Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 08/2002
August 2002

Inhalt
Jugendzeltlager der Feuerwehr
Die Nacht des Schreckens
Hits für Groß und Klein
Kühle Brise auf "hoher" See
Schönefeld: Anhörungsverfahren wurde abgeschlossen
Informationen vom Heimatverein
Mit 17 Jahren hinter Stacheldraht
Kaninchen - in der Wohnung oder im Garten?
Wer säumt, muss zahlen
Teufelsmoor wird renaturiert
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Leserbrief
Nachrichten aus Gosen
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Kleinanzeigen
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Kaninchen - in der Wohnung oder im Garten?

Marianne Schäfer und ihre Liebe zu den Langohren

Haustiere und Garten gehören zum Leben der Müggelheimerin Marianne Schäfer. Die Flora ihres Gartens lässt auf Umsicht und Perfektion schließen. Der gelernten Gärtnerin setzt man diese Fähigkeiten schon aufgrund ihrer natürlichen Ausstrahlung voraus. In ihrem Reich fühlen sich Mensch und Tier wohl. Nicht nur Vogel und Katze vertragen sich gut, auch Kaninchen haben bei ihr ein artgerechtes Zuhause. „Meine Liebe zu Kleintieren entstand in frühester Jugend. Die erste Kleintierschau mit Tauben, Hühnern, Enten und natürlich auch Kaninchen gestaltetet der Müggelheimer Tierfreund Walter Bieling. Damals war ich 14 Jahre jung. Ich war begeistert und schaute oft nach seinen Tieren bis ich mir selbst Kaninchen halten durfte”, erinnert sich Marianne Schäfer.

Immer wieder niedlich anzuschauen: Junge Hauskaninchen beim Fressen. Foto: Schäfer

Fünf bis zehn Kaninchen leben seit Jahren in ihrer Obhut. Darunter die Art Sachsengold (rot). Ein Wurf pro Jahr bringt immerhin bis zu acht Junge.

Kaninchen gehören zur Familie der Hasen. Alle Hasen haben zwei Reihen vorstehender Nagezähne. Sie wachsen ununterbrochen und werden zum Nagen genutzt. Die Hasen gehören zu den Säugetieren und sind Warmblüter. Ein Kaninchen hat sehr feine Sinne. Seine bewegliche Nase nimmt auch die schwächsten Gerüche wahr. Die großen Ohren können sich in jede Richtung drehen um Geräusche aufzufangen. Im Dämmerlicht kann ein Kaninchen besser sehen, als der Mensch. Wer nun denkt, Kaninchen hätten Langeweile, irrt. Es verbringt die meiste Zeit des Tages mit Fressen: Gras, Heu, Möhren, Rüben, Blumenkohl, Spinat, Rosenkohl, Sellerie, Erbsen, Melone, Birne, Apfel, Tomaten, Klee und Löwenzahn stehen auf dem Speisezettel des Gourmands (franz.: Vielfraß). Danach kommt immer ein Verdauungsprozess. „Oft kommen kleine Kinder zu mir um die Kaninchen zu streicheln. Wer liebt sie nicht, die schnuffigen, kuscheligen Kaninchen. ”Aber als eine Dreijährige sagte, „was gibst du denen für Pillen?”, musste Frau Schäfer doch lachen. Gemeint waren die kleinen Kötel, der Kot. Eine Aufklärung ließ nicht lange auf sich warten.

Auf Sauberkeit, Höhe und Größe der Kaninchenställe legt die Tierhalterin besonderen Wert. So können auch Krankheiten und der Befall von Parasiten vermieden werden.

Das Hauskaninchen stammt aus Südwesteuropa, wo es sich an steinigen Hängen in Höhlen aufhält und in Kolonien lebt. Die klimatischen Bedingungen dieses Gebietes erlauben eine Vermehrung während des gesamten Jahres. Das Kaninchen in der Natur entfernt sich nie sehr weit von seinem Bau, der ihm einen natürlichen Schutz bietet. Es ernährt sich von in der Nähe wachsenden Pflanzen. Überwiegend dienen trockene Gräser und Zweige von Sträuchern als Futter. Der Rammler findet seine Lebensgefährtin im Kampf mit dem Rivalen. Kaninchen sind meist monogam. Für den Schutz der Nachkommenschaft sorgen beide Elternteile.

Wer sich in der Wohnung ein Kaninchen halten möchte, muss damit rechnen, dass es sehr unternehmungslustig ist. Es muss so oft wie möglich frei herumlaufen können. Günstig sind auch ein Balkon oder ein Freigehege im Garten mit Maschendraht umzäunt.

Acht bis zehn Jahre dauert ein Kaninchenleben. Eine Massenhaltung dieser Tiere ist bis heute nicht möglich. Glücklicherweise! „Sterben meine Kaninchen Rosalie, Pummelchen oder Willi, dann finden sie ihre Ruhe in der Erde meines Gartens. Blumen wachsen darüber, das ist der Lauf der Geschöpfe”, sagt Marianne Schäfer.

Alljährlich im Herbst findet in Köpenick, Unter den Birken 7, eine Kleintierschau statt. Dort können kuschelige Kaninchen, freche Hühner, stolze Hähne und flotte Zuchttauben live beschaut werden. wi.