Die Retter auf dem Wasser

Bilanz des ASB - neuer „Chef” der Wasserretter kommt vom Kleinen Müggelsee

Vielen Müggelheimern ist er bekannt - zumindest vom Sehen. Steffen Schlopsnies (siehe Foto) ist seit fünf Jahren Chef der Wasserrettungsstation Kleiner Müggelsee. Seit Sommer diesen Jahres steht er den Wasserrettern in ganz Berlin vor. Das heißt, 1600 Mitarbeiter in 17 Stationen und auf 22 Booten „hören auf sein Kommando”. Doch jetzt ist Winterpause. Denn die Saison beginnt für den Wasserrettungsdienst erst wieder am 1. April und endet am 31. Oktober.

Drei der ASB-Stationen befinden sich in Müggelheim: an der Großen Krampe, am Kleinen Müggelsee und in Müggelhort. An den Wochenenden und an Feiertagen leisten dort etwa 100 aktive, ehrenamtliche Sanitäter, Rettungsschwimmer und Taucher ihren Dienst.

Am 25. Mai wurde Steffen Schlopsnies zum neuen Fachdienstleiter des ASB gewählt. „Mein Vorgänger, Uwe Grünhagen, hat sein Amt nach elfjähriger erfolgreicher Tätigkeit abgegeben. Ich betrachte es als vorrangig, junge Leute für unsere verantwortungsvolle Freizeitbeschäftigung zu gewinnen und möchte Jugendliche an eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung heranführen, die auch Freude und Perspektiven beinhalten soll”, sagt der passionierte Segler.

Am Kleinen Müggelsee arbeiten im Wechsel etwa 30 Mitarbeiter. In diesem Sommer haben sie gemeinsam mit jungen Menschen die Station neu aufgebaut. „Den Müggelheimern müsste eigentlich auch aufgefallen sein, dass der Strand in diesem Jahr wieder sauberer war. Dafür sorgten erfreulicherweise die Berliner Forsten”, so Schlopsnies. Die 50-Jahr-Feier der Station am Kleinen Müggelsee wurde im Sommer zünftig gefeiert - mit Live-Band, Disco und Gegrilltem. Auch die Anwohner seien mit von der Partie gewesen. Der 32-Jährige ist Köpenicker, arbeitet als Diplom-Ingenieur für Maschinenbau und ist seit fünf Jahren ehrenamtlich tätig. Im Sommer 2003 will er mit seiner Verlobten den Bund der Ehe schließen. Wo, wird nicht verraten. Aber eins ist gewiss, in der Nähe eines unserer Gewässer.

Noch ein Blick auf die 32 353 geleisteten Stunden der Mitarbeiter der drei Müggelheimer ASB-Stationen. Bergung von Motor-, Segel-, Ruder- oder Paddelbooten, Kanuten und Surfern: 82 Personenrettung von Booten bzw. ermattete Schwimmer: 146 Erste Hilfe und Krankenhauseinweisung: 74

Auch die Betreuung von Sonderveranstaltungen, wie Regatten oder die technische Hilfe an Booten, bietet der Wasserrettungsdienst als Service an. „Wir finanzieren uns zu zwei Dritteln aus der Vereinskasse. Der Senat ist lediglich mit fünf Prozent an den Kosten beteiligt. Um so größer ist für die Ehrenamtlichen der Wermutstropfen für die Winteraktivitäten. Denn die sonst genutzte Schwimmhalle in Adlershof bleibt für den ASB verschlossen, die Halle im Allende-Viertel ist noch ungewiss. „Lehrgänge zum Rettungsschwimmer können nur noch im FEZ Wuhlheide stattfinden. So sieht die Situation in Köpenick aus. In ganz Berlin stehen dem ASB nur noch zehn Hallen zur Verfügung, und die auch nicht mehr kostenlos. Dennoch werden wir dafür sorgen, dass Jugendliche ihre Prüfung zum Rettungsschwimmer ablegen können”, sagt Steffen Schlopsnies zuversichtlich.

Im Sommer sind dann wieder Trainingslager angesagt: selber kochen, Disziplin und Ordnung aber auch Lagerfeuer und viel Spaß. Für junge Menschen, die Interesse am ASB haben, sollte Verantwortungsbewusstsein Trumpf sein. Infos im Internet unter www.ASB-berlin.de/WRD. wi.