Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 10/2004
Obtober 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Dorint-Hotel mit neuem Namen und Konzept
Feuer und Flamme beim Schulhoffest
Köpenicker Waldtag am Teufelssee
Stopp dem Fahrraddiebstahl!
Zwischen Kaninchen und Pferden
Endlich! Treptow-Köpenick hat ein Zukunftsprogramm
Happy birthday, Müggelheimer Bote!
Fledermausschreck oder Schreck vor Fledermäusen?
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Leserbrief

zu: „Neue Buslinie für Müggelheim“

Sind wir Müggelheimer Schildbürger? Nach dem Abstimmungsergebnis zur Buslinie muss man das vermutlich annehmen. 800 Bürger wollen einen 10-Minuten-Takt, der 4 Minuten länger zum S-Bahnhof Köpenick fährt als der X69, sie wollen dann noch zu jeder Strecke hinter dem S-Bahnhof umsteigen, d.h. z.B. nicht mehr direkt zum Unfallkrankenhaus oder Zahnarzt oder nicht mehr direkt zum Krankenhaus Kaulsdorf fahren. Sie verschenken die Möglichkeit, mit der Linienführung des alten 169er Bus durch die Altstadt mit ihren vielfältigen Angeboten zufahren.

Dafür haben sie dann einen 10-Minuten-Takt, der jedoch etwas länger braucht, um zum S-Bahnhof zu fahren. Sie verlieren aber einige Möglichkeiten. Richard Struck


zu: „Neue Buslinie für Mügelheim”, Müggelheimer Bote 09/04

Die Linienführung des geplanten M69 sah bei der Umfrage des Call-Centers der BVG noch anders aus. Ich gehöre zu den 800 Einwohnern, die der Linie M69 zugestimmt haben, aber die Strecke führte zum Bahnhof Köpenick über die Wendenschlossstraße, Müggelheimer Straße, Freiheit und vom Bahnhof kommend über den Schlossplatz Köpenick (ich habe diese Linienführung damals ausgedruckt erhalten).

Ich fühle mich durch die neue Linienführung (nicht mehr durch die Altstadt, die Red.) betrogen. Viele Müggelheimer fahren in die Altstadt Köpenick (Rathaus, Ärzte, Banken, 3x wöchentlich Markt mit vielen frischen Produkten, niveauvolle Kulturveranstaltungen im Schloss, im Rathaus und der Schlosskirche usw.) Nun sollen alle am Krankenhaus Köpenick umsteigen, wo dann nur noch der Bus 167 und die Tram 67 verkehren (die Tram 26 fährt dann nicht mehr bis Köpenick).

Auch für die Schüler ist das eine große Belastung. Sehr viele müssen am Krankenhaus Köpenick umsteigen ohne Tram 26. Was ich auch vermisse ist, dass in den Spitzenzeiten morgens die Linie M69 verstärkt wird (gegenwärtig fahren morgens im Schulverkehr drei Busse innerhalb von 20 Minuten).

Aber auch in den frühen Nachmittagsstunden ist der Bus 169 durch Köpenick sehr voll und entfällt jetzt ganz. Sicherlich sind meine Ausführungen nicht vollständig, aber es sind wichtige Fakten. Ilse Krösche


zu: „Wertverlust Müggelheimer Grundstücke im Stadtvergleich”, Müggelheimer Bote 09/04

Eines vorweg: Ich möchte den Flughafen auch nicht. (...) Wenn Sie jetzt den Beweis des außergewöhnlichen Verfalls der Preise in Müggelheim mittels Statistik führen wollen, bin ich als Techniker aus dem Baubereich, der ich von Berufs wegen sehr viel damit zu tun hatte, natürlich zu einer kritischen Betrachtung gefordert.

Will man einen gerichtsfesten Vergleich ziehen, muss man auch vergleichbare Ortsteile recherchieren. Dies wären Außenbezirke mit vergleichbarer Infrastruktur, Lage, Verkehrsanbindung u.v.a.m. Die Preise von Innenstadtgrundstücken waren geprägt von Spekulationen der Bankenfonds (...), also jenseits jeglicher Realität. Daher taugt dieser Vergleich überhaupt nichts (...).

Nun zum Grunewald, Lassenstraße gegen Müggelheim, Str. 611. Das ist etwa wie Mercedes S-Klasse gegen Trabbi. In einem über 120 Jahre gewachsenen Wohngebiet wie Grunewald, wo es kaum noch bebaubare Grundstücke gibt, sind demzufolge die Preisschwankungen natürlich moderater. Müggelheim wurde im Sog der von der Wendeeuphorie getriebenen Preisentwicklung der vergleichbaren Westbezirke in einfacher Lage mitgezogen, aber von den Interessenten und Käufern überbewertet. Warum? Wo sind in Müggelheim die endgültig befestigten Straßen, die Oberschulen, die Kultureinrichtungen wie Theater oder Kinos, wo ist ein öffentliches Schienennahverkehrsmittel? Die Ernüchterung der Käufer der ersten Hälfte der neunziger Jahre kommt jetzt. Der Sommer mit Wald und Wasser dauert in guten Jahren in unseren Breitengraden vier Monate, aber die anderen acht Monate lebt man auch noch. Soviel zur Preisentwicklung in Grunewald und Müggelheim.

Ein nachvollziehbares und belegbares Vergleichsbeispiel kann ich Ihnen nennen: Wir leben seit einigen Jahren auf einem Wohngrundstück in Rudow. Der amtliche Bodenrichtwert für 1997 betrug 540,- DM, also 276,10 Euro. Heute liegt er bei 170,- Euro. Der heutige Preis beträgt, wenn man den Preis von 1997 gleich 91,4 % setzt - 56,3 %. Das sind gerade 6 % weniger Verfall als in Müggelheim, betrachtet man die höherwertige Infrastruktur in Rudow, ein eher moderater Mehrwert.

Fazit: Der vorgelegte Vergleich ist als Argumentation für eine Klage auf Entschädigung ungeeignet. (...) Sie erhalten die Bodenrichtwerte übrigens kostenlos bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Württembergische Straße 6, 10707 Berlin, Tel.: 9012-0.

Trotzdem viel Erfolg beim (sauberen) Weiterkämpfen, meinen Beistand haben Sie.

Mit freundlichen Grüßen, Wolfgang Erfurth