Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 4/2003
April 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großer Frühjahrs-Waldputz
Aus für Jugendclub Mügge beschlossen
Was läuft in Müggelheim?
Reisebericht aus Äthiopien
Rechtsstreit um Kita-Ausbau
Müggelheimer: Nein zum Krieg!
Frohe Ostern!
Wie geht es weiter in Köpenick?
Der Großflughafen, der BVBB und sein Ortsverein in Müggelheim
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Müggeclub
Kleinanzeigen
Aus den Vereinen
Heimatverein
Kirche
Aus der BVV
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheim im Internet
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Müggelheimer Bote
 

Aus für Jugendclub Mügge beschlossen

Verzweifelte Suche nach Ersatzlösungen hat begonnen

Das Ende für den Jugendclub Mügge ist beschlossen. Der Jugendhilfeausschuss hat sich mehrheitlich gegen den Fortbestand von Müggelheims einziger Jugendeinrichtung ausgesprochen. Weder nach dem angelegten Schlüssel für die Einwohnerzahlen, noch nach dem Sozialindex sei eine Jugendeinrichtung in unserem 6000-Einwohner-Dorf gerechtfertigt, hieß es allgemein. Zum 31. März lief der Vertrag mit den beiden Festangestellten Oliver Prutz und Jana Wittmann offiziell aus. Nur während einer Übergangsphase von ?? Wochen bleiben die Türen am Alsenzer Weg noch geöffnet. Dann ist Müggelheim ohne Domizil für Lückekinder (10-14 Jahre) und Jugendliche.

Einzig die StattPartei setzte sich für den Verbleib des „Mügge“ ein. „Ein Angebot für Kinder und jüngere Jugendliche ist in Müggelheim unbedingt notwendig, denn es gibt keine Alternativangebote. Im Wald können bzw. dürfen die Kinder nicht das machen, was sie wirklich interessiert und gerade bei Mädchen haben die Eltern auch oft Angst, sie alleine in den Wald zu lassen. Und der Sportplatz ist ständig von den Vereinen belegt“, argumentiert die Bezirksverordnete Ute Schäfer-Lutz. Doch eine Vereinsmitgliedschaft sei nicht für jeden finanzierbar. Ihr Vorschlag: In einer Versammlung am 6. Mai, 20 Uhr im Dorfklub gemeinsam zu überlegen, was Müggelheims Jugendliche brauchen und wie man es umsetzen könnte - eine Art Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse. Eltern und alle, die ein Interesse daran haben, sind aufgerufen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Hintergrund der Schließung ist eine Kürzung des Etats um 500 000,- Euro. Etwa 55 000,- Euro werden jetzt an den Zuwendungen für den Freien Träger „Netzwerk in Köpenick“ eingespart - eben die Personal- und Sachmittel für den Müggeclub.

Doch auch dem Jugendamt scheint nicht ganz wohl bei dem Beschluss, sind doch Kürzungen im Jugendbereich generell nicht angebracht. Zumindest signalisiert Andrea Buch, Leiterin der Jugendförderung, Gesprächsbereitschaft bei der Suche nach Lösungen.Sie bietet an, mit dem Sportamt wegen einer Nutzung des Sportplatzes zu sprechen und mit dem Schulamt zwecks Räumlichkeiten für Lückekinder an der Grundschule. „Eines steht allerdings fest: Das Bezirksamt kann keine Mietzahlungen übernehmen. Alle Möglichkeiten die wir finden, müssen auf Kooperationen und Ehrenamt beruhen“, so Frau Buch. Sie ist optimistisch, dass sich auf diese Weise eine Lösung im Ort findet, hat auch bereits ihre Teilnahme an der geplante Versammlung zugesagt. Bei ersten Kontaktaufnahmen mit den Verwaltungen für Schule, Kultur und Sport wurde ihr bereits signalisiert, dass „grundsätzlich Kapazitäten vorhanden sind und man zusammenarbeiten würde“. Frau Buch möchte nun einmal alle zu einer kleinen Kiezkonferenz an einen Tisch bekommen.

Auch bei „Netzwerk in Köpenick“ sucht man mit Nachdruck nach Lösungen. Es gibt viele Ideen, aber noch nichts Festes. So hat Konsum zugesichert, eine Jugendinitiative unterstützen zu wollen „Wir wollen vielleicht versuchen in Richtung selbstverwaltete Jugendeinrichtung zu gehen mit jemand Ehrenamtlichem, der noch ein Auge drauf hat“, sagt das ehrenamtliche Vorstandsmitglied Alexa Steindorf. Sie sieht das als einzige Chance für Müggelheim. Und auch das setzt voraus, dass der Konsum mitspielt und die Räume zur Verfügung stellt.

„Wir versuchen eine einvernehmliche Lösung für alle zu finden, haben auch schon konkrete Vorstellungen“, sagt Konsum-Vorstandsmitglied Hannelore Winter. Noch könne sie jedoch nicht darüber reden. sip