Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 10/99  
Oktober 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Startschuss für neuen Sportplatz fällt noch in diesem Jahr

Neubau der Russenbrücke nach Hessenwinkel liegt im Zeitplan

Die "Fluchhafen"-Katastrophe. Meinung von Ferdi Breidbach

Kritischer Rückblick auf ein sogenanntes Erntefest

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

Berlin wählt am 10. Oktober!

Happy birthday, Müggelheimer Bote!

Zehn Jahre danach...

Blutspender retten Leben: DRK braucht mehr roten Lebenssaft

Überlebenshilfe für Igel

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© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 02.10.1999

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Überlebenshilfe für Igel

Anfang September wurden auf dem Gosener Damm innerhalb von drei Tagen zwei große Igel platt gefahren - tot. Es ist anzunehmen, dass sie kleine, hilfsbedürftige Igelkinder hatten. Wer versorgt sie jetzt? Können sie sich schon selbständig ernähren? Es ist einfach traurig, denn zu viele Igelleben enden auf diese Weise. Ihr simpler Schutz, sich zusammenrollen und pieken, reicht zum Überleben einfach nicht mehr aus - erst Recht nicht gegenüber Autoreifen. In einem Garten hatte eine Igelmutter vier kleine Igelkinder. Sie hatten einen geschützten Platz unter einer Baupalette gefunden. Zur Unterstützung wurde Katzen-Dosenfutter auf einem Teller unter die Palette geschoben. Alles wurde aufgefressen! Zwei Tage später fand man einen ausgefressenen Igelbalg, später noch einen. So waren schon zwei Igelkinder ums Leben gekommen, wahrscheinlich war ein Fuchs der Übeltäter. Anschließend verzog sich der Rest der Igelfamilie. Ich hoffe, dass sie ein noch sichereres Versteck gefunden haben.

In einem anderen Garten, besser gelegen, da nicht an einer stark befahrenen Hauptstraße, wurde unter einer alten Bootsplane eine Igelmutter mit acht winzigen Igelkindern entdeckt. Die Mutter war sehr mager und brauchte Futterhilfe. Auch hier wurde Katzendosenfutter hingestellt und bereitwillig angenommen. Später ist auch diese Igelfamilie weitergezogen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass in unseren Gärten einige Verstecke für diese geplagten Tierchen vorhanden sind. An geschützten Stellen sollte Laub liegen gelassen werden, eventuell noch schräg mit einer Kiste oder mit Reisig überdeckt.
Findet man im Garten einen kleinen Igel, sollte er gewogen werden, um beurteilen zu können, ob er vor dem Winterschlaf Überlebenshilfe benötigt. Wiegt er unter 400 Gramm, sollte er gefüttert werden. Geeignet sind Igelaufbaunahrung, Katzenfutter, Rührei ohne Salz auch Nüsse ohne Salz. Dazu wird der Igel in einer großen Kiste in einem Raum mit etwa 15 Grad gehalten. Am besten wäre es, wenn in der Kiste noch ein kleiner Karton als Schlafnest mit trockenem Laub versehen wird.
Hat der kleine Igel das nötige Gewicht erreicht, kann er - sofern noch kein Dauerfrost herrscht - an geschützter Stelle wieder zum wohlverdienten Winterschlaf ausgesetzt werden - eventuell in einem wie anfangs beschriebenen „Nest“ .
Wenn das Thermometer draußen fröstelnde vier Grad anzeigt, stellt sich die Körpertemperatur der in den Winterschlaf gekugelten Igel darauf ein. Sie sinkt dann auch bei dem Tier auf vier Grad. Es schläft dann und nimmt weder Futter noch Wasser zu sich. Haben aufgefundene Igel nicht das nötige Mindestgewicht, werden sie den Frühling ohne unsere Hilfe nicht erleben! MS

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