Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 10/99  
Oktober 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Startschuss für neuen Sportplatz fällt noch in diesem Jahr

Neubau der Russenbrücke nach Hessenwinkel liegt im Zeitplan

Die "Fluchhafen"-Katastrophe. Meinung von Ferdi Breidbach

Kritischer Rückblick auf ein sogenanntes Erntefest

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

Berlin wählt am 10. Oktober!

Happy birthday, Müggelheimer Bote!

Zehn Jahre danach...

Blutspender retten Leben: DRK braucht mehr roten Lebenssaft

Überlebenshilfe für Igel

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Zuletzt aktualisiert am 02.10.1999

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Kritischer Rückblick auf ein sogenanntes Erntefest

Wenn wir noch ein richtiges Dorf wären, würden jetzt Traktoren mit voll beladenen Anhängern über den Dorfanger fahren. Duftendes Heu, staubende Strohballen und knisterndes Korn. Die Ernte würde in die fast leeren Kammern eingefahren. Doch auch ohne diese sentimentalen Erinnerungen kann man in einem Dorf ohne Landwirtschaft Erntefest feiern.
Manfred Prüfer versucht zwei Beagles aus der Hundemeute während der Andacht im Zaum zu halten. Fotos: Jacobius
Dass dieses Erntefest allerdings recht wenig mit Ernte und Landwirtschaft zu tun hatte, ist nicht so recht nachzuvollziehen. Da gab es im Wind flatternde Nachthemden, Billig-Lederwaren und Pfennigwarenstände, die das „richtige Umfeld” zum Feiern eines ländlichen Festes boten.
Vielleicht etwas einseitig gedacht. Es gab durchaus auch schöne Momente auf dem diesjährigen Erntefest, vor allem der Sonnabend - der vom Dorfklub und dem Heimatverein gestaltete Tag - hatte durchaus seine ländlichen Momente. So war die Parforce-Jagd auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Highlight - leider nur zu wenigenzugänglich. Auch die Kleintierschau und Pony- und Kuhreiten fanden wieder reichlich Zuspruch.
Der 2-jährige Florian ist jedenfalls ganz begeistert (s. Foto). Dabei hätte man es auch belassen sollen.
Denn der zweite, von einem kommerziellen Veranstalter gestaltete Tag, hatte nichts mit einem Erntefest gemein. Billig-Ramsch und Rummel, statt ländliches Idyll. Noch nicht einmal einen Wein konnte man genießen - und das in einem Dorf, dass von Pfälzern gegründet wurde! Stroh machte sich fast völlig rar (dabei kann man es so schön zum Schmücken nehmen, wundervolle lebensgroße Figuren daraus gestalten). Auch Kunsthandwerk Wolle, Keramik, und ähnliches würde gut zum Thema passen. Vom deftigen Schmalzbrot frisch aus dem Ofen einmal abgesehen.
In anderen Orten finden thematische Spiele statt, richtige Bauernrallyes und abends gemütliche Lagerfeuer. Fazit: Wenn es so läuft, dann nie wieder zwei Tage. Lieber die eigene Kraft auf einen Tag konzentrieren - und den dann richtig feiern! Simone Jacobius

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