Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 12/2002
Dezember 2002

Inhalt
Jugendclub Mügge droht weiterhin das Aus
Frohe Weihnachten!
Agenda 21 - was ist das?
Die Retter auf dem Wasser
Senioren schieben ruhige Kugel
Sprachtests für Schulanfäger beginnen im Januar
Jahresrückblick der Müggelheimer Feuerwehr
Spannendes Seifenkistenrennen für das Guinnessbuch der Rekorde
Gedanken zur Weihnacht
Schmierereien in Müggelheim
BVBB-Ortsgruppe mit neuem Sprecher
Flughafen-Planung jetzt auf sicherer Grundlage?
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Kommentar
Müggeclub
Kleinanzeigen
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt . . .

Kerzenschein, warme Getränke und selbstgebackene Plätzchen. Mit der Adventszeit ist wieder die Zeit der gemütlichen Nachmittage angebrochen. Mit dem Weihnachtsmarkt am 1. Advent beginnt dieser Reigen. Jetzt wird auch gebastelt was das Zeug hält, müssen doch schließlich säckeweise Weihnachtsgeschenke erstellt werden. Der 7-jährige Maximilian (Foto) drehte beim Weihnachtsmarkt schon fleißig an einer Bienenwachskerze - unter fachmännischer Anleitung. Auch die kleinen Wachsanhänger fanden reißenden Absatz. Derweil duftete es draußen nach Birnenpunsch, Glühwein und frisch gebackenem Brot. Die musizierenden Weihnachtsmänner brachten das Ständchen dazu. Foto/Text: sip


Jugendclub Mügge droht weiterhin das Aus

Ausschuss berät über mögliche Galgenfrist

Über dem Jugendclub schwebt weiter das Damoklesschwert. Spätestens in einem Jahr sieht Jugendstadtrat Joachim Stahr das Ende vom „Mügge“, doch die definitive Entscheidung trifft erst der Jugendhilfeausschuss. Auch wenn alle Gespräche bisher positiv verlaufen sind, scheint dem Club nicht mehr als eine Galgenfrist zugebilligt zu werden. Die Sparzwänge drücken zu stark auf die Kassen des Bezirksamtes. Doch zumindest vorerst kann der Betrieb weitergehen.

Mitte November fand, auf Einladung der Bezirksverordneten der Stattpartei, eine Ortsbegehung statt. Es war eine Runde zusammen gekommen, die gemeinsam nach Wegen suchen wollte, den Club weiterzubetreiben. Die erfreuliche Nachricht zuerst: Der Konsum hat sich bereit erklärt, dem Club die Räume mietfrei zur Verfügung zu stellen. Zwar seien auch noch die Betriebskosten in Höhe von 468 Euro monatlich beträchtlich, aber zumindest sei erst einmal der Druck genommen, ein neues Dach über dem Kopf suchen zu müssen, so die Geschäftsführerin von Netzwerk in Köpenick e.V., dem Betreiber des Jugendclubs, Anne-Kathrin Moritz.

Ist der Mügge-Club am Alsenzer Weg noch zu retten? Die Klärung folgt in Kürze. Foto: Jacobius

„Bei der Begehung kam vor allem ganz stark rüber, dass die Müggelheimer hinter dem Jugendclub stehen“, freut sich Anne-Kathrin Moritz. Am 9. Dezember soll ein nächstes Treffen, diesmal auch mit den Zuständigen vom Konsum stattfinden. Doch vorher wird noch der Jugendhilfeausschuss über das Geld beraten. Er muss erst einmal entscheiden ob die nötigen Kürzungen von 180.000 Euro gleichmäßig auf alle Jugendeinrichtungen umgelegt werden, oder ob einzelne Clubs geschlossen werden sollen, um so andere Projekte auf sichere finanzielle Füße zu stellen.

Der Vorschlag von Jugendstadtrat Stahr geht dahin, dass die nötigen Einsparungen vorerst auf alle 24 Jugendeinrichtungen des Bezirks umgelegt werden - macht eine Kürzung von 9,8 Prozent für jeden im Jahr 2003. „Das ist zwar die Rasenmähermethode, aber es geht nicht anders. In meinen Augen ist das zum jetzigen Zeitpunkt die gerechteste Lösung, sofern man noch von gerecht reden kann“, so Stahr. Treffen täten Einsparungen immer jemanden. Er räumt ein, nicht mehr abschätzen zu können, was die Zukunft bringen werde. Schon ein Nachtragshaushalt könne alle Absprachen über den Haufen werfen.

Spätestens zu den nächsten Haushaltsgesprächen, Herbst 2003, müssten allerdings andere Schritte eingeleitet werden. Vorher seien jedoch sogenannte Strukturgespräche notwendig. Sie sollen, so Stahr, herauskristallisierten, in welchen sozialen Brennpunkten Jugendclubs auf jeden Fall erhalten bleiben sollten. Denn Schließungen wären, aus seiner Sicht, für 2004 unumgänglich.

Keine leichte Entscheidung, denn dass in den Problembereichen des Bezirks schon jetzt nicht genug für die Jugend getan werden kann, ist allen Beteiligten klar. Ebenso wie etwas anderes: Müggelheim ist definitiv kein sozialer Brennpunkt. Allerdings, so heißt es aus informierten Kreisen, würden zuerst Clubs in Ortsteilen geschlossen, die doppelt besetzt seien. Und da wir in Müggelheim nur einen Jugendclub haben, gäbe das wieder Anlass zur Hoffnung. Die SPD-Fraktion im Jugendhilfeausschuss hat sich übrigens für den Erhalt des Mügge-Clubs ausgesprochen.

Inzwischen kämpfen die „Müggianer“ um ihren Club. Der Etat ist allerdings jetzt schon so zusammengeschrumpft, dass die zu erwartende Kürzung nicht ohne Schmerzen vonstatten gehen wird. „Weitere 10.000 Euro einsparen geht nicht ohne Stellenabbau“, bedauert die Netzwerk-Chefin. Das hieße für die „Mügge“ wahrscheinlich eine Stundenreduzierung der festen Mitarbeiter Jana Wittmann und Oliver Prutz. Und das wiederum würde verkürzte Öffnungszeiten bedeuten. Doch alles wäre besser als eine komplette Schließung, meinen alle Betroffenen.

Mittels Unterschriftenlisten wollen die Müggelheimer Kinder und Jugendlichen jetzt für den Erhalt des Jugendclubs kämpfen. Sie sollen demnächst in Umlauf gebracht werden.

Übrigens: Bei der Begehung ging die Müggelheimer Feuerwehr beispielgebend voran. Wehrleiter Torsten Pokowietz überreichte dem Jugendclub eine Spende und sagte Unterstützung bei nötigen baulichen Veränderungen, wie einer benötigten Toilettentrennwand, zu. Das war ein kleines Dankeschön für die bisher geleisteten 400 Arbeitsstunden der Mügge-Jugendlichen für die Feuerwehr. sip


Kinder für Erhalt des Jugendclubs Mügge

Worin liegt der Sinn eines Jugendclubs? Ich kann dort meine Freizeit sehr sinnvoll verbringen, sowie viele Freunde kennenlernen. Unter Anleitung von Erwachsenen kann ich dort in verschiedenen Räumen meinen Hobbies nachgehen. Ich bekomme zu vielen meiner Probleme entsprechende Tipps und Ratschläge. Ich kann keinen Sinn darin erkennen, diesen Jugendclub für immer zu schließen. Ich wünsche mir, dass der Jugendclub erhalten bleibt und wir dort noch viele schöne Stunden erleben dürfen. Lars-Erik Adolphsen, Klasse 5a