Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 03/2002
März 2002

Inhalt
Müggelheim im Wandel
Neue Dorfklub-Mitarbeiterin
Überfall auf Geldtransporter gescheitert
Müggeltherme in den Startlöchern
Neu-Helgoland im bewährten Fachwerkstil
Müggelhorter geben nicht auf: Schneeräumung der Straße gefordert
Dreimal Augustinski in Müggelheim
Schildbürgerstreich: Straßenschilder für Wildschweine
Frohe Ostern!
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Leserbrief
Kirchenseite
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
NEU! Müggelheim im Internet
Impressum
© 2002
Müggelheimer Bote
 

Müggelhorter geben nicht auf: Schneeräumung der Straße gefordert

„Das gibt‘s doch gar nicht, uns hier als Laubensiedlung darzustellen.” Christa Böhm ist empört. Die Antwort von Bauamtsleiter Houssein Abo-Bakr auf die extreme Januar-Glätte auf der Straße nach Müggelhort, stellt sie nicht zufrieden. Mindestens fünf neue Häuser seien in den letzten Jahren in der Siedlung entstanden, sogar Stadtvillen. Selbstverständlich jeweils mit Genehmigung des Bauamtes. „Wer sagt, hier gäbe es nur Lauben, oder umgebaute Lauben, der muss sich hier mal umschauen”, empört sie sich.

So sieht eine Laubensiedlung aus: Eines der vielen Neubauvorvorhaben in der Siedlung Müggelhort. Foto: Jacobius

Sie und die Nachbarn wollen sich mit dem Bescheid des Bauamtes nicht zufrieden geben. Wie berichtet, wurde die 2,5 Kilometer lange Straße in diesem Jahr erstmals nicht mehr gestreut - aus Kostenersparnisgründen. Folge: extreme Glätte, viel Blechschäden, von der Umwelt abgeschnittene Müggelhorter. „Es muss doch nicht sein, dass sich erst jemand totfährt“, befürchtet Christa Böhm.

Als Siedlergemeinschaft haben sie deshalb einen Brief an Bürgermeister Klaus Ulbricht geschrieben. Die Antwort bekamen sie jetzt von Baustadrat Dieter Schmitz.

In dem Brief an den Bürgermeister steht geschrieben: „Zu unserem Leidwesen stellen wir nun aber fest, dass keinerlei Aktivitäten in Bezug auf Beräumung der Straße erfolgt und auch jetzt bei völliger Vereisung der Straße keine Streufahrzeuge im Einsatz sind. Da überwiegend alte Menschen in unserer Siedlung wohnen, ständige Arztbesuche oder medizinische Behandlungen anstehen, wir eigentlich eingeschlossen sind, möchten wir Sie bitten, diesen unhaltbaren Zustand abzustellen. Wir möchten nur hoffen, dass Feuerwehr oder Notarzt nicht zum Einsatz kommen müssen. (. . .) Aufgrund der geschilderten Zustände ist es aber unbedingt erforderlich, (. . .) generell auch für die kommenden Jahre die Begeh- und Befahrbarkeit der Straße zum Müggelhort für die Siedlergemeinschaft zu gewährleisten.”

Doch das wird nach Aussage von Abo-Bakr nicht der Fall sein. Er betont weiterhin, dass es keine Verpflichtung gäbe, diese Straße zu beräumen. Außerdem gäbe es viele hundert Straßen der Reinigungskategorie C, die nicht beräumt würden. Die Antwort des Baustadtrates ist noch einen Schritt schärfer. Danach gehört die Straße zu keinem der genannten Straßenverzeichnisse, weil sich über die gesamte Länge keine Anwohner befinden. „Wir sind damit zu einem Nichts erklärt, zu einem wilden gebiet, dessen Betreten nur auf eigenes Risiko geht. Das können wir nicht hinnehmen. Man kann uns doch nicht dafür bestrafen, dass wir hier draußen wohnen - und das schon seit Jahren", sagt Frau Böhm. sip