Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 03/2002
März 2002

Inhalt
Müggelheim im Wandel
Neue Dorfklub-Mitarbeiterin
Überfall auf Geldtransporter gescheitert
Müggeltherme in den Startlöchern
Neu-Helgoland im bewährten Fachwerkstil
Müggelhorter geben nicht auf: Schneeräumung der Straße gefordert
Dreimal Augustinski in Müggelheim
Schildbürgerstreich: Straßenschilder für Wildschweine
Frohe Ostern!
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Leserbrief
Kirchenseite
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
NEU! Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Dreimal Augustinski in Müggelheim

Gelungene Ausstellung im Dorfklub

„Dreimal Augustinski in Müggelheim”. Unter diesem Motto hatten die Müggelheimer Künstler am 9. Februar in den Dorfklub eingeladen. Es kamen so viele Gäste, dass die beiden Räume des Klubhauses gut gefüllt waren und viele stehen mussten.

Der befreundete Müggelheimer Künstler Ingo Arnold hielt die Eröffnungsrede. Er schilderte mit einfühlsamen Worten die bisherigen Lebensphasen der Augustinskis und zitierte noch eigene Erinnerungen in poetischer Art – Stimmungen von „Früher”. Alle haben diese Worte mit Freude vernommen. Eigenes Erleben aus dieser kaputten Nachkriegszeit, die wir Müggelheimer Kinder als unsere heile Welt empfunden haben.

Peter Augustinski wurde 1944, sein Bruder Michael 1946 geboren. Der Vater Heinz Augustinski war selbstständiger Maler und manchmal half seine Frau bei den Renovierungsarbeiten. Die Söhne erlebten hier die Kindheits- und Schuljahre und lernten dann, wie es der Vater wollte, auch das Malerhandwerk. Peter blieb beim Handwerk und nachdem er seinen Meister gemacht hatte, ist er seit 1969 selbstständiger Malermeister in Müggelheim.

Sein Bruder Michael dagegen hatte sein Ziel gleich auf die künstlerische Seite gesetzt. Er schloss die 10. Klasse ab, um anschließend das Fachschulstudium als Farb- und Oberflächengestalter zu machen, worin er nach dem Abschluss auch einige Jahre tätig war. Später besuchte er im Abendstudium die Kunsthochschule in Weißensee. Er ist also einen langen, auch schweren Weg gegangen, den man eventuell heute noch aus seinen Bildern erahnen kann.

Regine Augustinski, die Frau von Peter, ist erst in späteren Jahren zur Kunst gekommen. Durch das Zeichnen und Malen hat sie Freude und Kraft gewonnen. Neue Ziele hat sie viele Jahre in Zeichenzirkeln motiviert verfolgt. Zeichnen ist ein Teil ihres Lebens geworden.

Nach Ingo Arnolds Schilderung der Lebenswege wurde den Gästen eine großartige musikalische Überraschung geboten. Jule, Michael Augustinskis Tochter, spielte auf dem Flügel ein Stück von Chopin, welches sie sehr sensibel und meisterlich vortrug. Eine Sängerin sang französische Chansons und danach hatten alle Gäste die Möglichkeit, die Bilder zu betrachten.

Alle drei Augustinskis malen völlig unterschiedlich. Peter malt, als Autodidakt, in der Art der Alten Meister, lasierend. Zart und frisch in den Farben. Die Motive sind heimische Landschaften, aber auch Urlaubserinnerungen. Er ist bemüht, das Schöne in der Natur und die Stimmungen einzufangen.

Regine, seine Frau, zeichnet und malt zart und sensibel, hauptsächlich Menschen die ihr nahe stehen. Man spürt Liebe und Einfühlungsvermögen.

Michael Augustinski malt großformatig, in kräftigen Farben, die mit noch dunkleren Linien Kontraste geben. Seine Themen waren hier Nachtcafé und Urlaubserinnerungen. Er bekennt sich zu den Expressionisten.

Der Eindruck als Betrachter ist immer individuell. Der Künstler selber hat eigene Beweggründe, Motivationen und Ziele.

Auf jeden Fall war es eine sehr harmonische, abgerundete Veranstaltung, von Müggelheimern für Müggelheimer und Gäste aus dem Umland. MS