Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 04/2000  
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Kompost wurde zum Sauen-Kessel

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Zuletzt aktualisiert am 01.04.2000

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Kompost wurde zum Sauen-Kessel

Bache mit sieben Frischlingen mitten im Ort

Sonntagskinder sollen ja bekanntlicherweise eine besonders große Portion mit in die Wiege gelegt bekommen. Darauf scheinen auch Vierbeiner zu spekulieren. Denn wenn eine Bache ihre Jungen mitten im Dorf zur Welt bringt, gehört schon eine Portion Glück dazu, sie auch heil durch die ersten Tage zu bekommen.

Während Mutter stumm die Kamera im Blick behält, lässt sich der Überläufer vorne gar nicht aus der Ruhe bringen. Nur ein Frischling wuselt munter auf dem Kompost herum, die anderen schlummern noch. Foto: Jacobius
Es geschah an einem Sonntag, als eine Bache am Weg P sieben Frischlinge zur Welt brachte. Seitdem liegt sie gemütlich mit ihren Kleinen und in der Gesellschaft von zwei Überläufern (Einjährige) auf einem brachliegenden Grundstück. Als Wurfkessel hat sie sich bequemerweise den alten Komposthaufen ausgesucht - faule Sau! Selbst die Bauarbeiter auf dem Grundstück konnten das Familienglück nicht trüben. Der losröhrende Bagger entlockte der Alten gerade mal ein Grunzen, mit einem Auge blinzelte sie keck die Arbeiter an, die nur zehn Meter von ihr entfernt ihre Frühstückspause einlegten.

Einen echten Logenplatz hatten in diesem Fall die Nachbarn der mehrstöckigen Häuser am Gosener Damm. Sie hatten freien Blick von oben auf die Familienidylle - ein Anblick der sich selbst uns waldnahen „Dörflern” selten bietet. Doch alles hat auch seine Schattenseiten: Umgewühlte Beete und herausgezogene Tulpenzwiebeln gehörten nun zum Alltag. Säugen macht schließlich hungrig und welche Mutter entfernt sich schon außer Sicht- und Hörweite von ihren Frischgeborenen.

„Zwölf bis 14 Tag bleibt die Bache mit den Frischlingen in dem Wurfkessel, dann zieht sie weiter”, sagt Revierförster Georg Majumder. In dieser Zeit seien Bachen ausgesprochen unberechenbar und gefährlich. Warum sie sich ausgerechnet dieses Grundstück ausgesucht hat, weiß er nicht. Aber er vermutet, dass es eine Vorgeschichte gebe, beispielsweise ein reichliches Futterangebot im Umfeld. Auf keinen Fall dürften frischende Sauen verjagt werden. Dafür sollten die Nachbarn ihre Gärten gründlich sichern.

Aber nicht nur im Dorf gibt es jetzt Schwarzwild-Nachwuchs. Auch im Wald frischt es jetzt an allen Ecken und Enden, auch die Rehe sind bald so weit. Jetzt gilt dort große Vorsicht walten zu lassen. Hier einige Verhaltensregeln von Förster Majumder:

1. Die Wege dürfen nicht verlassen werden.

2. Hunde dürfen zwar generell nicht unangeleint im Wald laufen, aber in dieser Zeit ist es für sie sogar ausgesprochen gefährlich.

3. Spaziergänger sollten sich ruhig und besonnen verhalten.

4. Wenn doch ein Wildschwein vor einem steht, ruhig verhalten und sich langsam und ruhig zurückziehen. sip

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