Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 7/2011
Juli 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Steganlage Große Krampe gesperrt
Mit Musik gegen Fluglärm
Volksbegehren gegen Nachtflüge geplant
Nachnutzung des BER in Schönefeld
"Pelzlaker" in Feierlaune
Furiose Wochen auf dem Kaniswall
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Mit Musik gegen Fluglärm Etwa 1000 Menschen beteiligten sich an der Sterndemonstration

von Simone Jacobius

Knapp 80 Radfahrer und 25 Autos versammelten sich am 18. Juni auf dem Dorfanger. Anlass war die Sterndemonstration gegen den BBI (neu BER) vom Bündnis Südost, dem auch Müggelheim angehört. Der Protest richtete sich gegen die Verlärmung einer ganzen Region und die dadurch entstehenden Gesundheitsschäden. Gefordert wurde u.a. ein striktes Nachtflugverbot von 22-6 Uhr. Aber auch die Standortfrage wurde wieder gestellt. Nach Ansicht des Bündnisses kann Schönefeld nur eine Übergangslösung darstellen - bis Sperenberg so weit ist.

Zuerst sammelten sich die Radler mit Westen und Plakaten ...

Mit Trillerpfeifen und Plakaten ausgestattet fuhren Radler und Autos gemächlich über den Müggelheimer Damm zum Krankenhaus und von dort weiter über die Straßen nach Friedrichshagen. Unterwegs erwischte die Radler schon der erste Regenguss. Doch die begleitende Polizeieskorte wartete geduldig, bis sich alle im Schutz von Bäumen ihrer Regenjacken angezogen hatten. In Friedrichshagen traf der Müggelheimer Trupp dann auf ein kleines Häufchen Friedrichshagener und gemeinsam ging es zu Fuß weiter zum Strandbad Müggelsee. Aus zwei anderen Himmelsrichtungen kamen Erkneraner, Schöneicher, Rahnsdorfer und viele andere dazu. Letztlich versammelten sich etwa 1000 Demonstranten im Strandbad unter dem Motto "Klassik & Rock gegen Fluglärm". Auch dort öffneten sich bei der Ankunft erst einmal alle Himmelsschleusen - doch das Strandbad bot genügend Unterstellplätze. Unter dem Beifall der Demontranten forderte die Ärztin Stefanie Schulze den besonderen Schutz der Müggelseeregion, als eines der bedeutendsten Trinkwasserreservoire Berlins. Zudem sei die gesamte Region mit ihrem Wald- und Wasserreichtum eine ökologische Klimaanlage für die Stadt.

... ausgestattet am Dorfanger, in Friedrichshagen vereinigten
sie sich mit dem dortigen Protestzug.

Im Anschluss startet das Kulturprogramm, bei dem es sich die Demonstranten gemütlich machten. Der Imbiss sorgte für Beköstigung. Leider kam durch das Wetter keine richtige Picknickstimmung auf. Vor allem der Startenor Timothy Richards begeisterte, wie kurz davor bei der Großdemo in Schönefeld, die Massen. Mit seinem "Nessun dorma" (Keiner schlafe) aus Puccinis Oper "Turandot" sorgte er für den Gänsehaut-Effekt.

Das Bündnis hatte ein tolles Kulturprogramm auf die Beine gestellt: der Cellist Peter Brund, der Kabarettist Peter Waschinsky, die Band Fräullein Paula, die Sängerin und Liedermacherin Jule Jaeseler, Sänger Werther Lohse (Lift) und und und. Für jeden Geschmack und jedes Alter war etwas dabei. Leider wurde es, dem Wetter geschuldet, zum späteren Abend hin schon recht leer. Angesichts des Wetters und des parallel stattfindenden Köpenicker Sommers trotzdem eine gelungene Veranstaltung.

*

Auch die letzte Großdemo (Foto) vor der Sommerpause in Schönefeld war wieder ein großer Erfolg. Gut 6000 Teilnehmer wurden gezählt. Für eine Stunde wurde der Verkehr auf der B 96a vor dem Flughafen-Terminal lahm gelegt. Mit einem symbolischen Gongschlag startete die Volksinitiative gegen Nachtflüge für Brandenburg, Berlin folgt erst etwas später (siehe untenstehenden Artikel). Außerdem wurde bekannt gegeben, dass den drei Klagen für eine Wiederaufnahme des Planfeststellungsverfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht stattgegeben wurde. Ein erster Erfolg! Die nächste Großdemo, diesmal organisiert vom Bündnis Südost, findet am 10. September (eine Woche vor der Berlin-Wahl!!!) in Schönefeld statt.