Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 7/2011
Juli 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Steganlage Große Krampe gesperrt
Mit Musik gegen Fluglärm
Volksbegehren gegen Nachtflüge geplant
Nachnutzung des BER in Schönefeld
"Pelzlaker" in Feierlaune
Furiose Wochen auf dem Kaniswall
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Nachnutzung des BER in Schönefeld

Konzept schlägt Regierungsflughafen, Messegelände und Klinik vor

Wenn man in Gesprächen mit Fluglärmbetroffenen die Auffassung vertritt, dass die Belastungen durch einen Flughafen in Schönefeld nur vermieden werden können, wenn die Standortfrage neu gestellt wird, dann wird man immer wieder mit der Auffassung konfrontiert: Es ist ja alles zu spät, in Schönefeld ist ja fast alles schon fertig, da kann man nichts mehr ändern. Verweist man dann auf das Nachnutzungskonzept des BVBB, dann ist das oft nicht bekannt, obwohl es im bereits im April verteilten Info-Blatt 60 vorgestellt wurde. Deshalb soll nachfolgend anhand der Ausführungen des BVBB im Info-Blatt 60 erneut kurz dargestellt werden, dass es durchaus noch möglich ist, etwas zu ändern.

Mit seinem Projektkonzept "Zentralflughafen für Deutschland in Sperenberg – Nachnutzung des BBI in Schönefeld" zeigt der BVBB, dass ein Großflughafen für die Region Berlin-Brandenburg am Standort Sperenberg möglich ist. Dazu sind Entscheidungen zur Umsetzung einer Alternative für den Neubau eines Großflughafens am richtigen Standort sowie eine sinnvolle Nachnutzung der Investitionen in Schönefeld notwendig. Mit diesem vorgelegten Konzept soll deutlich gemacht werden, dass Widerstand gegen den BBI-Standort Schönefeld nicht sinnlos ist, weil es eine menschenwürdige Alternative gegen ein unmenschliches Konzept gibt.

Dieses Konzept sichert die Teilnahme des Wirtschaftsstandortes Deutschland am wachsenden Weltluftverkehr, die Wettbewerbsfähigkeit und die Raumverträglichkeit vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Globalisierung. Es schafft zukunftssichere, qualifizierte Arbeitsplätze und herausragende Entwicklungsperspektiven für Berlin und Brandenburg. Gleichzeitig werden Menschen und Natur geschützt und andere Standorte von Folgen und Belastungen entlastet.

Es geht um die Darstellung von Zukunftsperspektiven sowohl für den Flughafenstandort Schönefeld als auch für den Flughafenstandort Sperenberg unter Berücksichtigung der Entwicklung des Weltflugverkehrs und der Raumverträglichkeit der Standorte, unter Gesichtspunkten der möglichen bzw. gewollten Entwicklung. Dabei geht der BVBB davon aus, dass Nachnutzung und Flughafenneubau durch private Investoren umgesetzt werden und der Steuerzahler nicht in Anspruch genommen wird.

Zwischennutzung

Es gibt zwei mögliche Alternativen:

1. Bis zur Fertigstellung der 1. Baustufe des neuen Zentralflughafens Sperenberg bleibt Schönefeld der Flughafenstandort der Hauptstadtregion, jedoch ohne eine Entwicklung zum Großflughafen.

Teile der nachfolgend beschriebenen Nutzungen könnten schon während des Betriebs des Flughafens Schönefeld am Standort Schönefeld realisiert werden.

2. Der Flughafen Tegel bleibt bis zur Eröffnung des deutschen Zentralflughafens in Sperenberg ebenso in Betrieb wie der Flughafen Schönefeld.

Nachnutzung und Ausbau BBI-Standort Schönefeld

Sonderlandeplatz (SLP) mit ILA

Am Standort Schönefeld wird es neben der Entwicklung des Sonderlandeplatzes

(SLP) für den Verkehr der Allgemeinen Luftfahrt, für den Regierungsverkehr, für Sanitätsflüge, für die Polizeihubschrauberstaffel auch weiterhin ungehindert möglich sein, die Internationale Luftfahrt-Ausstellung (ILA) regelmäßig stattfinden zu lassen.

Berliner Messe / Kongressstandort

Zusammen mit dem SLP und der ILA gewinnt der Berliner Messe- und Kongressstandort an Attraktivität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Der Standort Schönefeld wird so der Kern einer positiven Standortentwicklung sein.

Gesundheitszentrum

Das Gesundheitszentrum mit Anschluss an den SLP kann bei absehbarer Fertigstellung des Zentralflughafens in Sperenberg am Standort Schönefeld schrittweise realisiert werden. Kern des Gesundheitszentrums ist eine Therapie-Großklinik nach Vorbild des Mayo-Klinik-Konzepts in den USA. Die Klinik wird Teil der Charité und Schwerpunkt des Ausbaus der medizintechnischen Entwicklung in Berlin.

Öffentliche Nutzung

Die am Flughafenstandort Schönefeld für die öffentliche Nutzung vorgesehenen Flächen bleiben auch beim Nachnutzungskonzept für die öffentliche Nutzung und für Freizeiteinrichtungen vollständig erhalten.

Forschung und Entwicklung (F+E)

Auch das neue Zentrum für F+E am Standort Schönefeld kann während der Flughafennutzung im Südbereich entwickelt und nach der Verlagerung auf den Zentralflughafen Sperenberg weiter ausgebaut werden.

Übergangszeit Schönefeld

Während eines Übergangszeitraums wird der Flughafen Schönefeld nach Maßgabe des Bedarfs betrieben. Während dieser Zeit können die nördlichen Flächen (nördlich der Nordbahn) und das Baufeld Ost für die Nutzung als neuer Messe- und Kongressstandort und für andere sinnvolle Investitionen entwickelt werden.

Durch die Vermarktung des bestehenden Messegeländes am Funkturm kann die erforderliche Fläche übernommen und neue Anlagen entwickelt werden. Während des Flugbetriebs können auf den westlich des Flughafens gelegenen Flächen des Flughafengeländes die ersten Flächen für das Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungszentrum (F+E) errichtet und nach dem Umzug des Flughafens nach Sperenberg vollständig ausgebaut werden. Dieser F+E-Standort wird in Ergänzung des erfolgreichen Standorts "Berlin-Adlershof" entwickelt. Dabei sollen sowohl Entwicklungsaufgaben der Raumfahrt, der Luftfahrt und des Autoverkehrs bis hin zur Formel 1 entwickelt und getestet werden.

Standort Flughafen Sperenberg

Die erforderlichen Flächen für den Zentralflughafen gehören nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand der Bundesrepublik Deutschland. Für den Deutschen Zentralflughafen Berlin Brandenburg (DZB) erfolgt ein internationaler Wettbewerb. Aufgabe des Investors, der den Zuschlag erhalten hat, wird es sein, Finanzierung, Genehmigungsverfahren, Bau und Betrieb dieses "Deutschen Zentralflughafens" zu übernehmen. Das Flughafenlayout kann in Abschnitten, für die Abfertigung von bis zu 125 Millionen Passagieren, innerhalb der nächsten 30 Jahre realisiert werden. Für die erste Phase Finanzierung, Planung und Bau des ersten Teilabschnitts wird mit einem Zeitraum von 12 Jahren gerechnet. Damit könnte - bei einer zügigen Entscheidung und Ausschreibung - der Standort Sperenberg 2025 in Betrieb gehen.

Ausführlich Infos zum Nachnutzungskonzept unter: http://www.bvbb-ev.de/index.php/de/bvbb-infos-a-downloads.html Horst König u.a.