Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 06/2002
Juni 2002

Inhalt
Auf zwei rasenden Rädern die Nerven kitzeln lassen
Mit dem Umweltstadtrat auf Tour durch Müggelheim
"Flaniermeile zwischen den Einkaufszentren"
Die Erde als unsere Heimat
Vom hölzernen Handschwengel zur modernen Technik
Schönefeld: Dioxin-Umweltkrimi bei Flughafenplanung
Struktur des Luftraumes über Müggelheim
Pirschen, gucken, lauschen
"Für ein schönes Müggelheim"
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Leserbrief
Aus den Vereinen
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Müggeclub
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2002
Müggelheimer Bote
 
Leserbrief

zu: „Sparmaßnahmen schweben wie Damoklesschwert über dem Dorfklub” (MüBo 05/02)

Meine Frau und ich sind Ende Februar Bürger von Müggelheim geworden - wir sind aus Dortmund zugezogen. Hier möchten wir unsere neue Heimatstatt finden. Was dazu erforderlich ist, könnte Antworten auch auf ihre Frage nach dem Dorfklub finden.

Irgendwann würden wir uns sehr gerne mit Müggelheim identifizieren.

Dazu ist es unseres Erachtens erforderlich, dass wir die Geschichte des Ortes kennen; das, was sich hier an Sitten und Gebräuchen herausgebildet hat; das wir über die gesellschaftlichen Einrichtungen, Vereine und Institutionen Bescheid wissen und die Werte dieser Gemeinde schätzen und möglichst selbst dazu beitragen, diese weiter zu gestalten. (. . .)

Wir möchten Teil von kulturellen Gruppen (im weitesten Sinne) werden und uns mit ihnen identifizieren. Als Neubürger von Müggelheim teilen wir diese Identitätssuche mit großer Wahrscheinlichkeit mit vielen anderen Mitbürgern, auch wenn man sich das nicht täglich bewusst macht. (. . .)

Viele Teilkräfte müssen in ihrem Zusammenwirken daran gestaltend arbeiten. Wir können nicht auf höhere Kräfte warten die das für uns organisieren, oder finanzielle Mittel von oben. Ob wir nichts machen oder uns alle bemühen etwas zu schaffen, wo wir uns wohlfühlen und uns sagen, hier will ich zu Hause sein, wird über den Erfolg entscheiden.

Was uns emotional sehr belastet, ist die negative Ausstrahlung Müggelheims und seiner Umgebung auf Besucher und Ausflügler. Eines der schönsten Ausflugsgebiete Berlins hat seine Anziehungskraft eingebüßt. Wir sind z.B. sehr bestürzt darüber, was aus Müggelturm und Marienlust geworden ist. Was müssen das für Rahmenbedingungen sein, die das Kapital so wenig anziehen. Gerne möchte ich auf meine neue Heimat so stolz sein, wie die Westberliner auf ihre Havelseen.

Unsere Wunschvorstellung vom Dorfklub ist ein Koordinationszentrum, das die vielen zweifellos auch bei uns vorhandenen Kräfte, Menschen und Organisationen zusammenführt. Da das vor allem eine Zielvorstellung ist, fehlt es noch an praktikablen inhaltlichen Vorstellungen, wie solch ein Ziel erreicht werden könnte. Aber eins nach dem anderen und das Wichtigste zuerst. Und die Formulierung eines Zieles ist das Wichtigste.

Den Müggelheimer Boten habe ich im Mai zum ersten Mal in der Hand gehabt. Ich bin echt begeistert vom Niveau dieser kleinen Zeitung und darüber, was da bereits an Koordinationspotenzial drin steckt. (. . .) Wirklich herzlichen Glückwunsch an die Macher. Eckart Kirschke