Neuer Fachwerkbau wird ein Museum

Feierliche Schlüsselübergabe an die AG Heimatmuseum

von Simone Jacobius

"Großer Bahnhof" zur Übergabe des neuen Heimatmuseums an die AG Heimatmuseum. Viele der Unterstützer waren mit dabei und feierten bis in den Abend.
Peter Belitz, Günter Görsdorf, Stadtrat Michael Vogel und die neue Hausherrin Dagmar Belitz hielten launige Reden. Fotos: Jacobius

Es war schönstes Wetter, als Dagmar Belitz am 12. September die Schlüssel für das fertiggestellte Heimatmuseum überreicht bekam. Die Arbeitsgruppe Heimatmuseum will in dem neuen Fachwerkgebäude an historischer Stelle neben dem Dorfklub ein Außenmuseum einrichten. Vor allem landwirtschaftliche Geräte "unserer" Bauern sollen darin zu sehen sein. Denn es verbirgt sich keine "neue Feierhalle" darin, wie es ein Spaziergänger erwartete.

Doch bis es zu diesem neuen Gebäude kam, war es ein schwieriges Unterfangen. "Dagmar und ich waren die einzigen, die daran geglaubt haben, dass es zu schaffen wäre", schmunzelte Günter Görsdorf, Kassenwart des Heimatvereins.

Auf alten Bildern hatte der Heimatverein gesehen, dass an dieser Stelle früher ein alter Schuppen stand – unter anderem mit Toiletten für die Knaben und Mädchen der Dorfschule, aber auch mit Lagerfläche für Brennmaterial und Gartengeräte. Schließlich befand sich der Schulgarten gleich nebenan.

"Als wir im Rahmen unserer Schulausstellung die Bilder sahen, hatten wir spontan die Idee, diesen Schuppen wieder aufzubauen. Alle haben daran gezweifelt, aber letztlich haben wir es vollenden können", freut sich Günter Görsdorf jetzt. Mit einem Modell des Gebäudes sind sie damals zum Denkmalamt gegangen, das grünes Licht gab. Als sie dann auch noch 30.000 Euro aus Lotto-Mitteln bekamen, war die Finanzierung sicher gestellt – allerdings mit viel Eigenleistung und Spenden.

Mit den Worten "Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum, hier ist euer Gebäude, macht was draus!" übergab Görsdorf das Wort an die neue Hausherrin Dagmar Belitz. "Als wir von dem Gebäude erfuhren, haben wir erst einmal alte Müggelheimer befragt. Olaf Adolphsen hat es am besten beschrieben: ‚Wie das Gebäude aussah, weiß ich nicht mehr. Aber da stand ein Apfelbaum, von dem ich immer gegessen habe, kleine, saure Äpfel.' Aus diesem Grund wollen wir hier auch einen Apfelbaum pflanzen."

Der anwesende Kulturstadtrat Michael Vogel pflanzte das kleine Bäumchen hinter dem Neubau. "Ich bewundere, was Sie hier leisten. In der heutigen Zeit funktioniert solch ein Projekt nur, wenn man Schulter an Schulter zusammenarbeitet. Ich wünsche allzeit viel Spaß und gute Ausstellungen."

Jetzt bereitet die AG Heimatmuseum ganz in Ruhe die Einrichtung des Museums vor. Übrigens wird das kleine Museum trotz geschlossener Türen tagsüber zu besichtigen sein. Auf Anregung von Michael Belitz wurden Gitterflügeltüren installiert, durch die jeder bequem die Ausstellungsstücke im Inneren anschauen kann. Erst abends werden dann die Holztüren zusätzlich geschlossen.

Eine kleine Ecke des Museums ist übrigens abgetrennt als Lagerfläche für Biertischgarnituren und Zelte.