Müggelheimer Bote Dezember 2008

Seit mehr als vierzig Jahren hält die Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde Müggelheim und der Kirchengemeinde Erndtebrück in Westfalen und bezieht inzwischen schon die zweite und dritte Generation mit ein. Im November war Müggelheim an der Reihe, Gastgeber für das jährliche Treffen zu sein. Achtzehn Erndtebrücker zwischen zehn und 80 Jahren hatten sich unter Leitung von Superintendent Berk und in Begleitung von Pfarrerin Salinga auf die weite Reise gemacht und waren vom 7.-10. November in Müggelheimer Gastfamilien untergebracht.

Beim Abend der Begegnung in der Alten Schule reichte der Raum gerade aus, um allen Platz zu bieten. In großer Runde und untereinander gab es viel darüber zu erzählen, was seit dem letzten Treffen in den beiden Gemeinden und persönlich wichtig war. Ein wesentliches Element unserer Partnerschaft ist der gemeinsame Glaube, der uns verbindet. Deshalb gehört zu jeder Gemeindebegegnung auch eine Begegnung mit einem biblischen Thema.

Diesmal war die Geschichte von Josef und seinen Brüdern aus dem Alten Testament (1. Buch Mose, Kapitel 37 – 50) ausgewählt worden. Pfarrerin Schwedusch-Bishara und Superintendent Berk trugen sie abwechselnd erzählend und lesend vor. An der großen Aufmerksamkeit war zu merken, dass diese spannende Geschichte über Bevorzugung durch die Eltern, Eifersucht unter Geschwistern, Leben in der Fremde, verschmähte Liebe, Schuld und dem langen Weg zur Versöhnung den Zuhörenden das Gefühl vermittelte, sich selbst darin wiederzuerkennen. Das wurde auch in den Gesprächsgruppen zur Geschichte am Samstagvormittag deutlich.

Eine Sonderausstellung über ägyptische Textilien unter dem Titel „Ein buntes Kleid für Josef“ lockte uns ins Bodemuseum, entpuppte sich aber als Mini-Ausstellung auf kleinstem Raum. Dennoch waren das Museum an sich und die anschließende musikalische Abendandacht im Berliner Dom die Fahrt ins Stadtzentrum wert. Ein gastlicher Abend im Ristorante Ciao ließ auch diesen Tag schön ausklingen.

Der Gottesdienst am Sonntag, den unsere Pfarrerin gemeinsam mit Superintendent Berk gestaltete, stand noch einmal ganz im Zeichen der Josefsgeschichte. Am Nachmittag nahm eine Gruppe am Pilgerweg im Stadtzentrum zum Gedenken der Progromnacht vor 70 Jahren teil und traf an der Synagoge mit Bischof Huber zusammen.

Für das nächste Jahr steht fest: „Wir sehen uns wieder in Erndtebrück!“ Im zwanzigsten Jahr des Mauerfalls wollen wir als Partner aus Ost und West diesem Jahrestag Rechnung tragen. AS-B, HK

Gedanken zum Advent

von Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

Was gehört für Sie zur Adventszeit unbedingt dazu? Kerzenschein, der Duft von Gebäck, Lichterschmuck in den Fenstern und Gärten, Geschichten, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, Basteln und Geschenke vorbereiten, Adventslieder, das Weihnachtsoratorium? Vieles davon ist schön und wichtig.

Oft wünschen wir auf Karten anderen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Darin drückt sich unser Bedürfnis aus, dass zum Advent auch wesentlich Einkehr und Stille gehören. Beides ist in unserer von Lärm und Tempo bestimmten Welt für Viele fast zum Luxusgut geworden. „Wir bedürfen der Stunden, in denen wir schweigend lauschen und das göttliche Wort in uns wirken lassen“, schreibt die Philosophin und katholische Nonne jüdischer Herkunft Edith Stein (1891-1942). Schon wenige Minuten können eine große Wirkung haben. Wir können mit Kindern oder anderen Familienmitgliedern eine Kerze anzünden und ihren Schein in uns aufnehmen. Vielleicht halten Sie beim Einkaufen, z.B. auf der Rolltreppe, kurz inne und lauschen bewusst auf das Lied, das gerade gespielt wird und sonst als Gedudel auf die Nerven geht. Vielleicht gönnen Sie sich zu Hause Zeit für Musik oder Stille.

Einen reichen Schatz haben wir gerade in den alten Weihnachtsliedern. Sie laden uns zum inneren Hören ein. „Wo bleibst du Trost der ganzen Welt?“, „O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen!“ – solche Worte sind es wert, dass wir ihnen schweigend nachlauschen und sie in uns wirken lassen.

Wir Christen feiern am Weihnachtsfest die Geburt Jesu, in dem die Liebe Gottes zur Welt kommt und mit ihm Licht und Hoffnung. Die Adventszeit als Zeit der Einkehr soll uns helfen, uns darauf einzustellen, damit diese Geburt auch in uns geschieht und wir Liebe und Hoffnung weitergeben können.

Nicht für alle gehört das unbedingt zum Advent, aber wenn Sie es mit dem schweigenden Lauschen probieren, könnten Sie sich ein wertvolles Geschenk machen, indem Sie sich ihrer Erwartungen und Hoffnung neu bewusst werden.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen eine Advents- und Weihnachtszeit, die in Ihnen wirkt.

Kirchentermine im Dezember

GOTTESDIENSTE IN DER ADVENTS- UND WEIHNACHTSZEIT:
Sonntag, 7.12.,10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst mit Fürbitten für die Partnerge-
meinde in Chanka/Äthiopien - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 14.12.,10 Uhr: Familiengottesdienst – Elternkreis/Pfrn. Schwedusch-
Bishara
Sonntag, 21.12.,10 Uhr: Gottesdienst – Pfr. Schmidt

Mittwoch, 24.12. Heiligabend
14 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel – Pfrn.Schwedusch-Bishara
15 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel – Pfrn.Schwedusch-Bishara
16:30 Uhr: Christvesper – Pfrn. Schwedusch-Bishara
22 Uhr - Musik zur Christnacht – Holger und Angela Höring
Donnerstag, 25.12., 1. Christtag, 10 Uhr: Gottesdienst – Pfr. Schmidt
Freitag, 26.12., 2. Christtag, 10:00 Uhr: Gottesdienst – Pfrn. Schwedusch-Bishara

Sonntag, 28.12.,17 Uhr: weihnachtlicher Singgottesdienst – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Mittwoch, 31.12. Silvester, 17 Uhr: Abendmahlsandacht zur Jahreswende – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Donnerstag, 1.1. Neujahr, 10 Uhr: Neujahrsgottesdienst – Dr. König

CHRISTENLEHRE: donnerstags, 15:30 Uhr: Krippenspielproben (am 18.12. schon 15 Uhr); 23.12., 10 Uhr: Generalprobe in der Kirche
KONFIRMANDEN: 7. Klasse: mittwochs, 17 Uhr in Köpenick, Generalshof 1a 8. Klasse: dienstags od. freitags, 17 Uhr in Köpenick, Generalshof 1a (außer in den Ferien)
JUNGE GEMEINDE: dienstags, 18:30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4
ELTERNKREIS: Mittwoch, 17.12., um 20 Uhr bei Frau Novak, Lettweiler Str. 9
UMWELTKREIS: Dienstag, 16.12., 20 Uhr bei Familie König, Darsteiner Weg 38
ÖKUMENISCHE FRAUENGRUPPE: Montag, 15.12., 14:30 Uhr, Dorfklub
MITTAGSGEBET: Fortführung mit der Passionszeit 2009

SPRECHSTUNDE DER PFARRERIN: dienstags, 17-19 Uhr, Dorfkirche