Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 12/2008
Dezember 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Grundschule: Lernen mit Spaß
Einweihung des Friedenssteins
60 Jahre im Dienst der Feuerwehr
Müggelheim sportlich gesehen
Erkältungszeit: Infektionsprophylaxe
Feiertage sind Schlemmertage
Musikschule feiert Geburtstag
Patientenverfügung: Worauf ist zu achten?
Weitere Meldungen
MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
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Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Geschichten aus dem Müggelwald

Trabbis Wunschzettel zum Weihnachtsfest

von Ingrid Zweiniger

Vor der Haustür lag Trabbi der Müggelwaldköter. Es war kalt und trotzdem gemütlich, denn er beobachtete die kleinen weißen Flocken, die vom Himmel fielen.

„Schneeflöckchen, Weißröckchen, endlich bist du bei uns angekommen“, sang Trabbi. „Es ist schön, wenn ihr auch schon in der Adventszeit zu uns kommt, dann sieht alles so sauber und weiß aus und dann wissen wir alle, dass nun bald der Weihnachtsmann kommt und uns die Geschenke bringt.”

Trabbi träumte vor sich hin: „Was wünsche ich mir denn nun? Eine dicke Bockwurst oder ein Schweineohr oder einen Ball zum Spielen oder dass endlich Onkel Susi, unser Kater, aus seinem Versteck hervorkommt und mein Freund wird. Ich glaube, dieser Wunsch ist der Beste. Besser als Bockwurst und Schweineohr. Ich werde einen Wunschzettel schreiben und ihn zum Weihnachtsmann bringen. Oder? Eigentlich weiß ich ja gar nicht, wo der Weihnachtsmann wohnt und wie man das hier machen muss, denn es ist mein erstes Weihnachtsfest im Müggelwald.

Als Straßenköter in Ungarn gab es für mich kein Weihnachtsfest. Da hatte ich zu tun, dass ich wenigstens etwas zum Fressen fand. Na, ich will nicht mehr daran denken, deshalb muss ich mit jemandem sprechen, der mir etwas über das Weihnachtsfest im Müggelwald erzählen kann.”

Trabbi machte sich auf den Weg. Mit Frauchen wollte er nicht sprechen.

„Die hat so viel zu tun. Kuchen backen, Weihnachtskarten schreiben und überall im Haus und draußen im Garten so einen bunten Krempel hinzustellen. Ausschmücken nennt man das wohl. Na, auch egal. Ich kann ihr dabei nicht hlfen. Also werde ich jetzt zur Wildschweinsuhle pilgern um meine Freunde zu fragen.”

Und die Freunde waren zu Hause. Sie saßen alle gemütlich in ihrer Suhle und freuten sich sehr, als Trabbi vor ihnen stand.

„Was willst du denn hier? Willst du wieder mit uns spielen?”

„Nein, will ich nicht. Ihr müsst mir helfen. Ich habe ein paar Fragen zum Weihnachtsfest im Müggelwald.”

„Na, leg los, wir hören dir zu.”

„Also ich möchte wissen, wie ich das machen muss, damit ich etwas geschenkt bekomme, denn ich weiß ja nicht, wo der Weihnachtsmann wohnt. Ich muss ihm ja meinen Wunschzettel hinbringen, oder? Dann möchte ich wissen, ob die Tiere aus dem Müggelwald überhaupt Geschenke bekommen und ob uns die auch der Weihnachtsmann bringt?”

Die Wildschweine überlegten. Die Fragen waren gar nicht so schwer und deshalb wurden sie auch gleich von Walli dem Wildschwein beantwortet.

„Deine Fragen sind leicht zu beantworten, Trabbi. Bei uns im Müggelwald ist es so, dass der Weihnachtsmann, der im Märchenwald wohnt, die Geschenke bringt. Hast du verstanden? Märchenwald und nicht Müggelwald.”

„Ja danke, das habe ich verstanden. Und nun mach weiter, Walli du Wildschwein.”

„Nicht frech werden, Trabbi! Also wir Tiere bekommen immer einen Sack voller Grünkram. Willst du wissen, was das ist?” Trabbi nickte. Dann erzählte Walli weiter: „Also Grünkram sind grüne oder bunte Sachen, die wir gerne fressen. Möhren, Äpfel, Nüsse und alles, was uns Tieren schmeckt. Diesen Grünkramsack stellt der Weihnachtsmann auf die große Wiese und dort holen wir uns dann unseren Grünkram ab. Bei den Kindern ist das anders, die müssen einen Wunschzettel schreiben oder malen und diesen Zettel zur Weihnachtsmannpost bringen. Und am Weihnachtsabend bekommen die Kinder dann ihre Geschenke vom Weihnachtsmann ins Haus gebracht. Und damit der Weihnachtsmann an diesem Abend auch alle Geschenke zu den Kindern ins Haus bringen kann, müssen die Weihnachtsengel und die Rentiere helfen. Die Rentiere müssen die Schlitten mit den schweren Geschenkesäcken ziehen.

So, mehr weiß ich auch nicht. Ach, da fällt mir noch ein, es ist immer gut, wenn man ein Weihnachtsgedicht aufsagen oder ein Lied singen kann. Darüber freut sich der Weihnachtsmann.”

Trabbi war zufrieden. Er bedankte sich und lief nach Hause. Er hatte viel gelernt. „Ich weiß jetzt, wie die Wildtiere oder Waldtiere beschenkt werden und ich weiß auch, wie die Kinder ihre Geschenke bekommen. Aber ich weiß nicht, wie es mit mir ist, denn ich bin ja ein Haustier. Aber egal, ich mache mich auf den Weg und bringe dem Weihnachtsmann meinen Wunschzettel in den Märchenwald. Mal sehen, ob er mir meinen Wunsch erfüllen kann.”