Neue Umweltministerin kommt aus Müggelheim

Studentische Nachwuchsdiplomaten proben den Ernstfall

von Simone Jacobius

Eigentlich studiert sie seit 2011 "Journalism, Media and Globalization" an der Universität Aarhus in Dänemark. Doch jetzt ist die Müggelheimerin Belinda Grasnick zu Höherem berufen. Vom 3. bis 9. Juni wird sie als Umweltministerin an den G8 & G20 Youth Summits in Washington D.C. teilnehmen. Das studentische Projekt hat das Ziel, die junge Stimme als Pendant zu den realen Gipfeln darzustellen und wird in Deutschland von dem gemeinnützigen Verein Policy Innovation e.V. betreut.

Mehr als 60 deutsche und internationale Studenten haben sich auch in diesem Jahr auf die Stelle als Nachwuchsdiplomat beworben, um auf dem Jugendgipfel die innovative Position ihrer Generaton zu vertreten. Im Februar wählte eine hochkarätige Jury die Mitglieder der neunköpfige Delegation aus – darunter auch die 22jährige Müggelheimerin.

Belinda Grasnick überzeugte die Jury nicht nur durch zahlreiche Praktika im Journalismus, sondern auch durch ihre Auslandserfahrungen in Kanada, Frankreich und Irland und ihr Engagement bei Greenpeace.

Jetzt werden Belinda und die anderen acht Delegationsmitglieder intensiv auf ihre Aufgabe in Washington D.C. vorbereitet. Das erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Kanzleramt, zahlreichen Bundesministerien und diversen Nichtregierungs-Organisationen. Vom 11.-13. Mai, kurz vor dem eigentlichen Gipfeltreffen, trifft die deutsche Delegation auf die anderen europäischen Delegationen aus Frankreich, Italien und Großbritannien, sowie auf eine EU-Delegation. Bei dieser sogenannten "Europe's voice" soll es gelingen, sich schon vorab auf eine gemeinsame europäische Position zu einigen.

Während der G8 & G20 Summits in Washington ist es dann Belinda Grasnicks Aufgabe, diese Positionen möglichst geschickt und erfolgreich gegen 100 junge Experten aus 20 Nationen durchzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die reine Wiedergabe der Position der Bundesregierung, sondern um eigene Positionen und Interessen aus der Sicht der 20- bis 30-Jährigen.

Für die Organisation des internationalen G8 & G20 Youth Summits ist der Verein Policy Innovation als Teil eines internationalen G8-Netzwerkes mitverantwortlich. Der Verein wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms "Jugend in Aktion", von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem studentischen Magazin 360° unterstützt. Auch Gesine Schwan von der Viadrina School of Governance in Frankfurt (Oder) und Ursula Engelken-Kefer, die ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes unterstützen das Projekt.

Da der Verein sich ausschließlich über Spenden finanziert, und davon auch die Teilnahme der Deutschen Delegation abhängt, bittet Policy Innovation um Spenden. Auch Belinda müsste sonst die Summe von fast 1300 Euro für Flug, Unterkunft und Visum alleine aufbringen - ganz schön viel für eine Studentin. Infos dazu im Internet unter www.policy-innovation.org.