Verhandlungen für Flüchtlingsheim im Hotel Müggelsee laufen

von Simone Jacobius

Auf Facebook kursieren wieder Gerüchte zu einer Flüchtlingsunterkunft in Müggelheim. Angeblich sollen bereits die ersten Flüchtlinge in das Hotel Müggelsee, früher Müggelseeperle, eingezogen sein. Das stimmt nicht!

"Bei uns wohnen keine Flüchtlinge und wir sind auch das ganze Jahr über gut gebucht von normalen Touristen und Geschäftsleuten", heißt es aus der Geschäftsführung des Hotels. Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Soziales sagt dagegen: "Wir verhandeln derzeit mit einem Rechtsvertreter, der mehrere Hotels einer Kette vertritt. Das Hotel Müggelsee gehört dazu." Doch noch ist nichts spruchreif. Es sei auch noch nicht absehbar, wann ein Ergebnis – positiv oder negativ – fallen würde.

Eine Umnutzung des Hauses müsste dann nicht stattfinden. Es würden einfach nur Flüchtlinge statt Touristen dort wohnen. Und zwar nicht parallel, sondern vollständig als Flüchtlingsunterkunft. Mit dem Rechtsvertreter wird bereits seit vor Weihnachten über den Bettenpreis und die Dauer der Nutzung verhandelt. Das Hotel hat 176 Zimmer – vom Einzelzimmer bis zur luxuriösen Hotel-Suite. Die Nacht gibt es bereits ab 59 Euro (laut Homepage).

Für Hoteliers ist die Unterbringung von Flüchtlingen lukrativ. Zwar verdient man weniger für das einzelne Zimmer, dafür hat das Haus aber eine Vollauslastung – und das über einen langen Zeitraum. Die Hotels, über die derzeit verhandelt wird, haben ausgesagt, dass sie bereits getätigte Buchungen schnell regeln könnten. Ob das heißt, dass die Gäste dann woanders untergebracht, oder Aufträge storniert werden, sei dahin gestellt. Deswegen kann es, sofern sich die Parteien handelseinig werden, sehr schnell gehen. Denn bei einem vollständig eingerichteten Hotel, muss nichts mehr gemacht werden. Die Betten stehen, es gibt genügend Bäder und eine große Küche in der alle bekocht werden können, ist auch da.

Da es für Familien in den Not-Sammelunterkünften am schwierigsten ist, würde das Hotel Müggelsee vermutlich für sie genutzt werden, heißt es aus der Senatsverwaltung. Und dann muss das nächste Problem gelöst werden: eine Schulmöglichkeit für die Kinder. Denn auch für Flüchtlingskinder mit laufendem Asylantrag herrscht Schulpflicht. Doch die Müggelheimer Grundschule ist bereits voll. Ob dann Container für Willkommensklassen aufgestellt werden oder man eine andere Lösung findet, das steht noch in den Sternen. Und ist letztlich auch zweitrangig, wenn noch nicht einmal heraus ist, ob die Flüchtlinge kommen.