Umweltkreis fordert Rückbau des Edeka-Areals auf ein angemessenes Maß

 

Bereits im November hatte der Umweltkreis in der evangelischen Kirchengemeinde Müggelheim einen Brief an das Stadtplanungsamt Treptow-Köpenick geschrieben. Thema ist das Bebbauungsvorhaben auf dem ehemaligen Edeka-Areal. Am 7. Februar kam eine Antwort von Amtsleiterin Ulrike Zeidler (siehe unten), der der Umweltkreis noch einen Brief hinterherschickte.

„Sehr geehrter Herr König, 
durch ein Büroversehen ist Ihr an mich gerichtetes Schreiben vom 13.11.2019 (siehe Anlage) versehentlich unbeantwortet liegen geblieben. Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Es ist tatsächlich so, dass es keine Pflicht zur Bürgerbeteiligung gibt für Bauvorhaben privater Bauherren, die sich einfach nur an das bestehende Baurecht halten.
Gern informiere ich Sie aber über das geplante Bauvorhaben: Die Planung sieht für dieses Vorhaben insgesamt 58 Wohneinheiten als 2-Raum Wohnungen bis 5-Raum Wohnungen vor. Es sind keine Mikro-Appartements geplant. Die Wohnungen weisen Wohnflächen von ca. 50 bis ca. 100 m² auf. Jede Wohnung  ist mit einem Balkon oder einer Terrasse ausgestattet. Von den 58 Wohnungen sind 40 Wohneinheiten (68 %) im Erd- und 1. Obergeschoss der Häuser barrierefrei geplant und damit senioren- und behindertengerecht. Die Räume in diesen Wohnungen sind mit dem Rollstuhl zugänglich. In jedem Treppenhaus der straßenseitig geplanten Häuser 1 bis 4 ist ein Aufzug vorgesehen. Auch die Übergänge zu den Terrassen, Loggien und Balkone werden barrierefrei ausgebildet.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Zeidler
Amtsleiterin für Stadtentwicklung
Bezirksamt Treptow-Köpenick”

Die Antwort des Umweltkreises vom 18. Februar

„Sehr geehrte Frau Zeidler,
haben Sie vielen Dank für Ihre späte Antwort auf unser Schreiben vom November letzten Jahres. Erst jetzt, da das Bauvorhaben schon erheblich vorangeschritten ist, wird das wahre Ausmaß dessen, was von Ihrem Amt genehmigt wurde, sichtbar und erfahrbar.
Sie haben recht, wenn Sie mitteilen, dass es keine Pflicht zur Bürgerbeteiligung für Bauvorhaben privater Bauherren gibt. Doch in den Leitlinien für Beteiligung ist auf S. 16 zu lesen, dass „Politik und Verwaltung diese (die privaten Bauherren) motivieren sollen, die Leitlinien anzuwenden.“ Wir gehen davon aus, dass Ihr Amt in Anbetracht der Problematik des Vorhabens entsprechende Gespräche mit dem Bauherrn geführt und auch dokumentiert haben. Wir bitten Sie, uns darüber zu informieren und uns diese Dokumentation zur Verfügung zu stellen. Die Genehmigung des Vorhabens musste, wie Sie schon mitgeteilt haben, erfolgen, da die geplanten Bauten dem Maß der Umgebung entsprechen. Jetzt wird deutlich und für jeden sichtbar, dass dies keineswegs der Fall ist. Können Sie uns bitte mitteilen, wo Sie in Müggelheim derart kompakte und hohe Bauten zu finden glauben.
Weiterhin weisen wir nochmals darauf hin, daß die Ev. Kirchengemeinde seinerzeit das Grundstück abgetreten hat, damit dort ein dem Gemeinwohl dienendes Vorhaben entstehen kann. Wir sind der Meinung, dass dies auch für Ihre Verwaltung eine ethische Verpflichtung darstellt. Deshalb ersuchen wir Sie, rechtliche Möglichkeiten zu ermitteln, um den Bauherrn zum geeigneten Rückbau zu veranlassen. Außerdem möchten wir mit Ihnen schnellstmöglich einen Vororttermin vereinbaren, damit Sie sich selbst ein Bild von der Kompaktheit des gesamten Baukörpers machen können.
Zwischenzeitlich wurde uns mitgeteilt, dass für die Kunden der Apotheke, die oftmals gesundheitliche und körperliche Probleme haben, durch das Ausmaß des Bauvorhabens keinerlei Parkmöglichkeit mehr besteht, was das Erreichen der Apotheke erheblich erschwert. Ähnliches gilt für die Kunden der weiteren dort befindlichen Geschäfte.
In Erwartung Ihrer baldigen Rückäußerung mit freundlichen Grüßen
Dr. Horst König, Sprecher im Umweltkreis in der Ev. Kirchengemeinde Müggelheim”