Erste Klassen in Quarantäne

Grundschule war gut vorbereitet für den Ernstfall

Von Simone Jacobius

Fünf Prozent der Berliner Schüler sind mittlerweile in Quarantäne. Auch an unserer Grundschule hatte es im November drei Klassen getroffen. Die Folge: Homeschooling für die Schüler dieser Klassen, die Geschwisterkinder durften weiter zur Schule. 

Ändern wird sich an unserer Schule auch in den nächsten Wochen nicht viel. Eventuell kommt eine Maskenpflicht für die 5. und 6. Klassen, aber erst, wenn der Inzidenzwert im Bezirk über 200 steigen sollte (Stand 27. November: 127,6). Da hoffen wir mal, dass das nicht der Fall sein wird.

„Alle Schüler, Lehrer und Erzieher halten sich an das schuleigene Hygienekonzept und auch die Eltern haben Verständnis für notwendige Einschränkungen. Über die Hilfsangebote für einzelne Schüler, Klassen oder Fächer wurden die Elternsprecher informiert und wir sind mit allen Klassen auf einem guten Stand der Leistungen”, teilt Schulleiterin Ute Samper auf Nachfrage mit.

Die Quarantäneklassen hatten Aufgaben für Zuhause bekommen und auch die Möglichkeit zu Rückfragen bei den zuständigen Lehrkräften bekommen. „Ich hatte das Gefühl, dass die Schule sich gut vorbereitet hatte für den Ernstfall”, sagt Gesamtelternsprecher Gordon Wähler, dessen jüngerer Sohn auch von der Quarantäne betroffen war. Per Mail gab es einen Wochenplan mit Aufgaben, die abzuarbeiten waren. „Das hat gut funktioniert, zumal die Schüler im Vorfeld schon dazu aufgerufen wurden, immer alles Wichtige mitzunehmen“, erzählt Wähler. Generell hat er das Gefühl, dass das Kollegium bis auf wenige Ausnahme schon recht digital aufgestellt sei. Zudem würden die Elternsprecher wöchentlich von der Schulleitung ein Corona-Update erhalten. „Von daher funktioniert bei uns alles recht zügig”, freut sich der Gesamtelternsprecher. Ihm ist wichtig zu betonen, dass sie Corona nicht an der Schule hatten, sondern die Fälle außerhalb in den Familien aufgetreten seien. Durch schnelles, umsichtiges Handeln sei es auch nicht weiterverbreitet worden. Bei Redaktionsschluss konnten die Quarantäneklassen wieder normal zur Schule gehen.

An den weiterführenden Schulen (nur außerhalb Müggelheims) liegt die Inzidenz in der Alterskohorte der 15- bis 19-Jährigen übrigens berlinweit im Schnitt bei 390. Berlin insgesamt hatte Ende November eine Inzidenz von 192,6. Verantwortlich für den hohen Inzidenzwert bei den 15- bis 19-Jährigen sei vor allem deren hohe soziale Aktivität, meinen die Amtsärzte. Ändern tut sich deshalb wenig: Weiterführende Schulen dürfen ab jetzt freiwillig auf Hybridunterricht umsteigen, ausgenommen sind die Abschlussklassen. 

Sollte es Vorgaben für geteilten Unterricht geben, ist die Situation an Grundschulen sicherlich besonders zu betrachten. „Der Anspruch auf Notbetreuung wird dabei oft nicht erwähnt und ist für die Eltern sicher eine genauso große Herausforderung wie für uns”, meint Schulleiterin Samper. So lange es irgend möglich sei, würden die Lehrkräfte versuchen, den Kindern einen Unterricht nach Stundenplan zu ermöglichen und auch die Betreuung sicher zu stellen. Der Winter ist noch lang, packen wir es an – mit Umsicht und Ruhe.