Tag für Tag ein Stückchen näher

Geschichte der Adventskalender

Von Simone Jacobius


Tag für Tag rückt der große Tag näher: Heiligabend. Um die Zeit vor dem großen Fest nicht zu lang werden zu lassen, wurden bereits im 19. Jahrhundert die ersten Adventskalender im deutschsprachigen Raum erfunden. Vor allem Kinder, für die „Zeit” ein abstrakter Begriff ist, konnten so anhand des Kalenders absehen, wieviele Tage es noch dauert oder wie häufig sie noch schlafen mussten. Der Adventskalender wurde schon damals zum Zeitmesser der Tage bis Heiligabend und ist heute kaum mehr wegzudenken aus der Adventszeit.

Allerdings hatte der erste Adventskalender auch schon viele religiöse Vorläufer, die alle das Ziel hatten, die Zeit vor Heiligabend nicht zu lang werden zu lassen. Erst um 1840 fingen Eltern an für ihre Kinder die Zeit greifbarer zu machen. Manche hingen nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand, andere malten 24 Kreidestriche an die Tür von denen die Kinder jeden Tag einen wegwischen durften. In einigen katholischen Gegenden durften Kinder für gute Taten jeden Tag einen Strohhalm oder eine Feder in die Krippe legen, damit das Jesuskind schön weich liegt. Aber auch einen Adventsbaum gab es. Jeden Tag im Dezember wurde ein Bibelspruch vorgelesen der dann, zusammen mit einer Kerze, am Baum befestigt wurde. .

Erst 1902 entstand die erste gedruckte Weihnachtsuhr mit 24 Liedtexten und Bibelversen. Die lithografische Anstalt Reichhold & Lang steckte eigene Kindheitserinnerungen in die Schaffung immer neuer kreativer Weihnachtskalender – zuerst nur mit Bildchen, von denen täglich eins aufgeklebt werden durfte, ab 1920 mit Türchen, die sich öffnen ließen.

Seinen weltweiten Siegeszug trat der Adventskalender allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg an. 

Inzwischen gibt es kaum etwas, was es nicht im Adventskalender gibt. Von edlen Destillaten über vegane Kostproben, Parfümerieartikel und Sexspielzeug bis zu Playmobil-Figuren oder Gummitieren ist heutzutage alles auch in Adventskalenderform erhältlich. Denn die Zielgruppe sind längst nicht mehr nur Kinder, sondern sie geht quer durch alle Altersgruppen. Der ursprünglich religiöse Gedanke hat an Bedeutung verloren, heutzutage kommt es auf Originalität und Ausgefallenheit an.   

sip

Das beliebteste Essen zu Heiligabend

Der beliebteste Gaumenschmaus am 24. Dezember in ganz Deutschland ist völlig simpel und lässt sich gut vorbereiten: Kartoffelsalat mit Würstchen steht in 25 Prozent der Haushalte auf Platz 1. 17 Prozent essen schon Heiligabend die klassische Gans, 14 Prozent bevorzugen einen Braten. Raclette (12%), Fondue (6%) und Schnittchen gehen dagegen besser zu Silvester.

Köstliche Schaumschläger zu den Feiertagen

von Simone Jacobius

Pünktlich zu den Feiertagen werden wieder jede Menge Schaumweinflaschen gut gekühlt genossen. Die goldenen Perlen in der Champagnerschale oder -tulpe sind für viele Menschen der Inbegriff der Festlichkeit.

Aber was war noch mal der Unterschied zwischen Sekt und Champagner? Letzterer gilt als besonders edles Tröpfchen. Die Herkunftsmarke ist bestens geschützt: Champagner kommt immer aus der Champagne, dem nördlichsten Weinanbaugebiets Frankreichs. Die Produktion erfolgt nach strengen Vorgaben: So muss der Champagner mindestens 15 Monate lang in Flaschen reifen, bei dieser zweiten Gärung entsteht die feinperlige Kohlensäure. Beim Sekt haben die Winzer mehr Freiheiten. So kann die Herstellung dafür der des Champagners ähneln wie beim guten Winzersekt, oder voll industriell ablaufen.    

Der Winzersekt wird im klassischen Verfahren hergestellt und muss sich hinter dem Champagner nicht verstecken: Der Wein wird mit Hefe und etwas Zucker versetzt und neun Monate in der Flasche gelagert. Schließlich wird die Hefe entfernt, die Flasche aufgefüllt und mit dem Korken verschlossen. Günstige Schaumweine werden dagegen im automatisierten Tankgärverfahren hergestellt. Der Grundwein dafür kann von überall herkommen. Man weiß also oft nicht wirklich, was man trinkt.

Doch es gibt noch andere spritzige Verwandte.

Cremant ist die günstige Alternative zum Champagner. Er wird auf die gleiche Art, aber in anderen Regionen Frankreichs hergestellt. Beliebt sind Riesling, Pinots oder der Chenin blanc. 

Sekt reift mindestens neun Monate lang und verdankt seine Kohlensäure stets einer zweiten Gärung. Bei „b. A“Kennzeichnung müssen die Trauben zu 100 Prozent aus einem bestimmten Anbaugebiet stammen.

Cava ist hochwertig und so feinperlig wie Crémant. Sein wichtigstes Anbaugebiet ist die katalanische Weinregion Penedès westlich von Barcelona. 

Prosecco steht seit 2010 für eine fest definierte norditalienische Anbauregion. Prosecco gibt es als Perlwein (Frizzante) und als Schaumwein (Spumante). Für den günstigen Frizzante wird stiller Wein einfach mit Kohlensäure aufgesprudelt.

Alternativen zu Traditionen

Traditionen gehören zu Weihnachten wie Kerzenschein und Kekse. Teilweise sind sie bereits über Jahre etabliert. Auch die großen Familienfeiern gehören oft dazu. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Das heißt, wir alle müssen in diesem Jahr umdenken, kreativ und spontan sein. Aber vielleicht bietet sich das auch als Chance, eine Chance um neue Traditionen zu entwickeln, die Chance aus etwas auszubrechen, was für viele Menschen mehr Stress und Verpflichtung als Freude bedeutet. 

Der Psychologe und Coach Thilo Hartmann rät jedem dazu, die Zeit der Besinnlichkeit auch für eine Selbstreflexion nutzen. „Häufig hilft es, sich darüber klar zu werden, was einem wichtig ist am Fest, wie man dafür eine Alternative finden könnte. Liebt man eher Ruhe und Besinnlichkeit oder sind es die sozialen Kontakte? Etliche Menschen finden Weihnachten stressig, halten nichts von Plänen. Für diese Menschen bietet sich nun die Möglichkeit, sich aus den bisherigen Ritualen herauszuziehen und somit die Chance auf einen Neuanfang“, erläutert Hartmann und fügt an, dass es eine Bereicherung sein kann, etwas Neues zu machen. „Wenn man weiß, was man will, sinkt automatisch der Stresspegel – und das wiederum stärkt das Immunsystem, was wir jetzt alle gut gebrauchen können,“ meint er. Hier sind einige Tipps:

 

Angst vor Kontakten?

Viele haben Angst vor generationsübergreifenden Treffen wegen einer möglichen Infektionsgefahr. Hier hilft miteinander zu reden. Eine Lösung könnte beispielsweise sein, sich in der größtmöglichen Wohnung zu treffen um die Abstände einhalten zu können oder auch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Oder man verabredet, sich nicht gegenseitig zu drücken und zu küssen (zumindest auf Risikopersonen bezogen). Hier sei Kommunikation im Vorfeld wichtig, so Hartmann. Jeder sollte seine Sorgen rechtzeitig aussprechen, damit individuelle Lösungen gefunden werden. 

 

Back-Session mit den Enkeln…

Backen Sie doch einfach alleine und schicken dafür ein Überraschungspäckchen mit den süßen Leckereien und ganz viel Liebe. Kommt mit Sicherheit gut an!

 

Große treffen nicht erlaubt?

Genießen Sie entspannte Tage alleine, mit ihrem Lieblingsmenschen oder ihrer Kleinfamilie – ausschlafen, lesen, spielen, Filme schauen, Frühstück im Bett. So entspannt war Weihnachten noch nie. Schicken Sie stattdessen überraschende Geschenke, liebevoll gestaltete Karten und rufen sie an. Auch ein Video-Call, vielleicht beim Geschenkeauspacken, schafft Gemeinsamkeit. Ein Videoanruf oder eine Video-Konferenz beispielsweise über Skype oder Zoom müssten aber rechtzeitig vorbereitet, ältere Familienmitglieder vielleicht sogar angelernt werden. „Daher ist es ganz wichtig, rechtzeitig über seine Wünsche und Vorstellungen zu reden“, sagt Psychologe Hartmann. Statt zu Weihnachten könne man das große Familientreffen ja auf den Sommer verlegen. Eine Perspektive, die Hoffnung verbreite.

 

Morgen kommt der Weihnachtsmann…

…oder doch nicht? Die meisten Weihnachtsmann-Agenturen haben ihre Dienste dieses Jahr eingestellt. Vielleicht findet sich ja ein Freund oder netter Nachbar, der die Bescherungen auf der Terrasse oder vor der Haustür macht.      sip