Kampf gegen das Verkehrschaos

Zusätzlicher Eingang an der Schule soll helfen

Von Simone Jacobius

Jeder, der morgens an der Schule vorbei fährt, kennt das Verkehrschaos, das dort herrscht. Autofahrer, die mal schnell anhalten, um Kinder rausspringen zu lassen, Haltestaus entlang der ganzen Grundstücksgrenze und willkürlich rangierende Autos von Eltern. Dazwischen Busse und andere Fahrzeuge, die einfach nur vorbei möchten und Schüler, die die Straße überqueren müssen. Viele Autofahrer sind genervt, etliche halten sich auch nicht an die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer.

Schulleiterin Ute Samper und der Gesamtelternvertreter Gordon Wähler haben schon mehrere Begehungen gemacht und versucht, eine Änderung zu bewirken. „Seit Jahren haben wir bereits dieses Verkehrschaos. Wir haben jetzt unsere Absprachen gehalten, um zur Entschärfung beizutragen“, sagt Ute Samper. Es wurde nämlich ein zweiter Eingang zum Schulgelände an der Becherbacher Straße geschaffen, der morgens zur ersten Stunde geöffnet ist. „Dort können die Kinder direkt aufs Schulgelände gehen und auch die Autos können dort besser halten und die Kinder rauslassen, ohne dass der restliche Verkehr behindert wird“, erläutert die Schulleiterin. Die anderen Gesprächspartner hätten dagegen ihren Part noch nicht erledigt, wie beispielsweise eine Bordsteinabsenkung für die kleinen Radler, die noch den Gehweg benutzen müssen.

Jetzt besteht zumindest Hoffnung für ein Dialog-Display vor der Schule, das auch schon lange gefordert wurde. Ein Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen ist in der Bezirksverordnetenversammlung im August angenommen worden. Darin forderte die Fraktion, vorrangig an Schulen und Kitas neue Dialog-Displays zu installieren und die Autofahrer so zu langsamerem Fahren zu animieren. „Untersuchungen haben ergeben, dass durch den Einsatz von Dialog-Displays hohe Geschwindigkeiten dauerhaft reduziert und somit wesentliche Verbesserungen der Verkehrssicherheit erzielt werden“, erklärt Jacob Zellmer, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. Auch vor Schulen und Kitas werden Geschwindigkeitsbegrenzungen häufig nicht eingehalten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung nur auf einem kurzen Straßenabschnitt gilt, wie zum Beispiel vor der Müggelheimer Grundschule an der Odernheimer Straße. Hier sollen die elektronischen Anzeigetafeln Autofahrer zukünftig für mögliche Gefahrensituationen sensibilisieren. Hoffen wir mal, dass zumindest die Displays nicht auch wieder in Vergessenheit geraten.

Unterricht in Coronazeiten

Bislang gab es an der Müggelheimer Grundschule noch keinen Corona-Fall.  „Wir arbeiten in den Fachbereichen zusammen und erstellen Notfallpläne. Welche Programme genutzt werden können, wie die Benachrichtigungen ablaufen etc.“, sagt sie. Jetzt werden diese Pläne nur noch der Gesamtelternversammlung vorgestellt. „Mein Traum wäre es ja, das die Lehrer in einem leeren Klassenzimmer mit Computer, Kamera und Mikrofon sitzen und so ihren Unterricht absolvieren, den die Kinder sicher von zu Hause aus mitverfolgen“, sagt die Schulleiterin. Doch das scheitert am nötigen Equipment, weder taugliche Computer noch eine ausreichende Wlan-Verbindung sind vorhanden. Außerdem haben längst nicht alle Schüler Zugriff auf Tablet oder Computer, wenngleich der Anteil in Müggelheim schon höher ist als in anderen Ortsteilen.

Um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten, wird auf die Einhaltung des Hygienekonzepts geachtet. Das heißt, Maskenpflicht im Schulgebäude außer auf dem Unterrichtsplatz. Durch das Öffnen der Notausgänge ist zudem das Gedränge auf den Gängen entschärft worden. Vielleicht gelingt es, dass die Müggelheimer Grundschule gut durch die Corona-Zeit kommt. Ein Hoffnungsschimmer sind auch die nach wie vor sehr guten Zahlen für unseren Bezirk. Treptow-Köpenick liegt auf dem letzten Platz des Infektionsgeschehens der Berliner Bezirke, während in den Innenstadtbezirken die Zahlen explodieren.