Die Meise in der Holzblockhütte – eine wahre Geschichte
Von Ingrid Zweiniger
„Frühling, Frühling wird es nun bald.” Fritzi lief durch den Garten und trällerte vor sich hin: „Frühling, Frühling wird es nun bald.” Als Trabbi das hörte, musste er erst einmal nachdenken. „Das stimmt doch gar nicht, was die da singt. Der Frühling ist bald zu Ende und dann kommt der Sommer. Ich muss unbedingt mit meinem dummen Kätzchen sprechen.”
Trabbi rannte dem Gesang hinterher und fand seine Fritzi auf der Wiese. „Was willst du denn von mir, kann ich vielleicht mein Frühlingslied weitersingen?”
„Kannst du nicht, denn es ist falsch, was du da singst.” „Na dann fang mal an, du schlauer Köter. Ich bin gespannt, was ich wieder lerne.”„Also erst einmal, das Lied ist super. Aber der Frühling ist in diesem Monat zu Ende und dann fängt schon der Sommer an. ,Frühling, Frühling wird es nun bald‘ ist schon lange vorbei. Jetzt heißt es: Sommer, Sommer wird es nun bald.”
„Gut Trabbi, habe ich verstanden. Aber das Lied darf ich doch trotzdem singen?”
„Du kannst alles so machen, wie es dir Spaß macht mein liebes Kätzchen.”
Fritzi ging ins Haus nach oben ins Schlafzimmer. Dort legte sie sich auf ihren Platz neben den Kuscheltieren. Ein schöner Tag. Sonnenschein und Ruhe. Darüber freuten sich auch die vielen Vögel, die durch den Garten flogen und am Futterhaus Halt machten. Ein Paradies für Meisen & Co.
Eine kleine Meise hatte jetzt genug gefressen und machte sich auf den Weg. Sie wollte nach Hause fliegen, in ihr Nest. Als sie um das Holzblockhaus herumflog, sah sie, dass eine Tür offen war. Sie war neugierig. „Habe ich den Mut und schaue einfach mal in dieses große Holzhaus hinein? Vielleicht ist es ja auch ein Futterhaus? Ich gucke einfach mal.”
Die Meise flog durch die Tür direkt ins Haus. Alles war groß und bunt, aber nirgends war Vogelfutter. Also weiter. „Da hinten kann man glaube ich wieder raus, da stehen doch Tannenbäume.” Die Meise flog durch den großen Raum und landete an der Terrassentür. Sie dachte, sie kommt dort hinaus und flog immer wieder gegen die Scheibe.
Trabbi und Frauchen beobachteten den kleinen Vogel. Frauchen wollte ihm helfen, aber dann flog der Vogel nach oben. Die Schlafzimmertür stand offen und der Vogel flog durch die Tür zu Fritzi ins Schlafzimmer. Die Katze war wach und freute sich über den Besuch. Ein kurzes „Hallo!” und die Meise flog wieder aus dem Zimmer. Herrchen hatte aber vorher das Dachfenster nebenan geöffnet und so konnte die kleine Meise das große Holzhaus wieder verlassen. Alle waren froh, dass der wagemutige Ausflug der kleinen Meise so gut endete. „Tschüss Meise, bis zum nächsten Mal!”