Blattschmuckpflanzen sind ein schöner Blickfang im Herbst

Nun beginnt die Zeit der Herbststauden und Gräser. Neben den letzten Blüten des Jahres steht die Jahreszeit für ihren Reichtum an Farben, Formen und Strukturen. Blattschmuck- und Strukturpflanzen werten dabei als kleine Kunstwerke jedes Arrangement enorm auf. Insbesondere im Herbst zeigen sie sich in den schönsten Farben. Von Hellgrün über Orange und Rot bis hin zu fast Schwarz reicht das Spektrum. So gehören Purpurglöckchen dank vieler attraktiver Neuzüchtungen zu den farbenfrohsten Blattschmuckpflanzen. Kein Wunder, dass sie immer beliebter werden, zumal sie im Sommer noch mit attraktiven Blüten aufwarten.
Neben besonderen Blattfarben liegen vor allem mehrfarbige Blattzeichnungen im Trend. Schöne Muster und auffällige Blatt-adern geben den Pflanzen ein markantes Aussehen. Bei sogenannten panaschierten Sorten mischt sich Weiß mit Grün oder Rot. So haben die Blätter des Felberich eine cremefarbene Zeichnung, die im Frühjahr um rosa Ränder ergänzt wird. Bei Buntnesseln ist der Name Programm. Von Weiß über Grün und Pink bis hin zu Dunkelrot mischen sich viele Farbkombinationen zu einzigartigen Mustern. Zwar vertragen Buntnesseln keinen Frost, dafür eignen sie sich aber als dekorative Zimmerpflanze.
Weniger spektakulär gefärbte Blattschmuckpflanzen sorgen für Ruhe und Harmonie im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Interessant wird eine Pflanzung durch Kontraste. So machen sich helle Blätter besonders gut neben dunklem Laub. Niedrige bodendeckende Pflanzen wie Efeu, Haselwurz oder Elfenblumen bilden ein schönes Gegenspiel zu hoch aufragenden, gefiederten Farnwedeln. Ein toller Anblick sind Goldschuppenfarn und Schildfarn, die auch im Winter grün bleiben. Als imposante Staude in attraktiven Farben für den Schatten haben Funkien viele Fans. Imposant ist zum Beispiel die Blaublatt-Funkie, die bis zu einen Meter hoch wird. Große runde Blätter geben dem Japanischen Scheingoldkolben ein exotisches Aussehen. Es gibt spannende Varianten mit gelben Flecken sowie mit gekräuselten Blättern, die an übergroße Petersilie erinnern.
Wegen ihrer hübschen Haare sind Silberschmuckstauden beliebt. Flauschig fühlen sich die Blätter des Wollziests an, die aussehen, als würden Hasen- oder Eselsohren aus dem Beet wachsen. Als bodendeckender Teppich geben die Pflanzen den idealen Gegenspieler zu herbstlich gefärbtem Laub und späten Blüten ab. Dem steht Silberblatt-Salbei in nichts nach. Die Blätter wirken, als wären sie mit Seidenfäden überzogen.
In den Gärtnereien gibt es eine große Auswahl an Blattschmuckpflanzen, die im Herbst für Struktur und Farbe sorgen. GMH/PRE

Purpurglöckchen punkten mit buntem Laub

Zu den beliebtesten Blattschmuckstauden zählt das Purpurglöckchen (Heuchera). Kein Wunder: Die Pflanzen sind eine echte Zierde und zudem auch noch äußerst pflegeleicht. Und sie machen auch noch im Winter eine gute Figur. Dank vieler Neuzüchtungen ist das Farbspektrum an buntem Laub bei Purpurglöckchen inzwischen sehr groß. Die Farbpalette von Heuchera reicht von Silbrig-Weiß oder Limonengrün über Orange und Bronze bis hin zu Scharlachrot und Schwarzbraun. Das i-Tüpfelchen dieser ganzjährig schönen Blattschmuckpflanze sind ihre Blüten: Kleine Glöckchen sitzen auf langen, kräftigen Stielen und erscheinen je nach Art zwischen Mai und Juli. Sie werden nicht nur von Menschen, sondern auch von Bienen und Hummeln wegen ihres Angebots an Nektar und Pollen geschätzt.
Der Standort für diese Blattschmuckpflanzen sollte sonnig bis halbschattig sein. Am liebsten mögen Heuchera einen durchlässigen, humosen Boden. Staunässe sollte stets vermieden werden. Dabei eignen sich Purpurglöckchen durch ihren kompakten Wuchs nicht nur fürs Gartenbeet, sondern auch sehr gut für Töpfe, Tröge und Balkonkästen. GMH/PRE

Jetzt noch mal Insekten füttern

Im Herbst beginnt die magere Zeit für Bienen und Co. Damit die wichtigen Bestäuber vor der Winterruhe noch einmal ausreichend Nahrung finden, brauchen sie späte Blüten. Im Fachhandel gibt es derzeit eine tolle Auswahl an bienenfreundlichen Pflanzen, die verlässlich im Spätsommer und Herbst blühen.
Nicht alle Blühpflanzen haben aber den gleichen Nutzen für die Insektenwelt. Neben Nektar- und Pollengehalt ist auch die Zeit der Blüte ein wichtiger Aspekt. So gibt es während der Obstblüte reichlich Insektennahrung in den Gärten. Jetzt im Herbst sind die nützlichen Insekten auf Blüten-Stauden angewiesen, die bereits in voller Blüte gepflanzt werden.
Zu den Herbstschönheiten aus deutscher Produktion zählen unter anderem Sonnenbraut, Astern, Herbstanemone, Prachtkerze, Fetthenne, Chrysanthemen und Herbst-Steinbrech. Als schmackhafte Insektenweiden für den Balkonkasten sind Küchenkräuter wie Thymian und Oregano eine gute Wahl. Als lang bewährter Klassiker macht sich Besenheide sehr gut als Bienennährpflanze im Beet und Pflanzgefäß.
Zu den insektenfreundlichen Schönheiten im spätsommerlichen Topfgarten zählt auch Strauchveronika. Der kleine Busch begeistert mit länglichen Blütenständen und glänzenden Blättern Menschen und Insekten gleichermaßen bis in den Herbst. Die Blüte beginnt, wenn die meisten anderen Pflanzen ihren Höhepunkt bereits überschritten haben und sie setzt sich bis zum Spätherbst fort. Tun wir also jetzt noch etwas für den Speiseplan der Insekten. Sie werden es uns im nächsten Jahr danken. GMH