Doch kein Geburtstagsgeschenk für die Feuerwehr zum 100.?

Von Simone Jacobius

SIMONE JACOBIUS


Es wäre doch zu schön, wenn mal alles glatt laufen würde. Doch jetzt wurde bekannt, dass der Baubeginn für die neue Feuerwache an der Odernheimer Straße auch schon wieder in den Sternen steht. Während es anfangs noch zwei schützenswerte Eichen waren, die im Weg standen, scheint jetzt sogar die ganze Finanzierung zu wackeln, so haben es zumindest die Kameraden von der Feuerwehr gehört. „Es gibt keine Finanzierungszusage und daher auch keinen Zeitplan mehr", sagt André Beckmann, stellvertretender Wehrleiter.

Ursprünglich sollte im kommenden Herbst mit dem Bau begonnen werden, damit die neue Wache pünktlich zum hundertsten Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim im Jahr 2022 fertig ist. Jetzt sieht es schlecht aus mit dem Geburtstagsgeschenk. „Wir haben den Eindruck, dass alles etwa um ein Jahr nach hinten geschoben wird", so Beckmann. Die Berufskollegen aus Köpenick sind dagegen noch optimistisch. Allerdings ist auch die Finanzierung der Zufahrt noch nicht geklärt. Die 7,50 Meter breite Zufahrt zwischen Dienstgebäude und Odernheimer Straße muss neu gebaut werden. Zahlt das das Land Berlin für die Feuerwehr, oder ist das Sache des Tiefbauamtes im Bezirk? Darüber darf jetzt spekuliert werden. 

Übrigens steht nun auch fest, was mit dem alten Gebäude am Krampenburger Weg passieren wird. Die bisherige Wache steht zwar nicht unter Denkmalschutz, soll aber erhalten bleiben. Dort soll, wenn die neue Wache steht, 24 Stunden am Tag ein Rettungswagen (RTW) bereitstehen. Der werde allerdings nicht von der Feuerwehr besetzt, sondern von einer Hilfsorganisation, in diesem Fall vom ASB. Und warum kommt er nicht mit in die neue Wache? „Der Platz reicht nicht aus”, so Beckmann. Mit dem RTW wären 4500 Quadratmeter nötig, doch der Neubau hat gerademal 3500 Quadratmeter mit den Parkplätzen für die Autos der Kameraden und einer Fahrzeughalle für fünf Fahrzeuge (allerdings nur mit vier Toren). „Müggelheim ist so groß geworden, dass es notwendig ist, hier einen eigenen RTW bereitzustellen. Doch noch geht das nicht, weil in unserer alten Wache kein Platz ist”, erläutert Beckmann. Für den RTW müsse nicht nur ein Stellplatz fürs Auto bereitstehen, sondern die Kollegen bräuchten auch einen eigenen Sozialtrakt.

Insgesamt ist die FF Müggelheim derzeit personell gut besetzt. Die Maximalzahl von 30 Kameraden wird dieses Jahr sicherlich noch erreicht werden. Das neue Mehrzweckboot ist in diesem Jahr öfter alarmiert worden als gedacht. Allerdings auch zu Einsatzorten, die nicht zu den Müggelheimern gehörten. „Das ist jetzt geändert worden, jetzt funktioniert es richtig", so Beckmann. Denn die Müggelheimer sind mit ihrem Boot für Große Krampe, Seddinsee, Langer Zug und Langer See zuständig. Mittlerweile sind auch alle Kameraden darauf geschult.             

sip