Wildschweine unterwegs

Tipps, wie man sich gegen die tierischen Besucher schützt

Wer nachts unterwegs ist, kann sie jetzt wieder verstärkt sehen: die Wildschweinrotten, die durch unsere Straßen ziehen und sich an Mülltonnen und Gelben Säcken vergehen. In der Regel sind sie harmlos, nur auf Nahrungssuche. Wenn jedoch Gefahr im Verzug ist, sollte man sich selbst zurückziehen und die Polizei anrufen. Die hat ein Verzeichnis der zuständigen Stadtjäger, und auch in Müggelheim haben wir einige, die sofort eingreifen könnten. Wenn keine Gefahr im Verzug ist, reicht es auch die zuständigen Revierförstereien zu informieren (Fahlenberg, Müggelheim, Rübezahl).
Wildschweine sind grundsätzlich friedliebende Tiere. Sie gehen Menschen generell aus dem Weg. Kommt es trotzdem zu einer Begegnung, sollte man Ruhe bewahren und hektische Bewegungen vermeiden, rät die Senatsverwaltung auf ihrer Internet-
seite. Hektische Bewegungen könnten das Tier verängstigen und in Panik versetzen. Am besten zieht man sich langsam zurück und gibt dem Tier dadurch selbst die Möglichkeit zum Rückzug. Auf keinen Fall darf ein Wildschwein eingeengt oder in eine Ecke gedrängt werden, es kann dann sehr schnell zum Angriff übergehen.
Wildschweine unterliegen als frei lebende herrenlose Tiere dem Jagdrecht. Sie dürfen nur auf Jagdflächen geschossen werden. In sogenannten „befriedeten Gebieten”, wie Wohnsiedlungen, Parks oder Gärten, ist die Jagd auf Wildschweine gesetzlich verboten. Nur in Ausnahmefällen werden im Stadtgebiet besonders geschulte Jäger eingesetzt, etwa im Falle einer Gefahrenabwehr oder einer Tierseuchenbekämpfung.
Begegnet man einem Wildschwein, sollte in jedem Falle Ruhe bewahrt werden. Das Tier spürt im ungünstigsten Fall genau so viel Angst und Unsicherheit, wie der Mensch, so dass das Ausstrahlen von Ruhe und Gelassenheit die Situation entschärfen hilft. Wildschweine greifen kaum Menschen an. Wichtig ist es, den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit zu geben. Auf keinen Fall darf ein Wildschwein eingeengt oder in einen geschlossenen Raum, in eine Zaun- oder Hausecke gedrängt werden. Langsame Bewegungen und ausreichend Abstand sind wichtige Grundregeln. Durch Hektik, nervöses Wegrennen und Angstbewegungen kann jedem Tier eine Gefahr signalisiert werden, so dass es regelrecht zum Angriff gedrängt wird.
Eine Bache mit Frischlingen muss in großem Abstand umgangen werden. Falls dennoch eine unverhoffte Begegnung erfolgt, sollte man ihr durch ruhiges Stehen bleiben oder langsames Zurückziehen das Gefühl der Sicherheit und eine Fluchtmöglichkeit geben.(Quelle: https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/jagd-und-wildtiere/wildtiere-im-stadtgebiet/wildschwein/)
Keine Panik bei einer Begegnung, rät auch das Gartenjournal. Primär sei es der mühelose Zugang zu Nahrung, der Wildschweine in den Garten lockt. Unterziehen Sie Ihr Grundstück daher einer gründlichen Überprüfung hinsichtlich möglicher Nahrungsquellen, um diese dem Zugriff der Borstentiere zu entziehen. So machen Sie es richtig:

  • Keine Speisereste auf dem Komposthaufen entsorgen
  • Deckel an Mülltonnen fest verschließen
  • Müllsäcke am Abholtermin erst morgens an die Straße stellen

Lassen Sie sich im Winter bitte nicht aus falsch verstandener Tierliebe dazu hinreißen, Wildschweine absichtlich zu füttern. Dieses Vorgehen gilt als Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld geahndet. Überdies haben die intelligenten Borstentiere ein gutes Gedächtnis und tauchen in Zukunft regelmäßig wieder auf.
Wildschweine sind dämmerungs- und nachtaktiv, sodass es nur selten zu einer unmittelbaren Begegnung kommt. Stehen Sie sich dennoch plötzlich Auge-in-Auge mit einem Borstentier gegenüber, bewahren Sie bitte die Ruhe. Es ist ein Irrglaube, dass Wildschweine ständig schlecht gelaunt umherlaufen, um Menschen anzugreifen. Tatsächlich sind die Waldbewohner scheu und friedlich. Erst wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, greifen Wildschweine an.
Ziehen Sie sich langsam zurück und lassen dem Tier einen Fluchtweg frei. Informieren Sie anschließend die Naturschutzbehörde oder den örtlichen Förster. Versuchen Sie auf keinen Fall, ein Wildschwein auf eigene Faust aus Ihrem Garten zu vertreiben.

Quelle: www.gartenjournal.net/wildschweine-im-garten
zusammengetragen von Simone Jacobius