Ruhiges Jahr für unsere Feuerwehr

354 Einsätze und der Kampf um die neue Wache

Von Simone Jacobius

Das alte Jahr war verhältnismäßig ruhig für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim. 354 offizielle Alarme hatten sie im ganzen Jahr 2021 bei fast gleichbleibendem Ausrückebereich. In den Vorjahren lagen sie bei über 400. Dadurch, dass der Sommer in diesem Jahr nicht so trocken war, hatten sie aber auch keinen einzigen Waldbrand zu bekämpfen, sagt André Beckmann, der stellvertretende Wehrleiter.

Der größte Einsatz fand gleich zu Jahresbeginn statt: Am 10. Januar brannte das ehemalige Ausflugsrestaurant Müggelhort ab. Das mehr als 120 Jahre alte Restaurant stand aber seit vier Jahren leer. Ein Bauantrag für sieben Mehrfamilienhäuser an der Stelle war bereits eingereicht, der Abriss besiegelt. Dennoch traf es viele hart, in den Tagen danach setzte eine wahre Völkerwanderung zum Brandort ein. Schließlich verbinden die Müggelheimer viele Erinnerungen mit dem Ort. 

Einer der härtesten Einsätze war dagegen der schlimme Unfall auf dem Müggelheimer Damm bereits gut zwei Wochen später. Am 27. Januar fuhr der Mieter eines Carsharing-Wagens in der Kurve auf dem Müggelheimer Damm gegen einen massiven Baum. Er starb noch am Unglücksort. Die Straße war mehrere Stunden gesperrt. 

„Der Großteil unserer Einsätze im letzten Jahr war medizinisch begründet", sagt Beckmann. Aber vielleicht spielte auch eine Rolle, dass durch die Lockdowns alles etwas ruhiger lief, vielleicht weniger Menschen mit ihren Autos zur Arbeit fuhren. Selbst die Silvesternacht war sehr ruhig, die meisten feierten zu Hause, ein kleines Team hielt die Wache besetzt und wurde zu keinem einzigen Einsatz gerufen.

Zur neuen Feuerwache, die seit Jahren im Gespräch ist und immer wieder verschoben wurde, gibt es nichts Neues. Die mittlerweile 33 Freiwilligen Kameraden müssen sich nach wie vor am Krampenburger Weg drängeln. Hinzu kommen noch 26 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Doch die Gespräche mit dem Staatssekretär für Inneres, Torsten Akmann, laufen. „Er ist glücklicherweise geblieben, so dass wir nicht wieder bei Null anfangen müssen", freut sich der Vize-Wehrleiter. Die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim will sich erst einmal als Gesprächspartner präsentieren und nicht als Erpresser in Erscheinung treten. „Konsequenzen werden wir erst ziehen, wenn wir das Gefühl haben, die wollen uns verschaukeln", sagt André Beckmann.