Grundschule braucht Hilfe

Unterstützung für ukrainische Schüler gesucht

Von Simone Jacobius

Die Grundschule ruft um Hilfe. Die Vorbereitungen für die neuen ersten Klassen laufen. Auch das erste ukrainische Kind soll im Sommer eingeschult werden. Schulleiterin Ute Samper macht das gerne, sieht aber auch die Probleme, die das mit sich bringt. Denn für die Kinder der ersten und zweiten Klassen gibt es keine Willkommensklassen. Das heißt, sie werden ohne Sprachkenntnisse in den Regelunterricht gepackt. 

Jetzt sucht die Schule Menschen, die sich täglich ein bis zwei Stunden mit dem Kind beschäftigen können, um ihm die deutsche Sprache nahe zu bringen. „Es geht nur darum, dass sie Deutsch verstehen. Nicht ums Schreiben, das lernen sie in der Schule”, sagt die Schulleiterin. Zumal davon auszugehen ist, dass noch mehr ukrainische Kinder kommen werden. Seniorinnen oder Senioren, Familien mit Gleichaltrigen oder auch ehemalige Lehrer oder Lehrerinnen sieht sie als geeignet. Es können auch mehrere Menschen sein, damit nicht einer allein die Arbeit stemmen muss. Material wird von der Schule gestellt.

„Es ist tragisch, dass es keine Einrichtung gibt, die diesen Kindern hilft – keine Kita mehr, keine Sprachkurse. Sie sind auf sich alleine gestellt“, sagt Ute Samper und hofft deshalb auf die Hilfe der Müggelheimer. Denn mit ihrem Personal kann sie die Zusatzaufgabe nicht stemmen, die Schule ist selber unterbesetzt durch Schwangerschaften und Krankheitsausfälle. Wer also Interesse daran hat, einem kleinen ukrainischen Jungen die deutsche Sprache näher zu bringen, meldet sich bitte in der Grundschule bei Frau Samper (659 85 90).

Wer sich übrigens über die Bauarbeiten hinter der Sporthalle wundert: Hier sollen ab Februar 2023 mobile Ergänzungsbauten für die Schule entstehen, das sogenannte MEB. Denn es werden seit Jahren immer mehr Kinder an der Schule, es gibt kaum genügend Klassenräume, trotz der „Villa” – den Container-Klassenzimmern. Im MEB sollen zwölf neue Räume entstehen, in der Villa, die dann wegkommt, sind es nur sechs. Der große Unterschied ist, dass sie nur gemietet ist, das MEB wird dagegen vom Senat gebaut und soll dann auch zehn Jahre stehen bleiben. „Die Isolierung ist dort viel besser. Denn die Villa ist schon sehr hellhörig, im Sommer sehr heiß und wird im Winter mit Strom geheizt – auch nicht das Wahre zurzeit”, sagt Ute Samper. 

Im Moment laufen die Bauvorarbeiten, im Februar soll es dann losgehen. Die Bauzeit ist mit sechs bis neun Monaten veranschlagt, so dass das Gebäude zum Schulbeginn 2023 einsatzbereit ist. Es  geht also voran mit der Schule, nur der feste Anbau steht noch in den Sternen. Dafür hat der Ausbau des Wlan-Netzes begonnen.