Der Weihnachtsmannmit der Rute 

Von Ingrid Zweiniger

„Lieber guter Weihnachtsman, schau mich nicht so böse an. Stecke deine Rute ein, ich will auch immer artig sein.”

Trabbi rannte durch den Wald. Was er dort gerade gehört hatte von einigen Kindern, konnte er nicht verstehen. „Ich muss unbedingt mein schlaues Kätzchen fragen, was dieser Spruch soll.”

„Fritzi, mein schlaues Kätzchen, der Kamin wartet auf uns. Ich muss etwas wissen.”

„Na dann komm, Trabbi, machen wir es uns gemütlich vor dem Kamin. Ich freue mich immer auf den Winter, um vor dem Kamin mit dir zu quatschen. Leg los Trabbi, was willst du wissen?”

„Also, ich bin wie immer durch den Wald gelaufen und da kommt mir eine Gruppe von Kindern entgegen, die sich über den Weihnachtsmann unterhalten. Alle freuen sich schon unheimlich auf das Weihnachtsfest und alle haben auch schon ihre Wunschzettel geschrieben.” Fritzi hörte ganz artig zu. Was war daran so komisch, dass Trabbi ihr nun eine Frage stellen wollte? „Also Trabbi, gibt es noch etwas Besonderes zu diesem Weihnachtsgespräch der Kinder?”

„Ja, Fritzi, es gibt noch was. Da sagt doch plötzlich ein Junge dieses Gedicht auf. Hör gut zu, Fritzi: Lieber guter Weihnachtsmann, schau mich nicht so böse an, stecke deine Rute ein, ich will auch immer artig sein. Also da war ich sprachlos. So etwas Böses habe ich noch nie von unserem Weihnachtsmann gehört. Ich will nun von dir wissen, Fritzi, ob der Weihnachtsmann die Rute hat und ob er die Kinder damit verhaut, wenn sie nicht artig sind. Stimmt das, Fritzi?”

„Also die Geschichte sagt, dass der Weihnachtsmann ein guter Mann ist, der allen Menschen zu Weihnachten eine Freude machen will. Vor allem den Kindern. Und nun kommt es. Es gibt auch Kinder, die manchmal nicht artig sind. Die machen Dinge, die nicht gut sind und dafür hat nun der Weihnachtsmann die Rute dabei, um allen Menschen zu zeigen, wenn ihr etwas Böses tut, dann werdet ihr bestraft. So, mein lieber Trabbi. Ich höre jetzt auf mit dir über diese Dinge zu sprechen. Ich möchte mit dir über all die schönen Dinge sprechen, die zu Weihnachten auf uns warten, denn wenn wir Tiere artig sind, dann bekommen wir vom Weihnachtsmann auch ein Geschenk.”

„Danke, mein liebes Kätzchen, aber mit ausruhen ist nichts. Hast du vergessen, dass auf uns die Arbeit in der Tannenhütte wartet?”

„Au weia, Trabbi, das habe ich vergessen.”

„Also siehst du, dir würde die Ruhe vielleicht auch gut tun... Hahaha, war ein Scherz.”

Beide Tiere machten sich auf den Weg in die Tannenhütte. Der Weihnachtsmann war schon dort und wartete auf seine vielen Helfer. Denn ohne sie würde er es nicht schaffen, den Kindern die Geschenke in das kleine Dorf m Rande des Müggelwaldes zu bringen. 

Trabbis erste Aufgabe war es, die Wunschzettel der Kinder einzusammeln. Fritzi half ihm dabei, denn es war keine leichte Aufgabe. Aber am nächste Tag war alles geschafft. Alle Wunschzettel waren in der Tannenhütte beim Weihnachtsmann angekommen. Er konnte mit seiner Arbeit beginnen.

Die Wünsche waren wie in den Jahren davor: Spielzeug, Bücher, Ausflüge, technische Geräte und diesmal auch Wauwau, Miau und Pieppiep. Das waren schöne aber auch schwierige Geschenke. Der Weihnachtsmann überlegte, ob er den Kindern Tiere schenken sollte. Denn das war eine große, schwere Aufgabe, die die Kinder nicht alleine schaffen würden. Aber die Eltern sind ja da, um den Kindern zu helfen. Der Weihnachtsmann war zuversichtlich, denn ein Haustier im Müggelwald ist etwas sehr Schönes, gerade für Kinder.

Nach vielen Tagen war die Arbeit geschafft. Die Geschenkesäcke standen auf den Schlitten und die Rentiere warteten darauf, mit dem Weihnachtsmann die Geschenke zu den Kindern ins kleine Dorf am Rande des Müggelwaldes zu bringen. Es fehlte nur noch der Schnee, damit die Rentiere die Schlitten durch den Müggelwald ziehen konnten.

Ein frohes und gesundes Weihnachtsfest allen Menschen und Tieren!