Praxisnaher Geschichtsunterricht

Heimatverein sagt allen Beteiligten Danke fürs Jubiläumsfest

Von Lutz Melchior

Es geht also noch, die Einwohner Müggelheims können feiern – und wie. An vier tollen Tagen, von Freitag bis Montag des Pfingstwochenendes ließen wir es trotz weltpolitischer Dramatik krachen. Ungefähr 3500 Besucher vergnügten sich beim Müggelheimer Angerfest anlässlich des 275 jährigen Jubiläums der Gründung unseres Ortes. Und ich denke, wir haben uns das auch verdient. Zwei Jahre Corona bedingter Pause für Feiern auf dem Dorfanger ließen wir hinter uns. 

Wenn ich an diesen Tagen über den Anger lief, dann sah ich überall glückliche Gesichter. Alle waren froh, dass Müggelheim wieder ein derartiges Großereignis erleben und genießen konnte. So schön vergangene Feste am Ortseingang auf der Kirchwiese auch waren und zukünftig vielleicht auch sein werden, der Identifikationsort für die Einwohner Müggelheims ist unbestreitbar der Dorfanger mit dem Ensemble aus Kirche, Alter Schule, Museum, dem Baumbestand und den umrahmenden historischen Gebäuden und Höfen. Sicher war mancher Müggelheimer in den Pfingst- urlaub verreist, aber wir konnten etliche Besucher aus anderen Berliner Bezirken und Kiezen begrüßen. Drei Bühnen, zwei auf den Anger und eine auf dem Baeyerhof, etliche Bands, etwa 40 Stände mit Handwerkskunst, Kinderschminken, Kulinarik für alle und Attraktionen für die Kinder, es war für jeden etwas dabei. Sieben Schulklassen der Klassenstufen 3, 4 und 5 der Müggelheimer Grundschule eroberten unter fachkundiger Anleitung unserer Arbeitsgruppe Heimatmuseum die Sonderausstellung „275 Jahre Müggelheim“ in der Alten Schule und lernten im Anschluss begeistert auf traditionelle Art mit historischem Gerät, Butter zu machen. Und wenn dann, wie geschehen, manche Schüler am Festwochenende ihren Eltern die Ausstellung zeigen und erklären, dann glaube ich, kann es keinen besseren Heimatkundeunterricht geben. Dank an alle, die das ermöglicht haben.