Viel Prominenz kam zum 100. Geburtstag der Feuerwehr

JACOBIUS

Bildunterschrift

Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Sascha Guzy überreicht dem FF-Urgestein Klaus Hökendorf für seine Verdienste das Ehrenzeichen in Silber des Landes Berlin.

Keine Mühe gescheut haben die FF Schmöckwitz /Rauchfangswerder: Sie haben ein Stück heimische Eiche nach Polen transportiert und daraus den heiligen Florian schnitzen lassen.

Die Kameraden der befreundeten Freiwilligen Feuerwehr Grünau mussten ihr Geschenk ganz vorsichtig transportieren: eine Torte mit Flammen und Glückwunsch.

Wehrleiter Sören Vieth hält die Festrede auf 100 Jahre Müggelheimer Feuerwehr. Aber auch Kritisches bleibt nicht ungesagt. 

Die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim (FF) blickte am 1. Oktober auf 100 Jahre ihres Bestehens zurück. Das wurde groß gefeiert. Und da es nicht alle Tage passiert, dass eine FF auf ein Jahrhundert zurückblicken kann, waren beim Festakt auch honorige Gäste dabei: Bezirksbürgermeister Oliver Igel, Landesbranddirektor Karsten Homrighausen, der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber und noch weitere Feuerwehrprominenz. Auch die benachbarten Wehren rings um den Müggel- und Seddinsee waren beim Festakt dabei. 

Als sich der Feuerwehrtrupp 1922 gründete, es wurde erst nach Eingemeindung in Berlin Pflicht, gab es nur eine Handdruckspritze und einen Wasserwagen. Ein simpler Holzstab bestimmte, welcher der Dorfeinwohner den kleinen Trupp anführte. Eine eigene Wache gab es erst 1926. Seit 2010 ging es stetig bergauf mit neuen Fahrzeugen, auch einem Rettungsboot. 33 aktive Mitglieder hat die FF Müggelheim und eine Jugendfeuerwehr mit 26 Kindern und Jugendlichen, die jetzt auch ihren 25. Geburtstag feierte (mehr zur Geschichte der FF im MüBo 10/2022).

Wehrleiter Sören Vieth sagte in seinem Rückblick: „Die 100 Jahre zeigen, dass unsere Wehr selbstlos handeln kann um anderen zu helfen.” Er bemängelte jedoch das „Gebäude, das weder für Fahrzeuge noch für die Kameraden zweckmäßig” sei. 


Sie haben hier draußen schon die Grundsicherung sicher zu stellen, dafür gebührt ihnen unser Dank.
Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor

Der Landesbranddirektor schwärmte von der großen, weltweiten Familie namens Feuerwehr und wünschte sich einen noch stärkeren weiblichen Anteil unter den Feuerwehrkräften. Die Müggelheimer FF hat drei Feuerwehrfrauen.

Für die Überbringung des Geburtagsgeschenkes war letztlich der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber zuständig. Er hatte sich in den vergangenen Jahren stark für die FF Müggelheim engagiert. Jetzt ist es so weit und es gibt im Kampf um eine neue Wache, die Platz für alle und alles bietet, zumindest einen von der Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zugesagten Fahrplan: 2024 soll Baubeginn für die neue Wache an der Odernheimer Straße sein, 2025 ist sie dann fertig. Ein 13-jähriger Kampf scheint sich dem Ende zu nähern. 

Der Festakt war auch Anlass für jede Menge Auszeichnungen und Beförderungen. So bekam Klaus Hökendorf das Ehrenzeichen in Silber des Landes Berlin für seinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz für die FF Müggelheim. „Er ist ein wahres Müggelheimer Urgestein, sehr aktiv und immer präsent”, lobte Sascha Guzy vom Landesfeuerwehrverband Berlin. 

Daniel Barsch und Perry Thieme wurden mit der Florian-Medaille in Silber ausgezeichnet. Außerdem wurden drei neue Feuerwehrmänner ernannt und eine Beförderung ausgesprochen.     

Bleiben Sie gesund, vor allem während Ihrer Einsätze. Aber bleiben Sie auch kritisch und haken nach, machen Sie Druck auf die Politik.
Tom Schreiber, SPD-Abgeordneter
Ein Dienst an der Gesellschaft ist es auch, Jungen und Mädchen mit der Jugendfeuerwehr eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben.
Bezirksbürgermeister Oliver Igel 
Die Berliner Feuerwehr hat Glück, mit den Jugendfeuerwehren ihre eigene Jobbörse zu haben.
Landesjugendfeuerwehrwart Nico Hildebrand (r.) bei der Auszeichnung von Perry Thieme  (l.) und Daniel Barsch