Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius

Und, hatte Sie das Fieber auch erwischt? Ich meine nicht infolge eines Virus, sondern eines das aus Leidenschaft entfacht wird – Fußball-Leidenschaft. Ja klar, athletische Männerkörper sind ja auch nicht zu verachten. Aber was die Frauen in den vergangenen Wochen gezeigt hatten, war schon beachtlich. Technisch große Klasse, mit gutem Wumms aufs Tor gehauen und immer fair. Da sind die Männer doch viel rüpelhafter. Und ich als Frau darf auch ohne dass es gleich sexistisch rüber kommt behaupten: Schön anzusehen waren sie auch. 

Ich frage mich nur, warum da dieses Ungleichgewicht ist, diese Beachtung, die der Männer-Fußball hat, diese mediale Aufmerksamkeit, diese Omnipräsenz. Einige der Frauen können noch nicht mal von ihrem Geld als Fußballerin leben, müssen nebenbei noch arbeiten gehen. Okay, das könnte kein Mann (ja, ich weiß...), aber auch die Frauen würden noch besser spielen, wenn sie sich auf eine Sache konzentrieren könnten. Immerhin war es die Frauen-Nationalmannschaft! Und auch im Damenfußball gibt es den Ligabetrieb. Ich fordere jetzt und hier eine Gleichbehandlung im Männer- und Frauenfußball. Na gut, wird an den entsprechenden Stellen ohnehin nicht gehört.

Aber wenn wir selber realisieren, dass auch die Damen eine gute Figur auf dem Platz machen und unserer Begeisterung mitteilen, wird sich vielleicht auch daran etwas ändern. Übrigens hat auch der 1. FC Union eine gute Damenmannschaft und macht tolle Mädchenarbeit. Vielleicht hat ja das eine oder andere Mädchen aus Müggelheim Lust, seine Fußball-Begeisterung auf dem Platz auszuleben. 

Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, wie weit unsere Damen-Nationalmannschaft gekommen ist. Sie sind würdige Vize-Fußballeuropameister. Nur die Schiris, die sollten vielleicht nochmal Nachhilfe bekommen...    

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