Der geplatzte Traum

Neuer Besitzer kündigt allen Pächtern auf seinem Grundstück

Von Simone Jacobius

Es sollte ihr Rückzugsort für einen ruhigen Lebensabend inmitten der Natur sein. Doch dieser Traum ist am 11. Februar wie eine Seifenblase aus heiterem Himmel geplatzt. Eva W. und ihr Mann Jörg V. bekamen so wie alle anderen Pächter die Kündigung für ihr Pachtgrundstück an der Straße 659 (Verlängerung Hinter der Düne).

Zwei Pachtgrundstücke bewohnt das Paar dort im Sommer, eines seit dem Jahr 2000, das andere wurde 2011 dazu erworben. „Wir haben aus den ,Ruinen‘ der beiden Häuser nach und nach ein gemütliches und modernes Haus gemacht. Jetzt kam aus heiterem Himmel die Kündigung – zwei Tage, bevor sich unser Vertrag um weitere zehn Jahre verlängert hätte”, erzählt Eva W. mit bitterer Stimme. Dabei wurde Ihnen noch nicht einmal offiziell mitgeteilt, dass der Besitzer gewechselt hatte. Nur weil Anfang des Jahres die Pacht für dieses Jahr fällig gewesen wäre und sie nicht wussten, wohin sie das Geld schicken sollten, haben sie das durch Eigenrecherche herausgefunden.  

Seitdem die Erbengemeinschaft das große Areal versteigern ließ, ist das bereits der dritte Eigentümer. Viele der Pächter haben aufgrund der unsicheren Situation schon das Handtuch geschmissen. Nur noch elf von etwa 27 wohnen dort im Sommer.

Bis zum 15. Mai müssen Eva W., Jörg V. und alle anderen Pächter jetzt runter vom Grundstück. Eine Entschädigung für die hergerichteten Wochenendhäuser gibt es nicht. Das Paar sucht jetzt verzweifelt nach einem neuen Grundstück zur Miete oder Pacht in Müggelheim, wo sie ihre Sommermonate verbringen können.

Die Farce am Ganzen: Noch im Januar bekamen sie es vom damaligen Besitzer schriftlich: „Die bestehenden Pachtverhältnisse behalten weiterhin ihre Gültigkeit und werden zu unveränderten Bedingungen weitergeführt.” Nur fünf Wochen später nun die Kündigung. „Wir sind maßlos enttäuscht und traurig, dass wir unser Paradies verlassen müssen.”