Halteverbot vor dem Blumenladen

Lösung für den Lieferverkehr gefunden

Von Simone Jacobius

Anfang des Jahres guckten Autofahrer nicht schlecht. Standen doch dort, wo sie sonst immer parkten, um schnell zum Bäcker oder in den Blumenladen zu huschen, plötzlich Halteverbotsschilder. Bis dato durfte dort nur nicht geparkt werden, jetzt noch nicht mal kurz anhalten. Vor allem für die Lieferfahrzeuge der beiden betroffenen Geschäfte war das fatal. Sollten die schweren Karren mit Blumen jetzt quer über den Anger gerollt werden? Die Ladenbesitzer schlugen Alarm. Doch eine Lösung, nicht ganz so komfortabel wie bisher, ist inzwischen gefunden worden.

Auf Nachfrage begründete das Bezirksamt die neue Situation durchaus verständlich: „Vor Ort war bisher eine Kombination aus einem eingeschränkten und einem absoluten Halteverbot angeordnet. Beides wurde im Prinzip dauerhaft missachtet, mit der Folge, dass die BVG mit dem Linienverkehr nicht aus der Odernheimer Straße rechts nach Alt-Müggelheim einbiegen konnte. Der Bus war mehrfach blockiert, zuletzt einmal 60 Minuten und einmal sogar 100 Minuten lang.” Ordnungsamt und auch Polizei, die von der BVG um Unterstützung gebeten wurden, hätten sich des Problems nicht zeitnah annehmen können. Die Folge: Lange Verspätungen, weil der Bus erst warten musste, bis die Autofahrer wegfuhren.  

Vor diesem Hintergrund gab es am 14. Dezember letzten Jahres eine Ortsbegehung mit BVG,  Polizei und der Senatsverkehrsverwaltung, um nach verschiedenen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Auch während der Dauer dieses Termins hat sich das Problem des verkehrswidrigen Verhaltens bestätigt. „Im Interesse der Bevorrechtigung des ÖPNV und zur Aufrechterhaltung eines geregelten Linienbetriebs wurde entschieden, die gegenwärtige Beschilderung vorzunehmen. Die Anordnung hat die Obere Straßenverkehrsbehörde erteilt”, heißt es aus dem Bezirksamt.

Doch die Lieferproblematik war dem Bezirksamt bewusst. Sie versuchten gemeinsam mit der Straßenverkehrsbehörde eine Lösung zu finden: Seit Ende Januar wurde der kaum genutzte Taxi-Halteplatz kurzerhand zur Ladezone umfunktioniert. Der Weg ist zwar etwas weiter, aber immerhin auf der selben Straßenseite und nur zwei Häuser entfernt. Die anliegenden Geschäfte haben so eine Be- und Entladezone. Der Taxistand ist jetzt auf Höhe der Hausnummer 2 auf die andere Seite des Angers verlegt worden. Ende gut, alles gut? Funktionieren tut das nur, wenn die Be- und Endladezone nicht dauerhaft zugeparkt sind. Denn mangels Park & Ride-Plätzen ist der Dorfanger werktags von morgens bis spätnachmittags immer zugeparkt.