Neue Infotafeln zieren den Dorfanger

Die Tafeln für vier Denkmäler wurden aus der Kiezkasse finanziert 

Von Simone Jacobius

Neue Informationstafeln für Touristen und Einheimische zieren jetzt unseren Dorfanger. Am 1. Juni wurden die Tafeln an der Alten Schule, der Kirche, dem ehemaligen Grottewitzhaus und dem Baeyer-Denkmal enthüllt. Ein Bild und ein kurzer Infotext weisen die Besucher jetzt darauf hin, was sie dort sehen und was das jeweilige Denkmal auszeichnet. 

Zum offiziellen Festakt kam auch der Bezirksbürgermeister. Oliver Igel schnitt an der Kirche gemeinsam mit der Pfarrerin Schwedusch-Bishara die Tafel frei, an der Alten Schule waren es dann Igel und die frühere Lehrerin Dagmar Belitz, am Baeyer-Denkmal ging einer der Nachfahren, Klaus Baeyer, dem Bürgermeister zur Hand. Wie wir erfuhren, waren sein Ururgroßvater und Johann Jacob Baeyer Cousins. Und am Grottewitzhaus, dem heutigen Gasthaus Müggelheim, kam Wirt Maxim Ivanov dazu. „Diese Tafeln stehen rund um die Uhr allen Interessierten zur Verfügung. Eine tolle Sache”, sagte Igel.

Die Finanzierung der Tafeln erfolgte auf Antrag des Müggelheimer Heimatvereins über die Kiezkassen-Mittel. Gestaltung und Ausführung hingegen übernahm der Heimatverein Köpenick. Entsprechend war auch Stefan Förster für diesen Verein zugegen. Die Tafeln sind aus Porzellan, entsprechen den Denkmalauflagen und sind behindertengerecht in Rollstuhlhöhe angebracht. Ein QR-Code, hinter dem sich weitere Informationen verbergen, wenn man ihn mit dem Handy scannt, sollte etwas später aktiviert werden. Der Inhalt der Tafeln wurde vom Müggelheimer Heimatverein erarbeitet. 

Beispielsweise erfährt man nun, dass der Bau der Kirche 57 Jahre gedauert hat, von 1747 bis 1804. Und auch, dass es ursprünglich einen hölzernen Glockenstuhl gab, das heutige Türmchen erst später entstand. Zum 250. Geburtstag bekam die Kirche eine zweite Glocke. Auch die Alte Schule, die seit 1980 den Dorfklub als kulturellen Mittelpunkt unseres Ortes beherbergt, ist ein Ort vieler Geschichten. Dagmar Belitz gab gleich eine Anekdote zum Besten: In der Zeit, in der sie noch dort unterrichtete, wurde der Mittelweg zwischen Kirche und Schule noch befahren. Viele Lieferwagen kamen und die Fahrer klopften immer an die Scheiben des Klassenzimmers, um nach dem Weg zu fragen. „Weil das den Unterricht sehr störte, habe ich um ein Durchfahrtsverbot gebeten. Ich bin also daran schuld, dass die Querverbindung seitdem für die Durchfahrt gesperrt ist“, sagt sie lachend. 

Und am Grottewitzhaus wird zum einen das gut erhaltene Kolonistenhaus gewürdigt, aber auch der Dichter Curt Grottewitz, der eigentlich Max Curt Pfütze hieß.