Die lebendigen Freunde von Bambi

Von Ingrid Zweiniger

„Jetzt ist endlich wieder Sommer, mit Hitze, wie sie schon lange bei uns nicht mehr war.” Trabbi lag in der Ecke und sang dieses Lied. Er hatte genug von der Hitze und er war froh, dass es auch noch ein paar Ecken in seinem Garten gab, wo er sich vor der Sonne verstecken konnte. Nach einer Weile hörte er wieder sein Kätzchen rufen: „Trabbi, wo bist du, ich finde dich nicht.”

Trabbi war ganz ruhig. Er hatte jetzt keine Lust mit seinem Kätzchen zu sprechen. Aber Fritzi gab keine Ruhe. Sie suchte so lange, bis sie ihren Hund gefunden hatte.

„na endlich habe ich dich. Wie lange soll ich dich denn noch suchen? Ich habe etwas Lustiges für dich, das ich dir zeigen will.”

„Na dann leg los, mein Kätzchen, du machst mich wie immer neugierig.”

„Trabbi komm, wir müssen rüber aufs Nachbargrundstück, zu Bambi.” 

„Na, jetzt werde ich immer neugieriger.”

Beide machten sich auf den Weg. Als sie angekommen waren, brachte Fritzi ihren Trabbi an das Terrassentürfenster. „Schau mal in das Zimmer und sage mir bitte, was du dort siehst.”

Trabbi traute seinen Augen nicht. Auf dem Sofa lag Bambi mit einem riesengroßen Kuschelbären im Arm und schlief. „na so etwas habe ich ja noch nie gesehen. Das ist ja niedlich. Aber warum macht er das, hat er keine lebendigen Freunde mit denen er kuscheln kann?”

„Was heißt denn hier lebendige Freunde, Trabbi?”

„Na solche Freunde wie wir beide zum Beispiel, oder einen anderen Hund, oder oder oder.”

„Ja weißt du Trabbi, wir klopfen jetzt an die Scheibe und dann fragen wir Bambi ob er lebendige Freunde hat.” Dann fing Fritzi an zu lachen. Sie hörte gar nicht mehr auf.

„Warum lachst du denn jetzt, Fritzi, habe ich wieder etwas gemacht, dass so lustig war?”

„Ja, hast du, Trabbi. Ich werde die lebendigen Freunde nicht los. Meine Freunde sind alle lebendig, deine doch auch, Trabbi, oder kannst du mit toten Freunden spielen?”

„So Fritzi, jetzt ist aber Schluss, ich entschuldige mich für dieses Wort. Klopfe jetzt an die Scheibe, damit Bambi wach wird.”

Genauso machte es Fritzi. Bambi wachte auf und schaute zur Terrassentür. „Was wollt ihr denn beide hier? Seht ihr nicht, dass ich gerade meinen Mittagsschlaf mache?”

„Doch das sehen wir, aber wir wollen wissen, welcher Freund da neben dir liegt.” „Das ist mein Kuschel-Eisbärchen. Es ist mein liebster Freund den ich habe. Ihr wisst doch, dass ich eine schwere Zeit hatte bevor ich hierher zu euch gekommen bin. Ich sollte in ein Tierheim kommen, weil mich meine anderen Besitzer nicht mehr wollten. Aber dann habe ich hier mein neues Zuhause gefunden und das ist super-super-super!”

„Ja, wir wissen das Bambi, deshalb freuen wir uns auch, dass es dir so gut geht. Und wir wollen dir auch sagen, dass wir deine Freunde sind, Fritzi und ich der Trabbi. Und nun kannst du deinen Kuschel-Eisbären wegschmeißen und uns beide in die Arme nehmen und mit uns kuscheln… War ein Scherz Bambi, dein Kuscheltier ist süß. Du darfst es behalten. So, nun komm, wir machen jetzt eine Hunderunde im Wald, aber ohne deinen kuscheligen Eisbären. Den lässt du besser zu Hause, weil Eisbären nicht bei uns im Müggelwald herumrennen dürfen.”

Bambi war glücklich. Er ließ sein Bärchen auf dem Sofa liegen und freute sich, dass er zwei lebendige Freunde gefunden hatte. 

„Danke, danke, Fritzi und Trabbi. Ich freue mich, dass wir jetzt eine Hunderunde machen. Vielleicht treffen wir noch Tiere, die ich noch nicht kenne. Ich bin so neugierig. Danke, danke, danke! Ihr seid meine neuen lebendigen Freunde.” Das Leben macht doch gleich viel mehr Spaß mit lebendigen Freunden!