Zu: „Montagsdemos auf dem Dorfanger”, Ausgabe 06/2022

Die Zuschrift von Frau Uppenkamp kann ich nicht unkommentiert lassen. Sie endet mit „Lassen Sie uns reden“ – und das, nachdem sie in ihrem Beitrag ein Redeverbot erteilt hat: „Keine Diskussion über NATO, Waffen, Nazis in der Ukraine oder Mitschuld Deutschlands“. So sieht offenbar ihre Demokratie aus: Wir sind die Guten, basta!

Wer das glaubt, hat offensichtlich die letzten 50 Jahre nichts von der Welt mitbekommen. Herr Palm hat ja schon einiges aufgelistet. Man kann dies um Chile 1973, Grenada 1983, Nicaragua, Panama 1989 ... unvollständig ergänzen. Dass die NATO-Türkei den Norden Syriens mit Krieg überzieht – kein Thema!

Wer die Kriegsvorbereitungen der USA/NATO eruieren will, muss nur einmal „Dark Eagle“ und „Manöver NATO Schweden Finnland Schweiz Ukraine“ googlen.

Dass sich Russland da bedroht fühlt, ist nur allzu nachvollziehbar. Dass Russland deswegen einen Krieg lostritt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber das Vorspiel dazu kann man nicht ausblenden. Der einzig richtige Weg ist „Frieden schaffen ohne Waffen!“ 

Mit freundlichen Grüßen     Edgar Streese

Anmerkung der Redaktion

Uns haben etliche Leserbriefe erreicht, die die große Politik behandeln, aber keinen Müggelheim-Bezug haben. Da wir eine Ortsteilzeitung sind, haben wir uns entschlossen, die großen Themen auch den großen Zeitungen zu überlassen, damit Sie weiterhin Nachrichten aus Ihrem Dorf lesen können – die gibt es nämlich nicht in den großen Zeitungen. Wir bitten um Verständnis!

Zu: „Das vergessene Dorf“ (am Rande Berlins)

Viel ist zu lesen im Müggelheimer Boten über den Ort Müggelheim und dessen schöne Umgebung. Viel habe ich mit meiner Frau und auch meinen Enkelkindern gesehen. Doch mit zunehmendem Alter werden die Wege immer „länger und beschwerlicher“.

Gut, vor 30 Jahren waren sie auch nicht besser zu laufen. Das ist auch nicht das Problem! Ein Ziel zu erreichen, z. B. kleiner Müggelsee – Dorfanger – eine Gaststätte – wären Ruhepunkte auf dem Weg dahin und am Ziel in Form einer Bank (ich meine die zum Sitzen) das Highlight eines Spaziergangs, auf den gerade ältere Menschen angewiesen sind.

Im Zeitalter von E-Roller, E-Bike u. a. ist der Sitzgegenstand „Bank“ aus dem Lexikon gestrichen. Manchmal gibt es ein Comeback. Wanderfreudige Senioren würden sich bestimmt freuen.

Auch wir wären mit einer Spende dabei (Bitte keine Wahleffekte, Senioren sind ohnehin die am längsten Lebenden).

So plane ich mit meiner Frau einen weiteren Balkonsommer und dank G5 einem besseren Internetempfang zur Außenwelt.

Wir sind nicht verärgert, nur traurig, dass uns manche Entwicklungen und Erlebnisse verborgen bleiben.

    Kurt Koepnick, Müggelheim

Zu: „Ansprache des Bezirksbürgermeisters am 1. Juni in Müggelheim

„Preisend mit viel schönen Reden …“, vielleicht ist dieser Anfang eines Gedichtes von Justinus Kerner dem einen oder anderen eingefallen, als er der Rede unseres Bezirksbürgermeisters auf der Festveranstaltung am 1. Juni zum Ortsjubiläum von Müggelheim lauschte. Nun ist es sicherlich verständlich, dass der Bürgermeister bei seinem Blick auf unseren Ort von vergleichsweise weit außen bei einer Jubiläumsveranstaltung viel Gutes und Schönes sehen und sagen konnte, von der idyllischen Lage unseres Ortes bis zum Erfolg bei den Bemühungen um die Gasdruckstation. 

Für einen Menschen, der nun schon seit 1973 in Müggelheim lebt, stellt sich die Situation allerdings doch ein wenig vielfältiger dar. Da ist zum einen das jahrelange erfolglose Bemühen um einen anderen Standort für den Flughafen BER. Der zur Zeit vielleicht noch erträgliche Lärm stört die Idylle leider beachtlich. Ganz abgesehen davon, dass durch diesen Flughafen die Perspektive für Müggelheim, bundesweites Modellvorhaben für eine ländliche Siedlung am Rande einer Großstadt zu werden, zunichte gemacht wurde. Gestaltungsvorschläge zur Belebung unseres Ortskerns wurden in den 90er Jahren weitgehend ignoriert. Ebenso erfolglos war in jüngerer Vergangenheit das Bemühen, die Bebauung des ehemaligen Edeka-Geländes am Eingang zum Dorfanger in der nun geschehenen Weise zu verhindern bzw. sie zumindest ortsangepasster zu gestalten. Auch die Situation am Dorfanger lässt zu wünschen übrig, was z.B. die Fußwege betrifft, die für Menschen, die einen Rollator benutzen müssen, nur schwierig begehbar sind. Von der Situation für Radfahrer ganz zu schweigen. Und selbst der Erfolg, die Gasdruckstation betreffend, ist doch wohl eher ein Pyrrhussieg. 

Mit diesen Beispielen, die sich ergänzen ließen, soll die Ansprache des Bürgermeisters nicht schlechtgeredet werden, aber sie erscheinen doch als eine notwendige Ergänzung auch einer Festansprache. Insgesamt gesehen war die Festveranstaltung mit ihren zahlreichen Beiträgen ein würdiger Auftakt des Jubiläums, dem Heimatverein gebührt ein herzlicher Dank dafür.     Dr. Horst König

Schreiben Sie uns!

Sie können uns gerne Ihre Leserbriefe senden. Am liebsten per E-Mail an redaktion@mueggelheimer-bote.de Selbstverständlich können Sie sie uns auch per Post schicken an Müggelheimer Bote, Darsteiner Weg 36a, 12559 Berlin. Wir behalten uns jedoch die Entscheiung zur Veröffentlichung vor. Generell werden nur namentlich gekennzeichnete Zuschriften veröffentlicht.