Serie für den Natur- und Gartenfreund

Warum lieben wir die Natur? Weil sie Leben ist!

von Marianne Schäfer

Leben auf unserer Erde bedeutet, dass jedes Grashälmchen, jedes Blümchen, jedes kleines Gesträuch und jeder Baum ein Lebewesen ist. Leben ist kein Stillstand – Leben ist ständige Veränderung. So wie aus einem Samenkorn ein großer Baum wird, wenn er die richtigen Lebensbedingungen in seinem Umfeld hat. All das, was wir als Natur bezeichnen ist Leben.
Leben, zu dem auch wir Menschen gehören. Leben bedeutet auch, dass wir die Lebensbedingungen erkennen und entsprechend anwenden – für Tiere und Pflanzen genauso wie für uns selber. Wer einen Garten hat, kann ein Lied davon singen. Im Garten arbeiten, wenn andere fein angezogen und schmunzelnd vorbeispazieren. Sie wissen ja nicht, dass wir die dicksten Radieschen ernten, süße saftige Erdbeeren naschen und später Birnen und Pflaumen reifen.
Müggelheim ist ein schönes Stück Land, welches früher Bauernland war. Acker und Felder mit zischelndem Roggen oder Felder mit Kartoffeln bestückt, die im Herbst geerntet wurden. Schwalben flogen in die Ställe, in denen sie ihre Nester an den Wänden befestigten. Ki-witt, Ki-witt zwitscherte es und ein langgezogenes Muh der Kühe ließ mich schmunzeln. Wie gerne habe ich die Ställe gesehen. Vorbei, vorbei!
Als mein Vater seinen Garten gestaltete, bestellte er auch Mist von einem der Bauern. Das war gut fürs Wachstum der kleinen Obstbäume und auch für die Beete. Den Mist mit der Schubkarre auf das Grundstück zu schaffen, war allerdings eine Schinderei. Und diese schwere Arbeit mussten die Bauern tagtäglich machen! Schon seit Jahren sind alle Ställe in Müggelheim leer, nicht mal mehr Hühner werden gehalten. Die Zeiten ändern sich. Ist das Leben nun leichter oder schwerere geworden?
Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich von Ihnen. Haben Sie weiterhin viel Freude an der Natur. Ich wünsche Ihnen einen blühenden Garten und alles Gute!
Ihre Marianne Schäfer

Anmerkung der Redaktion

Marianne Schäfer gehörte seit Gründung des Müggelheimer Boten, also seit Sommer 1994 zum Kernteam der Zeitung. Regelmäßig schrieb sie für die Natur- und Gartenliebhaber unter uns, oft nahm sie uns mit auf Spaziergänge in die Umgebung oder verschaffte uns Einblicke in frühere Zeiten. Denn sie wuchs schon als Kind der Nachkriegszeit in Müggelheim auf und hat den Ort im Wandel begleitet. Wir danken ihr ganz, ganz herzlich für all die Jahre, die sie so fleißig war, ungeachtet der Tatsache, wie gut oder schlecht es ihr ging. Wir werden ihre regelmäßigen Texte vermissen, haben aber Verständnis dafür, dass sie nun im Alter von über 80 etwas kürzer treten will.