Mehr Platz für Obdachlose

Das „Haus Charlotte“ am Müggelseedamm in Friedrichshagen wird um 100 Plätze erweitert. Künftig können hier 237 Obdachlose betreut werden. Auch Flüchtlinge, die eigentlich Anspruch auf eine Wohnung hätten, aber keine finden, kommen hier unter. Die bisherige Bilanz von Heimleiter Mwafak Harnwarneh und seinem Team: 26 Bewohner fanden seit 2015 neue Jobs und eine eigene Bleibe.

Jungbrunnen Adlershof

Älter als Treptow-Köpenick ist nur noch Charlottenburg-Wilmersdorf, sagen die Statistiker. 23 Prozent der Trepköper sind älter als 65. In unserem Bezirk befindet sich aber auch der jüngste Kiez von ganz Berlin: die WISTA Adlershof. 71 Prozent sind zwischen 18 und 45 Jahre alt. Hier leben vor allem Studenten und junge Wissenschaftler in frisch errichteten Wohnungen.

Wohnungen für Flüchtlinge

Auf einem Grundstück gegenüber den Späth’schen Baumschulen baut die Wohnungsgesellschaft Stadt und Land 70 Wohnungen plus Gemeinschafts- und Verwaltungsräume für Flüchtlinge. Es entstünden 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen, die vom Flüchtlingsamt vergeben würden, ist von Stadt und Land zu hören. Ein Sprecher erläuterte, dass es sich um keinen Modulbau wie bei den sonstigen Neubauten für Flüchtlinge handeln würde, sondern um einen ganz normalen Wohnungsbau. Mit den Bauarbeiten soll bereits im zweiten Quartal 2017 begonnen werden. Allerdings gibt es auch hier wieder ein Handycap: die streng geschützten Knoblauchkröten. Sie müssen vorher in ein neues Revier umziehen.

Positiver Bauvorbescheid für Riviera

Es scheint voran zu gehen mit den beiden denkmalgeschützen Häusern „Riviera“ und „Gesellschaftshaus“ in Grünau: Seit dem 28. Februar gehören die beiden Häuser der Terragon Projekt GmbH, einem Projektentwickler. Und der hatte im Vorfeld eine Bauvoranfrage gestellt, die inzwischen vom Bezirksamt im Einvernehmen mit dem Landesdenkmalamt positiv beschieden wurde. Geplant ist die Errichtung einer Seniorenwohnanlage in der Regattastraße. Bedingung ist, dass der historische Saal des Riviera denkmalgerecht saniert wird und das Gesellschaftshaus mit seinen wesentlichen Elementen, insbesondere der Veranda erhalten bleibt.
Die neuen Grundstückseigentümer planen unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Bausubstanz die Errichtung von vier neuen Gebäuden (drei- und viergeschossig) auf zwei gegenüber liegenden Grundstücken. Der ehemalige Saal des Riviera soll als Veranstaltungsraum genutzt werden, und so auch seine Pracht für die Öffentlichkeit erlebbar machen. Das Gesellschaftshaus soll mit seinen wesentlichen Ausstattungselementen erhalten bleiben und künftig Seniorenwohnungen beherbergen.
Doch die Arbeitsgemeinschaft Ortsgestaltung des Ortsvereins Günau wertet die Pläne als „nicht akzeptabel“. „Wir fordern seine öffentliche Nutzung, insbesondere für Wassersport und Tourismus. In der weiteren Planung sollten das Hochzeitszimmer, die Art-Deco-Bar und die mediterrane Gartenarchitektur enthalten sein“, erklärt die AG.
Das städtebauliche Konzept sieht einen öffentlichen Zugang von der Regattastraße in Richtung Wasser vor. Außerdem wird es einen öffentlichen Uferwegs entlang der Dahme geben. Baustadtrat Rainer Hölmer ist erleichtert: „Jahrelang steckte das Bezirksamt in diversen Rechtsstreitigkeiten mit den bisherigen Grundstückseigentümern, um diese zur Sanierung der Denkmale zu verpflichten. Mit dem Verkauf gewinnt das Bezirksamt einen neuen Partner für die Entwicklung der Denkmale. Die geplanten Neubauten sind zugegebenermaßen sehr umfangreich. Allerdings können Denkmale nur dauerhaft erhalten werden, die auch genutzt werden. Leerstand führt immer zum Zerfall. Die neuen Eigentümer planen eine sinnvolle Nutzung und haben ein Konzept vorgelegt, dass nicht abschottend wirkt, sondern das Areal auch für die Grünauerinnen und Grünauer öffnet. Wir sehen die Pläne als gangbaren Kompromiss, sie bieten aber auch eine große Chance für einen Neuanfang.“
Die Gaststätte Riviera wurde um 1895 als ein besonders reich ausgestattetes Lokal mit Saalbau errichtet, das gehobenen Ansprüchen des geselligen Zusammenseins genügte. Es ist damit ein historisches Zeugnis für eine Blütezeit Grünaus, das sich zu einem selbstbewussten und bevorzugten Vorort Berlins entwickelt hatte.