Neubau der Fahlenbergbrücke verzögert sich weiter

von Simone Jacobius

Umständliche Genehmigungsverfahren und fehlende Brückenbau-Fachleute scheinen die Arbeiten an der Fahlenbergbrücke zu verzögern. Jedenfalls ist der Beginn der Arbeiten von 2018 bereits auf das erste Quartal 2019 verschoben worden.
„2014 erklärte der Senat auf Anfrage von mir, der Neubau der Fahlenbergbrücke solle in 2016 starten. In 2016 hieß es, frühestens 2018 können die Arbeiten beginnen, da die umweltrechtlichen Prüfungen und Planungen komplexer seien. Mit der gleichen Begründung wird nun geantwortet, vor 2019 passiere nichts“, zeigt sich der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber empört. Er hatte im Senat eine Kleine Anfrage zur Fahlenbergbrücke gestellt.
„Die gemeinsame Entwurfsplanung für den Neubau der Neuen Fahlenbergbrücke und den Bau einer Behelfsbrücke liegt vor. Derzeit werden die umwelterheblichen Belange mit allen erforderlichen Vorprüfungen, Fachbeiträgen und Gutachten bearbeitet“, antwortet Staatssekretär Jens-Holger Kirchner auf die Anfrage. Gleichzeitig würden die Abstimmung mit der Verkehrsbehörde laufen wegen der erforderlichen Verkehrslenkung. Mit den umweltrechtlichen Genehmigungen rechnet er im dritten Quartal 2017.
Die Bauleistungen für die Behelfsbrücke und den Brückenneubau werden vom Senat voraussichtlich gemeinsam ausgeschrieben und an eine Baufirma beauftragt. Der Bau der Behelfsbrücke und die Behelfsstraße werden die ersten Baumaßnahmen vor Ort sein. Der Verkehr soll nach Aussage Kirchners – bis auf zwei Tage Vollsperrung an einem Wochenende – bis zur Fertigstellung der Behelfsbrücke über die vorhandene Brücke in beiden Richtungen fließen. Die vorhandene Stahlverbundbrücke wird in der genannten kurzen Vollsperrung ausgehoben, auf dem Kanal 100 Meter nach Süden verschoben, auf den neuen Behelfswiderlagern abgesetzt und dann als Behelfsbrücke umgehend in Betrieb genommen. Der Verkehr soll dort einspurig mit einer Ampel geregelt werden. Der Bus 369 soll während der Vollsperrung über Erkner und Friedrichshagen umgeleitet werden und bekommt ansonsten eine Busbevorrechtigungs-Ampelschaltung. Der 30- Minuten-Takt soll so gewährleistet bleiben.
Da die avisierten Kosten von 2,8 Millionen Euro nur auf groben Erfahrungswerten und Schätzungen beruhte, schließt Kirchner eine Kostensteigerung nicht aus. Konkretere Zahlen werden voraussichtlich im August zur Prüfung eingereicht. „Die Kosten von 2,8 Mio. Euro sind womöglich überholt und im letzten Jahr scheint es kaum Fortschritte gegeben zu haben. Das macht mich wütend. Müggelheim ist weit von Mitte weg, aber die Menschen verdienen genauso verlässliche Ankündigungen. Nach den Verzögerungen beim Neubau der Salvador-Allende-Brücke ist das die zweite Enttäuschung für eine sichere Verkehrsplanung im Südosten der Stadt“, schimpft der Abgeordnete Schreiber.