Serie für den Natur- und Gartenfreund

Gesundheit aus dem Garten

von Simone Jacobius

Sie sind meist unscheinbar und begegnen uns auf Wiesen und an Wegrändern oder auch einfach im Garten. Nur die wenigsten Menschen wissen, was sich Kraftpakete hinter ihnen verbergen. Denn viele (Un-)Kräuter gelten als Heilpflanzen und finden Verwendung in der Naturheilkunde – oder auch einfach in der Hausmedizin.
Vor allem diese sechs Kräuter gelten als gesundheitliche Kraftpakete:
Spitzwegerich wurde 2014 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Denn durch seine reizmildernde und antibakterielle Wirkung lindert es Hustenreiz, Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, sowie Juckreiz. In Apotheken gibt es Bonbons, Sirup, Saft und Tee aus Spitzwegerich. Bei kleineren Hautverletzungen oder Insektenstichen kann man gewaschene und dann zermahlene Blätter auf die betroffenen Stellen legen.
Brennessel sprießt jetzt wieder überall. Gerade die jungen frischen Triebe gelten als Delikatesse – nicht nur für Veganer und Vegetarier. Denn die Pflanze enthält etwa vier Mal so viel Eisen wie ein Rindersteak. Und keine Angst vor dem Brennen: einfach vorher abkochen, das neutralisiert die brennenden Nesseln und macht die Blätter genießbar. Man kann sie als Pesto, Suppe, Tee oder Salatbeilage genießen. Aber auch als Bestandteil von Gesichtswasser oder Shampoo gegen allergische Reaktionen und bei Pickeln oder Akne helfen Brennesseln.
Ringelblumen sollten in keinem Garten fehlen. Sie sind hübsch anzusehen und eignen sich auch als Schnittblume. Auch als Korbblütler bezeichnet, findet sie vor allem als äußerlich aufgetragenes Wundheilmittel Verwendung, hilft bei Hautirritationen oder kleinen Wunden. Die in verschiedenen gelb-orange-Tönen blühende Blume wirkt aber auch krampflösend und hilft bei Erkrankungen der Haut. Innerlich, beispielsweise in Form von Kapseln oder Tee, hilft sie Verdauungs- oder Menstruationsbeschwerden zu lindern.
Johanniskraut gilt als stimmungsaufhellend und somit als pflanzliches Mittel bei leichten Depressionen oder auch innere Unruhe. In Form von Tee, Kapseln oder Öl nimmt Johanneskraut sanft Einfluss auf das zentrale Nervensystem und erhöht die Glücksbotenstoffe Serotonin und Dopamin. Aber aufgepasst: Wer Produkte dieser Pflanze regelmäßig zu sich nimmt, kann unter einer Lichtempfindlichkeit der Haut leiden.
Löwenzahn verbreitet sich zum Leidwesen der Gartenbesitzer sehr schnell und kann manch Rasen durch sein exzessives Ausbreiten zunichtemachen. Deswegen wird er von Gartenbesitzern oft leidenschaftlich bekämpft. Zu Unrecht, wie Naturheilkundler wissen. Denn Löwenzahn unterstützt die Verdauung indem es die Magensaftproduktion anregt und appetitfördernd und krampflösend wirkt. Gerade die jungen Blätter und Knospen eignen sich hervorragend für Salat, aus den Blättern kann man auch Pesto herstellen. Aber auch Tee oder Saft können daraus hergestellt werden.
Schlehdorn ist eine in unseren Breitengraden eher unbekannte Pflanze, deren Blüten, Rinde und Beeren aber Verwendung in der Pflanzenheilkunde finden. Sie fördern den Harntrieb, stärken den Magen und wirken entzündungshemmend. Besonders bei Kindern hilft ein Schlehdorn-Tee aus den getrockneten Blüten bei Durchfall. Außerdem hilft die Pflanze bei Blasen-, Magen- und Nierenbeschwerden.
Wer auf gepflückte Kräuter zurückgreifen möchte, sollte aber die jeweiligen Pflückzeiten für die Pflanzen berücksichtigen. Je nach Jahreszeit variiert die Wirkung der Pflanzen stark. Und natürlich auch auf eventuelle Doppelgänger achten, die vielleicht eher ungesund sind.
Ein Tipp für kleine und große Kräuterhexen: für einen gesunden Smoothie eine Handvoll Löwenzahnblätter, eine Handvoll Spinatblätter, zwei Bananen, eine Beeren-Mischung, Wasser und Crushed Ice im Mixer pürieren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Ein Prost auf die Gesundheit!