Da wächst was in die Höhe

Bauvorhaben auf Edeka-Areal soll Ende des Jahres fertig sein

Von Simone Jacobius

Zu dicht, zu groß und gar nicht zum historischen Ortsbild passend. Die Kritiker haben das Bauvorhaben auf dem ehemaligen Edeka-Gelände aufs Korn genommen. Doch der Eigentümer des Areals wiegelt ab: „Wir haben einen gültigen Bebauungsplan“, sagt Andrea Degner die für den Eigentümer, die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK), das Bauvorhaben betreut. „Wir schaffen Wohnraum für Müggelheim. Das liegt uns wirklich am Herzen.“
Die KZVK ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die für die Zusatzrente der evangelischen Kirchenmitarbeiter und der Diakonie in Immobilien investiert. Sie übernimmt das Bauvorhaben Müggelheimer Damm 266-270 schlüsselfertig vom Bauträger TOP Spezialbau GmbH. „Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres, spätestens Anfang 2021 fertig sind. Durch den milden Winter konnten wir durchgehend bauen. Der Rohbau ist ja schon fast fertig“, freut sich Andrea Degner. Und die Fortschritte sind rasant!
In den vier Mehrfamilienhäusern und fünf Reihenhäusern entstehen insgesamt 58 neue Wohnungen und 41 Pkw-Stellplätze für die Mieter. Die Kunden des benachbarten Müggelhofs, die immer von dem geräumigen Edeka-Stellplatz profitierten, gehen nun leer aus. Geplant sind Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, besonders an den beiden größeren Wohnungstypen gäbe es einen hohen Bedarf in Müggelheim, hat eine Untersuchung für die KZVK ergeben. „Es werden alles Mietwohnungen und keine Eigentumswohnungen. Allerdings auch kein sozialer Wohnungsbau“, sagt die Projektbetreuerin. Auch Einzelhandel wird es in der Anlage nicht geben.
Übrigens ist die KZVK keine Unbekannte in Müggelheim. Bereits seit 1996 betreibt sie die Anlage an der Philipp-Jacob-Rauch-Straße, deren Belange über eine Hausverwaltung geregelt werden, wie es auch am Neubauprojekt der Fall sein wird.
Als „gehoben und dem modernen Anspruch“ entsprechend, seien die Wohnungen geplant, heißt es von der KZVK. Teilweise hätten sie offene Küchen, alle seien jedoch mit Fußbodenheizung und elektrischen Rollläden ausgestattet. Die Reihenhäuser sind aus Platzgründen in die Höhe gebaut und haben drei Etagen.
Bis Ende 2015 war an der Stelle ein Edeka-Markt. Doch der Mietvertrag mit dem Konsum wurde nicht verlängert. Trotz Intervention vieler Müggelheimer wurde kein neuer Supermarkt installiert, sondern im Oktober 2017 ein Investor gefunden. 2019 begann dann der Abriss – sowohl des Supermarktes als auch des Jugendclubs „Mügge”, der sich auf dem selben Grundstück befand.