Finanzspritze für Allende und Spindlersfeld

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellt bis Ende 2021 insgesamt 174.000 Euro für Projekte im Allendeviertel und in der Köllnischen Vorstadt/Spindlersfeld zur Verfügung. Die Mittel kommen aus dem Programm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“. Mit dem Geld sollen Projekte im Kiez gefördert werden, die wiederum die Nachbarschaft stärken und dem Nachwuchs zugutekommen. Noch in diesem Jahr sollen Wochenendangebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, das Stadtteilzentrum Kiezspindel gefördert und die Badestelle Müllerecke an der Grünauer Straße attraktiver gemacht werden.   Im Allendeviertel sollen zudem Bänke aufgestellt werden. Mit einer Befragung der Bewohner will das Bezirksamt weitere Ideen für Projekte und Anregungen zur langfristigen Entwicklung der Wohngebiete erhalten.

Mehr Hausarztpraxen

Insbesondere im Osten der Stadt fehlen Hausärzte. Dem will die kassenärztliche Vereinigung (KV), die für die Zulassung der Ärzte zuständig ist, jetzt entgegenwirken. Künftig sollen Praxen besser übers Stadtgebiet verteilt werden. Zwar liegt der Versorgungsgrad an Hausarztpraxen berlinweit bei 108,5 Prozent, doch während es in Charlottenburg-Wilmersdorf 135 Prozent sind, sind es in Treptow-Köpenick nur 81. Ein Versorgungsgrad von 75 Prozent gilt als unzureichend, Treptow-Köpenick steht also schon kurz davor. Grund ist, dass sich immer weniger Mediziner mit einer eigenen Praxis niederlassen wollen. Außerdem spielen Image, Lage und Demografie des Kiezes eine Rolle – die Honorarsätze sind überall gleich. Nach den KV-Plänen wird Berlin nun in drei Gebiete geteilt: Erstens, der gut versorgte Westen sowie Pankow, Friedrichshain und Mitte; zweitens Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg; drittens Treptow-Köpenick. Das Prinzip könnte neben den Hausarztpraxen auch auf Kinderärzte, Gynäkologen und Augenärzte angewandt werden. Der KV-Zulassungsausschuss soll jene Praxissitze nur für Bezirke vergeben, die einen Versorgungsgrad von weniger als 90 Prozent aufweisen.

Schmuckfassade darf abgerissen werden

Das markante Haus Müggelheimer Straße 13 in Köpenick mit seinen Ziergiebeln und einer Frauenfigur über der Eckfront ist dem Abriss geweiht. Das geht aus einer Anfrage des AfD-Verordneten Denis Henkel hervor. Das Landesdenkmalamt habe das Gebäude geprüft, erklärt Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) in seiner Antwort. Eine Eintragung als Denkmal sei aber abgelehnt worden. Die Eigentümerin will das Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen. „Da das Gebäude einer umfangreichen Sanierung bedarf, planen wir einen zeitnahen Abriss. Die Eigentümerin (...) ist jedoch trotzdem entschlossen, den bestmöglichen sowie sicheren Zustand des vorhandenen Gebäudes, bis zum Abriss, zu erhalten. Die dazu erforderlichen Maßnahmen werden regelmäßig ausgeführt“, heißt es in einer Erklärung. In dem Haus ist unter anderem die Bäckerei Scholz untergebracht.

Borkenbude gekündigt

Die Surf- und Segelschule am Müggelsee und die Borkenbude stehen vor dem Aus. Nach einer Pachtreduzierung durch die Pächter aufgrund von Streitigkeiten hat der Verpächter den Vertrag im August 2019 fristlos gekündigt. Doch die beiden Surflehrer Chris Hufenbach und Ralf Dietrich haben die Kündigung nach Informationen der Berliner Morgenpost als nicht rechtens angesehen. Jetzt wird Anfang November über die Räumungsklage verhandelt. „Ich gehe davon aus, dass wir am 1. Mai wieder in die neue Saison starten”, so Hufenbach. Hintergrund ist, dass der Verpächter das Grundstück an eine Holding verkauft hat, die das Areal mit Hotel und gehobener Gastronomie entwickeln will: die „Strandidyll Müggelsee Holding”. Die Kündigung trat eine Welle der Solidarität los, unter anderem mit einer Petition. Doch das Bezirksamt kann bei einem Privatverkauf nicht eingreifen – erst wenn Bauanfragen vorliegen.