Von Gartenkonzerten und Bauprojekten

Berlin zeigt sich solidarisch. Es gibt viele Corona-Hilfsangebote

Von Simone Jacobius

Müggelheim ist zum Stillstand gekommen. Kitas und Schule sind geschlossen, Vereinsaktivitäten und Spielplätze tabu, Restaurants und alle Geschäfte, die nicht den täglichen Bedarf decken, sind geschlossen. Jetzt sind Ideen gefragt. So bieten einige Restaurants Außer-Haus-Essen an zur Abholung oder auch mit Lieferservice (Down Town-Garage, Noki, Trattoria di Mare und das neue Feinkost-Bistro Goldgrün). Geöffnet haben alle Supermärkte, Bäcker und auch das Feinkostgeschäft, die Apotheke und Ärzte. Auch die Handwerksbetriebe arbeiten nach wie vor. Und obwohl die Zeiten schwierig sind, gibt Berlin sein Bestes: Überall werden Initiativen ins Leben gerufen, die den Schwächsten helfen und die Not lindern sollen. Und wenn es in dieser Zeit der Streichungen und Schließungen etwas Positives zu vermelden ist, ist es das neu erwachte soziale Denken und Handeln.
Vor allem ältere Menschen, die ohnehin häufig durch Einsamkeit bedroht sind, leiden jetzt unter der Isolation. Häufig reicht schon ein Telefonat mit ihnen, ein kurzer Schwatz über den Gartenzaun (mit den empfohlenen 1,5-2 Metern Sicherheitsabstand) oder auch das Angebot, ihnen Lebensmittel oder Medikamente mitzubringen. Auch ein Anruf bei den professionellen Seelsorgern der Kirche täglich von 8 bis 18 Uhr ist eine Option. (030/403 665 885).
Glück haben wir jetzt mit dem frühlingshaften Wetter, dass uns hier draußen das Leben leichter – und freundlicher – macht. Meine Tipps für die nächsten Wochen: Gehen Sie im Wald spazieren, fahren Sie Rad und auch im Garten gibt es im Frühjahr genug zu tun. Rasen und Beete schick machen, die Terrasse herrichten, Möbel und Zäune streichen – da kann die ganze Familie helfen. Auch Bauprojekte, für die Ihnen bislang die Zeit fehlte, kann man jetzt starten. Baumärkte haben übrigens noch offen (Stand 30. März)! Für Schlechtwettertage können Sie sich schon an die Steuererklärung 2019 setzen, Fotobücher machen, gemeinsam abends spielen und vor allem auch in Ihren eigenen vier Wänden Sport treiben oder auch mal wieder puzzlen.
Wer ein Instrument spielt, könnte ja im Garten oder zumindest am offenen Fenster musizieren, so dass die Nachbarn in den Genuss eines Konzertes kommen. Wenn wir schon nicht zum Konzert gehen können, kommt das Konzert so zu uns.
Inzwischen gibt es auch etliche Hilfsprojekte wie die Initiative Kiezhelden zur Unterstützung kleinerer Geschäfte oder Kultureinrichtungen und Restaurants. Auch der Kauf von Gutscheinen ist eine Variante, die dann nach der Krise eingelöst werden, aber dem Unternehmer jetzt Liquidität verschaffen. Und letztlich hilft jeder seinem Fitness- oder Tanzstudio, wenn er die Mitgliedschaft jetzt nicht kündigt.