Der Vogel im Pelzmantel

Von Ingrid Zweiniger

Hatte Fritzi einen Traum oder war es Wahrheit? Fritzi lief durch den Garten, ihr gingen die Gedanken nicht aus dem Kopf. „Ich muss mich wieder mit Trabbi unterhalten, damit ich endlich weiß, was hier im Müggelwald los ist.”
Trabbi war nicht zu finden. Wahrscheinlich lag er wieder irgendwo im Gebüsch und schlief. Also hatte Fritzi Zeit darüber nachzudenken, was sie gerade im Garten gesehen hatte.
Im Garten steht ein großes Vogelhaus. Dort sind immer alle Vögel, die es im Müggelwald gibt zu Gast. Sie finden dort ihr leckeres Fresschen. Aber nun war gerade etwas Komisches passiert. So einen komischen Vogel hatte Fritzi noch nie gesehen. Es war Sommer und dort sitzt ein Vogel drin, der einen Pelzmantel anhat.
„Es bleibt also dabei, ich muss mit Trabbi reden. Trabbi, wo bist du? Komm bitte, bitte zu mir in die Tannenhecke. Ich weiß nicht, was ich machen soll, damit ich endlich weiß, wer dieser Vogel mit dem Pelzmantel ist.”
Es verging eine Weile, dann wurde Trabbi wach. „Fritzi, warum brüllst du denn hier im Garten wieder so laut rum. Kann ich vielleicht auch einmal ein bisschen schlafen und meine Ruhe genießen an diesem schönen Sommertag? Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es wieder etwas Besonderes gibt. Ich soll wieder den Schlaumeier spielen und dir helfen auch schlau zu werden. Also komm her Fritzi, Professor Schlaumeier wartet auf dich.“
Als Fritzi Trabbis Stimme hörte, rannte sie los. „Na endlich habe ich dich wach gemacht. Los Trabbi, komm mal mit, wi rmüssen zum Vogelhaus gehen. Du wirst dich wundern, denn dort sitzt ein Vogel drin und der hat einen Pelzmantel an.”
Trabbi glaubte es nicht, was er da von seinem Kätzchen hörte. „Sag mal spinnst du jetzt, so etwas gibt es nicht. Es gibt keine Vögel mit einem Pelzmantel.”
„Also du wirst es gleich sehen, dieses Vieh sitzt bei uns im Vogelhaus und ein Tier, was in einem Vogelhaus sitzt ist doch ein Vogel, oder?”
„Ja, da hast du schon recht, Fritzi, denn sonst würde dieses Häuschen auch nicht Vogelhaus heißen. Aber los jetzt, ich will dieses Monster sehen.”
Beide machten sich auf den Weg und als sie am Vogelhaus ankamen, staunte Trabbi. Denn es saß wirklich ein Pelztier in diesem Häuschen. „So Fritzi, lass mir ein klein wenig Zeit, damit ich dir alles erklären kann. Denn das ist wirklich toll, was wir hier gerade sehen. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass wir vor langer Zeit einmal eingeladen waren zu einer Kaffeeparty bei Wuschi.”
„Trabbi, ist das Wuschi der Waschbär, der hier bei uns im Vogelhaus sitzt?”
„Ja, Fritzi, das ist Wuschi der Waschbär. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass du nicht mitgekommen bist zu dieser Kaffeeparty, weil Wuschi den Kuchen von unserem Nachbarn geklaut hatte. Du hattest dich so doll darüber aufgeregt.”
„Ja Trabbi, ich erinnere mich und jetzt erkenne ich auch, dass das kein Vogel ist. Ich weiß jetzt, dass Wuschi kein Waschbär ist sondern ein Klaubär. Er klaut den Vögeln ihr Futter aus dem Vogelhaus. Und ich dachte, ein neuer Vogel ist bei uns im Müggelwald angekommen. Ein Vogel im Pelzmantel. Danke für deine Hilfe, Trabbi.”

Herzlichen Glückwunsch, Trabbi!

Der 15. August war für Trabbi, den Geschichtenköter, ein besonderer Tag: Er hatte seinen 14. Geburtstag! Alle Tiere aus dem Müggelwald gratulieren und wünschen ihm noch alles Liebe!