Zu: „Alternative Standorte werden gesucht“, Ausgabe 09/20

Bezugnehmend auf den Artikel von Herrn Lutz Melchior begrüße ich die Initiative, einen Ersatzstandort für die alte Gasreglerstation zu suchen.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass auf dem Anger zwischen alter Schule und alter Gasreglerstation noch eine alte Trafostation der Stromnetz Berlin GmbH (ehemals BEWAG) steht, die nicht unter Denkmalschutz steht. Es wäre zu überlegen, dass sich der Heimatverein auch für die Verlagerung dieser alten Trafostation einsetzen würde. Vielleicht im Bereich der Buswendeschleife?

Erst dann könnte man von einer Wiederherstellung des Anger-Ensembles sprechen. R.R. (Name der Redaktion bekannt)

Zu: Gedanken aus Müggelheim, Ausgabe 09/20

Sehr geehrte Damen und Herren, mit großem Entsetzen habe ich Ihren Artikel im Müggelheimer Boten 09/20 „Gedanken aus Müggelheim” gelesen.

Dazu möchte ich gern ein paar Anmerkungen machen: Der Organisator der Demonstration vom 29. August war die Initiative Querdenken, die sich von jeder Art von Linksextremismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit ganz klar abgrenzt und distanziert.

Die Demonstration ging ausschließlich gegen die derzeitige Coronapolitik! Dagegen demonstrierten viele tausend Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten friedlich an der Siegessäule in Berlin.

Leider wurde im gleichen Atemzug immer wieder die „Stürmung des Reichstags” genannt. Das war eine andere Veranstaltung, an einem anderen Ort, mit einer anderen Bühne und vor allem mit einem anderen Initiator. Dieses konnte man schon zwei Tage nach der Demonstration in der Pressekonferenz erfahren, die Steffen Seibert als Sprecher des Bundestages hielt.

Der Weiteren ergab eine Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Marcel Luthe bei der Senatsverwaltung in Bezug auf den Vorfall „Stürmung des Reichstages” am 29.8.2020 unter anderem auf die Frage, wieviele Personen zu den Anmeldern der Coronademonstranten gehört hätten: Keine.

Deshalb ist es nicht richtig und auch mehr als fragwürdig, die Demonstranten der Großdemonstration von Querdenken als Reichsbürger, ausländerfeindlich und Träger rechten Gedankenguts zu bezeichnen.

Die Leugner, wie sie so schön sagen, leugnen übrigens nicht den Virus, sondern sind mit der Coronapolitik nicht einverstanden. Und nicht jeder ist auf einmal Epidemiologe, Virologe, Jurist oder Arzt, sondern da sind tatsächlich mittlerweile hunderte von echten Epidemiologen, Virologen, Juristen und Ärzten (z.B. Ärzte für Aufklärung – eine Organisation von ca. 700 Ärzten aus Deutschland oder das Deutsche Netzwerk evidenzbasierte Medizin e.V., verschiedener Fächer, Professionen, Sektoren und Organisationen), die eine andere Meinung zu diesem Thema haben und diese sogar fachlich begründen und darstellen können. Sie alle würden sehr gerne in die Diskussion mit Kollegen und Politik gehen. Das hat leider bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht stattgefunden.

Ich würde mich über eine sachliche Berichterstattung aller Ansichten und Meinungen sehr freuen, danach kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, ohne dass jemand lächerlich gemacht, oder als dumm dargestellt, oder einfach mal schnell in die rechte Ecke abgeschoben wird.

Mit freundlichen Grüßen Claudia Waller

Anmerkung der Redaktion

O-Ton Regierungssprecher Seibert auf der Pressekonferenz am 31.8.20: „Ich habe jetzt hier keine Erwartungen an Menschen auszusprechen, außer das: Wenn eine Demonstration unter bestimmten Auflagen genehmigt wird, dann hat man sich an diese Auflagen zu halten. Nur dann kann die Demonstration, wie ge-plant, stattfinden.” Und weiter: „Es ist schon so, dass sich jeder auch überlegen muss: Mit wem marschiere ich denn da? Wer ist denn da alles noch dabei? Werden da Haltungen vertreten, mit denen ich tatsächlich eine Übereinstimmung habe oder mit denen ich auch gemeinsam auf der Straße gesehen werden soll?”

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