Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius


Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über etwas ganz anderes schreiben. Aber da die Ereignisse sich in den vergangenen Wochen überstürzten, muss ich jetzt doch über das Thema sprechen, was alle beeinträchtigt, viele nervt und uns doch alle beschäftigt: das Coronavirus. Es betrifft alle Menschen, alle Einrichtungen, das Arbeitsleben, einfach alles. Etliche Gewerbetreibende werden es womöglich nicht überleben – rein geschäftlich gesehen. Doch auch da sind schon umfangreiche Hilfspakete geschnürt, die hoffentlich auch den Kleinen zugute kommen.
Und doch denke ich, dass die angeordneten Kontaktbeschränkungen vernünftig sind. Es geht darum, die Verbreitung der Krankheit zu verlangsamen. Denn nur dann reichen auch die Krankenhausbetten für alle schwer Erkrankten aus. Und das sind etwa 20 Prozent. Die anderen 80 Prozent, die von Corona (so ein schöner Name eigentlich) erwischt werden, spüren die Erkrankung zum Teil gar nicht, zum Teil als leichte Erkältung. Also wirklich nichts gravierendes. Von daher kann ich die Skepsis vieler Menschen verstehen. Aber es geht um die anderen 20 Prozent, die aufgrund schwerer Atemprobleme ins Krankenhaus müssen, fünf Prozent von ihnen sogar auf die Intensivstation. Wenn sich der Virus zu schnell ausbreitet, reichen die Intensiv- und normalen Krankenhausbetten womöglich nicht mehr aus. Zwar wird auch da schon aufgestockt, aber letztlich will keiner italienische Verhältnisse, wo der Arzt entscheiden muss, wer letztlich überleben darf. Ich möchte dabei weder in der Rolle des medizinischen Personals noch in der der Kranken stecken. Und alle Einschränkungen, die wir jetzt auf uns nehmen, sollen letztlich nur dem Schutz der ernsthaft Betroffenen dienen. Von daher kann ich nur sagen: Kopf hoch und durch die Krise durch, bald kommen wieder bessere Zeiten.

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