Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Kennen Sie das auch? Man hat einen Traum und möchte, dass er aus dem Reich der Träume auftaucht und realisiert wird. Denn es wäre einfach zu traurig, wenn diese Idee weiter unentdeckt für alle außerhalb des eigenen Kopfes bliebe. So geht es mir mit meinem Traum einer Fährlinie nach Müggelheim.

Wir hatten das Thema in Zusammenhang mit der Steganlage an der Großen Krampe immer mal wieder thematisiert. Jetzt hat auch Bürgermeister Igel das Thema aufgegriffen und den Ball an die BVG weitergespielt (wir berichteten). Ein erster Ansatz. Doch nur, wenn viele an der Realisierung dieses Traumes mitarbeiten, kann er Realität werden.

Stellen Sie sich doch einmal vor, welche Auswirkungen eine Fährlinie zwischen Müggelheim und Schmöckwitz hätte. Es wäre definitiv ein Lückenschluss zwischen den beiden Köpenicker Ortsteilen, denn bislang führt der kürzeste Weg über Brandenburg. Auch die alte Fährlinie endete am Zeltplatz. Von dort war es noch ein ganz schönes Stück zum Dorfkern. Doch seitdem es den Zeltplatz nicht mehr gibt, seitdem gibt es auch keine Fährlinie mehr. Der Westteil Müggelheims ist ausgeschlossen von der Wasseranbindung. Schade für einen Ort, der so von Wasser umgeben ist.

Für Touristen und Ausflügler wäre eine neue Fährlinie geradezu ein Highlight. Man endet mit dem X69 sozusagen nicht mehr in der Sackgasse, sondern kann die Krampe hochfahren, einen weiteren schönen Ortsteil anschauen, in diesem Fall Schmöckwitz mit seinem historischen Straßenbahndepot, und mit der beliebten Tramlinie 68 am Ufer des Langen Sees zurück in die Stadt fahren. Ein Ausflug, der selbst für Müggelheimer und seine Gäste noch einen großen Reiz hat. Oder auch Radtouren: Diejenigen, für die eine große Runde über Gosen, Wernsdorf, Schmöckwitz zu anstrengend ist, kürzen per Fähre ab und sparen so etwa 11 Kilometer. Von Müggelheim per Fähre nach Schmöckwitz, dann am Ufer entlang radeln nach Grünau. Dort mit der anderen Fähre übersetzen nach Wendenschloss und durch den Wald zurück. Eine nette kleine Abendrunde – auch gut mit Kindern zu bewältigen, die sowieso auf "Bootfahren" stehen. Auch eine ganz große Runde unter Einbindung des Großen Müggelsees ist auf diese Art und Weise natürlich realisierbar – über Friedrichshagen, Rahnsdorf, Neu-Helgoland oder Müggelhort…

Ich glaube, ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ein Plus an Ausflüglern und Touristen sich natürlich auch auf anderer Ebene bemerkbar mache würde. Die Gastronomie würde davon profitieren, genauso wie die ganze Lebensmittelbranche (Eis, Getränke, Snacks). Es wäre ein Bonbon, mit dem der Ort bzw. die Gastronomie werben könnte.

Ach, schön wär's. Wenn's doch nur nicht nur ein Traum wäre. Aber vielleicht finden sich ja noch mehr, die diesen Traum in die Welt hinausposaunen -– vielleicht landet er irgendwann bei den richtigen Stellen…