Wowereit, wir kommen wieder!

Die Müggelheimer Delegation mit den neuen Westen des BVBB: "BER nach Sperenberg". Foto: Nentwich

"Wowereit, wir kommen": Das war das inoffizielle Motto der Großdemonstration am 25. Februar. Denn die Fluglärmopfer rund um Schönefeld brachten in die ruhige Wohnlage eines der Hauptverantwortlichen für das Pech-und-Pleiten Projekt BER – unseren nicht so verehrten Herrn Woworeit – viel Lärm; Fast direkt vor seine Wohnungstür.

Neu war, dass der Protest nun in die "gute Stube" Berlins gebracht wurde. Die diesmal vom BVBB organisierte Demo startete an der Gedächtniskirche und ging dann ein langes Stück den Kudamm zwischen nobelsten Geschäften hinunter. Da staunten etliche Flanierer nicht schlecht. Die lange Marschsäule war beeindruckend. Viele Schilder mit Ortschaften Brandenburgs und Berliner Ortsteile zeigten das große Ausmaß der von Lärm bedrohten Fläche an. Viel Witz, Spott, beißende Kritik fand sich in einer Vielzahl selbst gebastelter Transparente und Schilder. Hauptwitzfiguren: Wowwreit und Platzeck. Das Ziel, Ballenstedter Straße, direkt vor Wowis Tür, war uns jedoch untersagt worden, aus Sicherheitsgründen. Aber dennoch, wir waren mit der Abschlusskundgebung nur etwa 200 Meter weg. Dank der Tausenden Krachinstrumente plus starke Lautsprecher, die Fluglärm imitierten, wird uns der (Schein-) "Regierende" schon nicht überhört haben.

Zum Beginn der Abschlusskundgebung wies Ferdi Breitbach die anwesende Menge an Journalisten scharf darauf hin, dass sie sich unterstehen sollten, wieder falsch zu berichten, hier würde gegen diese oder jene Flugroute demonstriert. Dem sei mitnichten so. Es werde gegen den falschen Standort als solcher protestiert und dessen Verlegung nach Sperenberg verlangt. "BER nach Sperenberg" , das war auch das offizielle Motto der Demo. Als erste Rednerin sprach Schauspielerin Uta Schorn, eine Müggelheimerin. Eine erstklassige, mitreißende Rede, die unsere Betroffenheit und unseren Protest auf den Punkt brachte. Es sprachen noch Ralf Müller von der BI Friedrichshagen; Dr. Brodel vom Info-Büro Lichtenrade; Ferdi Breitbach vom BVBB. Neben der Hauptforderung: "Neuer Standort" wurde von allen für den zwischenzeitlichen Betrieb von Schönefeld ein komplettes Nachtflugverbot gefordert.

Abschließend sei angemerkt, dass unser Ordnungsdienst die Teilnehmerzahl auf 10- bis 12.000 schätzte. Die Polizei kam auf 7- bis 8000. Politiknahe Medien sahen viel weniger. Wir Müggelheimer mögen leider nur mit um die 50 Personen vertreten gewesen sein. Sind wir wirklich so gering interessiert? Wir gingen auseinander mit dem Ruf: "Wowereit, wir kommen wieder!" Harald Kampffmeyer, Ortsgruppensprecher BVBB, (030) 5 94 29 08