Mit BER wird es nichts mehr

Der begabteste Clown, den die Region hat, sagte vor kurzem: "Der Flughafen BER in Schönefeld ist schon jetzt eine einzigartige Erfolgsstory." In der Realität ist BER als Flughafen schon heute erledigt und verbrannt. Das liegt neben seiner in erheblichen Teilen realisierten Disfunktionalität vor allem an einem: Keine Amortisation mehr möglich bei heute schon 4,2 Milliarden (und wachsend) Investition! Schönefeld hat heute eine spezifische, politisch gewollte und künstlich gezüchtete Rolle als Eldorado der Billigflieger (70 % des Verkehrs). Will BER diese Klientel behalten, müssen die Start- und Landegebühren billigst bleiben – wie z.B. in Frankfurt / Hahn. Dann aber werden nicht einmal die laufenden Betriebskosten des BER gedeckt werden, geschweige denn dazu noch Amortisationen aus den Erlösen generiert, um die Investkredite zu verzinsen und zu tilgen. Werden dagegen die höchsten Start- und Landegebühren, die Deutschland je gesehen hätte, verlangt, um Kostendeckung + Amortisation zu erreichen, dann sind die Fluggesellschaften weg. Billigflieger können sich so etwas nicht leisten (sie wären nicht mehr billig). Als Drehkreuz würden die Premiumgesellschaften auf angestammten, dann billigeren Plätzen bleiben. Und der Frachtflughafen ist Leipzig mit Flugerlaubnis für Fracht Tag und Nacht. Kein Markt, keine Nische mehr für BER. Wer zu spät kommt…

Zeit seiner Existenz würde BER mit Steuergeld zu subventionieren sein. Was wettbewerbsrechtlich einem "Staatsflughafen" nicht erlaubt ist. Unlösbares Überteuerungsproblem! Was dann aber tun mit der Investruine BER? Dazu führten der Umweltkreis und Ortsgruppe BVBB am 29.08. im Dorfklub eine Veranstaltung durch. Vortragender war Ferdi Breidbach. Er stellte das Nachnutzungskonzept vor. Zu umfangreich, um hier in die Details zu gehen. Sie finden das Konzept unter: http://www.ber-na.de/Downloads/files/bvbb_nnk_version008.pdf .

Hauptnutzer wären Messen, Wissenschaftseinrichtungen und eine Privatklinik mit weltweitem Anflug (begüterter) Patienten. Wichtig hier: Auch in der Nachnutzung verbleibt ein betriebener Flugplatz dabei. Jedoch mit dem Charakter eines Regionalflughafens, nicht eines Großflughafens mit Drehkreuzfunktion. Da Deutschland aber noch immer einen ganz großen Flugplatz braucht – was wegen der Standorte kein heutiger Platz werden kann – ist die große Alternative Sperenberg, privat gebaut, finanziert und betrieben. Einziges Hindernis ist bornierte Entwicklungsverhinderungspolitik der inkompetenten politischen Klasse. Aber Marktkräfte waren bisher immer stärker als Politbürobeschlüsse.

Noch ein Hinweis an BVBB-Mitglieder: Am 16. November um 19 Uhr findet die Neuwahl des BVBB-Ortsgruppensprechers und der sechs Ortsdelegierten zur Delegiertenversammlung des BVBB statt. Der (Mit-)Verfasser kandidiert nicht zur Wiederwahl. Daher bitte an die Mitgliedschaft: Interessenten, neuer Sprecher und auch Delegierte, bitte mit Herrn Kampffmeyer Kontakt aufnehmen. Harald Kampffmeyer für BVBB-OG, Dr. Horst König für den Umweltkreis

Müggelheimer Spitze beim Volksbegehren

Ob es gereicht hat, werden wir erst endgültig Mitte Oktober erfahren. So lange braucht das Landeswahlamt, um die Unterschriften für das Volksbegehren gegen Nachtflüge am BER zu zählen und zu überprüfen. Doch erste Zahlen reden von 160.000 Unterschriften - das Ziel wäre dann knapp, um 15.000 Stimmen, verfehlt worden. Doch etliche Listen, die noch in den Briefkästen der Bezirksämter landeten, seien noch nicht dabei, beruhigt eine Sprecherin der Bürgerinitiative Friedrichshagen, die bei der Aktion federführend war.

Doch die Müggelheimer sind sich offensichtlich der Gefahr bewusst, die durch den BER auf unseren Ort zukommt. Denn aus Müggelheim haben 4050 Menschen unterschrieben. Das entspricht einem Wähleranteil von etwa 75 Prozent. Insgesamt hat die kleine Bürgerinitiative Müggelheim (BIM) 9200 Unterschriften gesammelt! Die BIM bedankt sich ganz herzlich bei allen Sammlern und vor allem bei den Sammelstellen, Müggel-Apotheke und Lotto-Laden, die sogar nach Geschäftsschluss noch die allerletzten Unterschriften der BIM zukommen ließen. sip